Isle of Man TT  - © www.iomtt.com

© www.iomtt.com - Die ersten Trainings der diesjährigen Isle of Man TT beginnen Ende der Woche

Jedes Jahr im Mai trifft sich die Road-Racing-Elite in Nordirland, um beim Northwest 200 herauszufinden, wer für die Isle of Man TT besonders gut in Form ist. Der Kurs ähnelt dem legendären Mountain Course vor allem bei den Geschwindigkeiten. Im Training stellte Martin Jessop (Ducati) mit 208 mph (335 km/h) einen neuen Topspeed-Bestwert auf.

Da es in der Regel keine Auslaufzonen gibt, ist das Risiko deutlich höher als bei normalen Motodrom-Rennen, wie sich auch 2012 wieder auf tragische Weise zeigte. Trotz der Gefahren hat sich das Northwest 200 in Nordirland zur beliebtesten Sportveranstaltung unter freiem Himmel gemausert. 150.000 Fans sorgten trotz teils schlechtem Wetter für gute Stimmung.

Seeley in starker Form

Alistair Seeley (Suzuki) war in diesem Jahr sowohl in den Trainings als auch in den Rennen meist der schnellste Mann. Der Nordire wurde im vergangenen Jahr Meister in der Britischen Supersport-Meisterschaft und tritt dieses Jahr in der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB) an. Aktuell liegt er auf Position sechs der Fahrerwertung. Dass er nicht nur auf abgesperrten Strecken schnell ist, bewies Seeley bereits mit seinem Superbike-Rundenrekord aus dem Jahr 2010 und fünf Siegen.

Seeley gewann am Samstag das zweite Superbike-Rennen und das zweite Supersport-Rennen. Im ersten Supersport-Rennen musste er sich nur knapp William Dunlop geschlagen geben. Das Rennen wurde durch einen Sturz von Guy Martin (Suzuki) eine Runde vor Schluss abgebrochen. Martin fiel für den Rest des Tages aus. Der auf der Isle of Man noch immer sieglose Brite hat sich seine Vorbereitung für die TT sicher anders vorgestellt.

„Ich bin enttäuscht, die Rennen zu verpassen und frustriert, weil ich nicht das Gefühl hatte, etwas falsch gemacht zu haben, als ich die Front verlor“, berichtet Suzuki-Pilot Martin. „Ich habe nach dem Sturz einen steifen Nacken und bin etwas ramponiert. Deswegen war es besser, nicht mehr zu fahren. Für die TT werde ich topfit sein.“

McGuinness holt sechsten NW200-Sieg

Mehr Grund zur Freude hatte die Road-Racing-Legende John McGuinness (Honda). Der 17-malige TT-Sieger ist selbst mit 40 Jahren noch fit genug, um den jüngeren Piloten zu zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. McGuinness gewann nach einem Fehler von Seelay das erste Superbike-Rennen und holte sich damit seinen sechsten Northwest200-Sieg.

„Was kann ich sagen? Es war ein toller Tag für mich. Mit Ausnahme der Rennen im Nassen am Donnerstagabend habe ich jedes Rennen in den Top 5 beendet. Meinen sechsten Sieg zu holen, einen weiteren bei den Superbikes, hat mich sehr gefreut“, wird McGuinness von ‚BikeSportNews.com‘ zitiert. „Ich habe die Rennen genossen und bin mit dem Motorrad sehr zufrieden. Für die TT ist also alles vorbereitet. Ich freue mich auf die Insel und werde mein Bestes geben, einen weiteren Sieg zu holen.“

Im Superstock-Rennen gewann überraschend Macao-Legenge Michael Rutter. Der Kawasaki-Pilot startete das Rennen im zweiten Startblock aus der vierten Reihe. Obwohl Seeley als Erster die Ziellinie überquerte, war es Rutter, der am Ende triumphierte. Auf Platz drei im Superstock-Rennen kam James Hillier, der die Konkurrenzfähigkeit der Kawasaki ZX-10R bestätigte.

Die weiteren TT-Favoriten

Ian Hutchinson spielte beim diesjährigen Northwest 200 keine Rolle. Der Yamaha-Pilot war nach seinen schweren Verletzungen noch nicht topfit. Aus diesem Grund ist anzuzweifeln, dass er auf der Isle of Man den Belastungen standhalten wird und um Siege kämpfen kann. 2010 schrieb „Hutchy“ Geschichte, als er alle fünf Solo-Rennen gewann. Dieses Kunststück gelang vorher keinem anderen Fahrer.

Von den Dunlop-Brüdern konnte in Nordirland nur William überzeugen. Michael Dunlop, der bereits zwei TT-Siege erzielen konnte, tat sich schwer. Seine Suzuki war in der Supersport-Klasse absolut unterlegen. An der Superstock-Maschine musste Dunlop einen technischen Schaden hinnehmen. Ein gleiches Schicksal ereilte Gary Johnson, der sich im Vorjahr in sehr starker Form präsentieren konnte. Er kam beim Northwest 200 nicht auf Tempo, solle auf der Isle of Man aber nicht unterschätzt werden.

Im Suzuki-Lager wurde man durch den Sturz von Closer-to-the-Edge-Star Martin ernüchtert. Es ist offen, ob es der noch immer sieglose Mann aus Lincolnshire dieses Jahr ganz nach oben schafft. Sein Teamkollege Conor Cummins spielte beim Northwest 200 keine große Rolle. Dennoch ist Cummins, der auf der Isle of Man Zuhause ist, ein potenzieller Siegkandidat. Gleiches gilt für den Neuseeländer Bruce Anstey (Honda) und den Australier Cameron Donald (Honda).

Schwerer Sturz von Buckley

Neben tollen Rennen in malerischer Kulisse hielt das Northwest 200 in diesem Jahr auch wieder negative Schlagzeilen bereit. Mark Buckley stürzte im Superstock-Rennen bei Millbank Avenue schwer und erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Bei seinem Sturz waren keine weiteren Fahrer involviert. Der 25-jährige Schotte startete regelmäßig beim Rennen in Nordirland.

Buckley ist der dritte Tote in den letzten fünf Jahren. 2008 trauerte die Road-Racing-Welt um Robert Dunlop, den jüngeren Bruder von Joey Dunlop. Der Nordire verunglückte im Qualifying zum 250er-Rennen, das sein Sohn Michael einen Tag später gewann. Ein Jahr später war es Mark Young, der auf dem schnellen Kurs sein Leben verlor. Young stürzte im 250er-Rennen und starb einen Tag später an seinen Verletzungen im Royal Victoria Hospital Belfast.

Text von Sebastian Fränzschky

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