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© Motorsport Images – 44 Rennstarts erwartet das MotoGP-Feld in der nächsten Saison

(Motorsport-Total.com) – Vor gut einer Woche gab die FIM den MotoGP-Rennkalender für die Saison 2024 mit einer Rekordanzahl von 22 Grand-Prix-Wochenenden bekannt. Die Saison beginnt am 10. März in Katar und endete am 17. November in Valencia.

Für 2023 waren ursprünglich 21 Wochenenden geplant. Weil der Kasachstan-Grand-Prix abgesagt werden musste, schrumpfte der Kalender auf 20. Dennoch spürten die Piloten und Teams die zusätzliche Belastung vor allem durch die Sprintrennen – und sehen den Rekordkalender für 2024 entsprechend kritisch.

„Aus meiner Sicht ist das das Limit“, sagt Yamaha-Fahrer Fabio Quartararo. „Es ist eindeutig das Limit. Aber das Problem ist, dass es nicht nur 22 Rennen sind – es sind auch 22 Sprints. Mental und physisch ist das Wochenende völlig anders.“

„Aus meiner Sicht ist das das Limit“, sagt Yamaha-Fahrer Fabio Quartararo. „Es ist eindeutig das Limit. Aber das Problem ist, dass es nicht nur 22 Rennen sind – es sind auch 22 Sprints. Mental und physisch ist das Wochenende völlig anders.“

„Vergangenes Jahr konnte man das FT1 mehr oder weniger locker angehen, im FT2 machte man eine Zeitattacke und im FT3 fing man dann an, sich wirklich ans Limit zu bringen. Es liegt nicht so sehr am Kalender an sich, sondern viel mehr an dem Zeitplan, den wir haben. Man ist die ganze Zeit am Limit.“

„Und genau das ist für mich das Problem“, betont Quartararo mit Blick auf den Saisonkalender für 2024 und ergänzt: „Mehr als 22 Rennen halte ich für unmöglich, weil es physisch auch ganz anders ist als die Formel 1. Das ist super wichtig zu bedenken.“

Marquez: „Mit diesem neuen Zeitplan zu viel“
Marc Marquez schließt sich Quartararos Worten an: „Ich stimme Fabio vollkommen zu. 22 Rennen sind schon eine Menge. Wir werden dafür bezahlt, aber es stimmt, dass es nicht 22 Rennen sind, sondern 44, denn es gibt 44 Rennstarts. Die Sprintrennen werden oft nicht als Rennen bezeichnet, sind aber echte Rennen.“

Die Zunahme der Verletzungen im Jahr 2023 hängt aus seiner Sicht direkt mit diesem Format zusammen. „Die meisten Verletzungen ereignen sich in den ersten Runden eines Sprintrennens oder in den ersten Runden des Hauptrennens, weil wir mehr Risiken eingehen und die Fahrer mehr pushen“, sagt Marquez.

Und er ergänzt: „Mit diesem neuen Zeitplan ist es zu viel. Mit dem anderen Zeitplan war es in Ordnung. Letztendlich müssen wir uns aber an diesen Zeitplan gewöhnen. Doch es stimmt, was Fabio sagt, es ist körperlich ziemlich anstrengend.“

„Wenn man müde ist, dann verliert man die Konzentration. Und wenn du die Konzentration verlierst, hast du mehr Risiko zu stürzen, mehr Risiko, einen Fehler zu machen. Aber wir müssen all diese Dinge irgendwie in den Griff bekommen.“

Auch Aleix Espargaro wären weniger Rennen lieber, er sagt aber: „Es ist der Kalender der Dorna. Wenn ich ihn nicht mag, kann ich mich entscheiden, zu Hause zu bleiben oder einen anderen Job zu machen. Natürlich würde ich weniger Rennen bevorzugen, das ist klar. Ich würde am liebsten auch keine Sprintrennen haben.“

Espargaro: Sommerpause sollte länger sein
„Aber wenn es 22 sind, muss man auch 22 fahren. Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist, dass sie uns versprochen haben, in der Mitte vier Wochenenden, also fünf Wochen Pause zu machen.“ Tatsächlich beträgt die Sommerpause 2024 nur drei Wochen.

„Es geht nicht darum, auf Ibiza Party zu machen“, betont Espargaro, „sondern darum, dass die Wochenenden jetzt sehr anstrengend sind und es viele Verletzungen gibt.“

In dem Zusammenhang verweist der Aprilia-Pilot auch auf den schweren Unfall seines Bruders Pol beim Saisonauftakt in Portimao. Der Spanier fiel daraufhin lange aus. „Es wäre deshalb besser, wenn man die Meisterschaft in zwei Teile aufteilen könnte, um sich zu erholen, um bei der Familie zu sein“, sagt Espargaro.

„Und auch für den Kopf wäre es wichtig. Denn der Stress ist im Moment sehr hoch. Für die Sicherheit ist es wichtig, dass man sich auch mal abkoppeln kann. Und drei Wochen sind nicht genug. Für mich ist das nichts. Es wird also hart werden.“

Der Grund für die vielen Verletzungen in dieser Saison liegt aus seiner Sicht auf der Hand: „Neue Regeln, der Kalender, die Rennen, die Sprints – das Stresslevel ist wesentlich höher als früher und das ist auch nicht nachhaltig. So können wir nicht weitermachen. Aber ich bin leider nicht derjenige, der das ändern kann.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Jamie Klein

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