Valentino Rossi - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Zwei Runden vor Rennende war Valentino Rossi plötzlich Dritter

(Motorsport-Total.com) – Als in der Schlussphase des Grand Prix von Österreich Regen einsetzte, war Valentino Rossi plötzlich auf dem Weg zu seinem 200. Podestplatz in der Königsklasse.

Rossi war im Verfolgerfeld wie einige andere Fahrer mit Slicks auf der Strecke geblieben und war nicht zum Flag-to-Flag-Motorradwechsel an die Box abgebogen. Das zahlte sich aus.

In der 26. von 28 Runden hielt Rossi den dritten Platz, doch es sollte nicht klappen. Als es zum Schluss stärker regnete, wurde er noch von den ersten Fahrern mit Regenreifen, aber auch von anderen mit Slicks überholt und kam als Achter ins Ziel. Das war sein bestes Ergebnis in diesem Jahr.

„Es war ein unglaubliches Rennen“, sagt er zur Regenschlacht in Spielberg. „Der Kreuzungspunkt zwischen Slicks und Regenreifen kam vor den letzten drei Kurven. Ich habe mich gegen den Stopp entschieden, weil nur noch fünf Runden zu fahren waren.“

„Es war die richtige Entscheidung, denn ich habe meine Position verbessert. Bis zwei Runden vor Rennende lief es sehr gut, aber die letzten zwei Runden wurden sehr schwierig. Zu einem Zeitpunkt war ich sogar auf dem Podium“, lacht Rossi. „Das war aufregend.“

„Am Ende ist es aber ein gutes Ergebnis, wir haben einige WM-Punkte gesammelt. Das ist für das Team in dieser schwierigen Phase wichtig. Auf dem Papier waren die beiden Österreich-Rennen sehr schwierig für uns. Wir haben vernünftige Punkte gesammelt und sind zufrieden.“

Warum entschied sich Rossi gegen den Wechsel auf seine zweite Yamaha mit Regenreifen? Er fuhr im Trockenen lange im Bereich von Platz 15 herum. „Der Regen fiel nur leicht und wurde langsam stärker. In den ersten Runden waren nur die Kurven 3 und 6 problematisch. Der Rest war trocken.“

„Deshalb konnte man die Reifen und die Bremsen auf Temperatur halten“, schildert Rossi seine Eindrücke. „Es ist nie eine einfache Entscheidung, aber ich wollte nicht an die Box kommen. Es waren noch sechs Runden zu fahren. Deswegen habe ich mir gesagt, dass ich es versuche.“

„Außerdem war es kein Gewitter. Es war die richtige Entscheidung. Die letzten eineinhalb Runden waren dann sehr schwierig. Man musste sehr sorgfältig fahren. Nicht zu stoppen war die richtige Entscheidung.“

„Fantastisches“ Duell mit Luca Marini
Einige Fahrer wurden so nach vorne gespült. Als Rossi zwei Runden vor Rennende Dritter war, musste er sich gegen Iker Lecuona (Tech-3-KTM) und seinen Halbbruder Luca Marini (Esponsorama-Ducati) verteidigen. Es ging um die Podestplätze.

„Ich glaube, ich bin so alt wie Lecuona und mein Bruder zusammen“, grinst Rossi. „Wir lachen immer und haben Spaß. Wir haben gewusst, dass wir heute gegeneinander kämpfen werden, denn im Training hatten wir die gleiche Pace.“

„Dazu kam auch noch Lecuona, denn in diesem Jahr hatte ich auch mit ihm schon viele Duelle. Luca wollte an die Box kommen. Aber dann haben er und auch Lecuona gesehen, dass ich weiterfahre. Ich glaube, dadurch haben sie auch ihre Idee geändert.“

„Ich glaube, sie müssen sich heute bei mir bedanken“, lacht Rossi. „Mein Bruder hat mich am Ende geschlagen, aber in Silverstone werde ich es wieder probieren.“ Marini eroberte mit Platz fünf sein bestes Karriereergebnis. Das galt auch für Lecuona mit Rang sechs.

„Ein Podestplatz wäre natürlich besser“, sagt Marini, „aber ich muss dieses Rennen genießen und dann an das nächste denken. Es war großartig“, beschreibt er das Duell mit Rossi. „Wir waren nahe dran Geschichte zu schreiben, wenn wir Zweiter und Dritter geworden wären.“

„Das Rennen war sehr schwierig, aber das Duell hat Spaß gemacht. Ein Zweikampf mit ihm ist immer fantastisch. Als mich Pecco überholt hat, war ich traurig, weil mir klar war, dass die anderen Fahrer [mit Regenreifen] auch kommen würden. Ich habe versucht mich zu verteidigen. Trotzdem freue ich mich für ihn über den zweiten Platz.“

Gefeiert wurde Rossi trotzdem. In Spielberg waren zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie alle Tribünen geöffnet. 86.000 Fans hatten sich am Sonntag rund um den Red-Bull-Ring versammelt. Es waren unzählige Rossi-Fans zu sehen.

„Es war heute sehr schön, denn zum ersten Mal war wieder die komplette Strecke voller Fans. Es war fast schon eine normale Saison, weil viele Fans gelbe Flaggen und T-Shirts hatten. Die Auslaufrunde war sehr emotional“, gibt Rossi zu. „Auch die Strecke hat sich von mir mit dem Helikopter und der Flagge verabschiedet.“

Text von Gerald Dirnbeck

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