Pedro Acosta - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Pedro Acosta auf der Jagd nach Marc Marquez

(Motorsport-Total.com) – „Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. In 40 Minuten sind so viele Dinge passiert“, sagt Pedro Acosta (Tech3-GasGas) nach seinem ersten Grand Prix in der Königsklasse MotoGP.

Schon im Sprint am Samstag hat der Rookie auf dem Lusail International Circuit in Katar mit Platz acht beeindruckt und somit auf Anhieb seine ersten WM-Punkte gesammelt.

Und bereits davor hatte Acosta im Qualifying mit Startplatz acht eine Talentprobe abgegeben. Beim Start zum Grand Prix beschleunigte er neben Alex Marquez (Gresini-Ducati), als plötzlich Jack Millers KTM zwischen den beiden Spaniern durchgeschossen kam.

„Miller hat mich wie eine Rakete überholt, das war verrückt“, sagt Acosta und war damit mittendrin im Pulverdampf der MotoGP. „Es war nicht der beste Start, aber anschließend war alles super schön.“

Die erste Runde beendete der 19-Jährige an der zehnten Stelle. Aber dann zündete er ein Feuerwerk und überholte Fahrer um Fahrer. Er wirkte wie ein Routinier, obwohl Acosta erst seine vierte Saison in der Weltmeisterschaft überhaupt in Angriff genommen hat.

„Das Gefühl für den Vorderreifen war super gut. Seit meiner ersten Moto3-Saison habe ich nicht so attackieren können. Man hat gesehen, wie viel Speed ich mitnehmen und erst ganz spät verzögern konnte. Das war wirklich unglaublich.“

Acosta überholte Aleix Espargaro (Aprilia), Vorjahressieger Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati), Enea Bastianini (Ducati), der in Katar im Jahr 2022 gewonnen hat, und anschließend auch Alex Marquez (Gresini-Ducati).

Nach fünf Runden war Acosta bereits Fünfter. Anschließend folgte er lange Marc Marquez (Gresini-Ducati). Was hat Acosta gelernt, als er mit den etablierten Stars gefahren ist? „Ich habe viele Dinge gelernt, ich kann nicht eine Sache nennen. Aber ich habe ihre Mentalität gesehen.“

„Sie sind super sanft gefahren und haben nichts Verrücktes getan. Sie haben die Reifen nicht verbrannt, sondern haben bis zum Ende gewartet. Trotzdem sind sie sehr schnell gefahren. Vielleicht hatte ich nicht die Pace, um mit ihnen bis zum Ende zu fahren.“

Acosta konnte schließlich auch Marc Marquez überholen. „Es war recht knifflig, ihn zu überholen, weil ich keinen Fehler machen durfte. Er hat später gebremst als ich. Es war super schön, mit ihm auf der Strecke zu sein und dieses Duell zu haben.“

Anschließend schloss er zu den Podestplätzen auf, aber im letzten Renndrittel wurden seine Rundenzeiten langsamer. Bis zur 13. Runde fuhr Acosta hohe 1:52er-Runden. Anschließend hatte er Mühe, überhaupt noch hohe 1:53er-Runden zu fahren.

Ein Trend, der zu erwarten gewesen war. „Als er mich überholt hat“, sagt Alex Marquez, „habe ich zu mir gesagt, dass er fahren kann. Ich wollte keine Zeit verlieren. Dann habe ich gesehen, dass er wie im Qualifying-Modus gefahren ist.“

„Es hätte mich überrascht, wenn er so bis ans Ende gekommen wäre. Er hat es gut gemacht, aber er muss es managen und ins Ziel schaffen. Es ist eine Frage der Zeit, bis er diese Erfahrungen sammelt.“

Acosta wurde schließlich bis auf Platz neun zurückgereicht. „Vielleicht habe ich zu Beginn die Reifen zu sehr verbrannt“, sagt er selbst dazu. „Ich wusste, dass mein Reifenmanagement nicht das beste war.“

„Man hat gesehen, wie der Reifen am Ausgang von Kurve 10 geraucht hat, aber das sorgt auch für schöne Fernsehbilder“, lacht der Rookie. „Ich muss die Reifen besser managen, denn das hat heute nicht gepasst. Das Motorrad war perfekt.“

„Vielleicht war ich zu optimistisch und bin Vollgas gefahren. Ich muss aber auch zufrieden sein, dass ich solche Fehler gemacht habe, weil ich jetzt mehr Informationen für Portimao habe. Gestern [im Sprint] habe ich im Rennen über elf Runden viel mehr Fehler gemacht.“

Neben dem Reifenmanagement schreibt sich Acosta auch bessere Starts ins Aufgabenheft. Denn wenn er von Beginn an in der Spitzengruppe dabei ist, kann er das Tempo in der ersten Rennhälfte mitfahren und die Reifen besser managen.

An seinem ersten MotoGP-Wochenende hat der amtierende Moto2-Weltmeister weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Wie geht er selbst mit dieser Euphorie um? „In meiner ersten Moto3-Saison hatte ich mehr Aufmerksamkeit als die großen Jungs. Aber was bedeutet das? Nichts. Wenn Mikrofone und Kameras kommen, entscheidet man selbst, ob man zuhört oder nicht.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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