© Honda - Honda-Neuzugang Ruben Xaus machte morgens das Tempo, dann kam der Regen

Die Piloten der Superbike-WM hatten auch am dritten und letzten Tag der offiziellen Vorsaisontests in Portimao mit einer vom Regen gekennzeichneten Piste zu kämpfen. Die Aussagekraft der am Donnerstag und Freitag erzielten Rundenzeiten ist demnach mit Vorsicht zu genießen. Für eine ernsthafte Standortbestimmung der einzelnen Teams wird man auf den zweiten offiziellen Test Ende Februar auf Phillip Island warten müssen. Gewisse Tendenzen für die bevorstehende Saison waren in Portimao lediglich am Mittwoch bei trockenen Bedingungen erkennbar.

Xaus am Vormittag auf Platz eins

In der ersten Sitzung des Abschlusstages holte sich Honda-Neuzugang Ruben Xaus in einem Moment, als die Piste etwas trockener war, mit einer schnellsten Runde von 1.47,065 Minuten die Bestzeit. Neben dem Spanier war Suzuki-Fahrer Michel Fabrizio der einzige, der die Gunst der Stunde genutzt hat und kurz vor einem neuerlichen Regenschauer noch einmal auf die Piste ging. Der Italiener schloss den Vormittag auf Position zwei ab (1.48,267).

Dahinter folgten Marco Melandri auf Yamaha sowie die Ducati-Privatiers Sylvain Guintoli und Carlos Checa, die ihre persönlichen Bestwerte allesamt im Nassen erzielten. Der Drittplatzierte Melandri wies mit einer Zeit von 1.54,348 Minuten bereits einen Rückstand von über sieben Sekunden auf Spitzenreiter Xaus auf.

Am Nachmittag nur sieben Fahrer auf der Strecke

Da sich das portugiesische Wetter am Nachmittag allerdings nicht besserte, stattdessen sogar noch mehr Regen vom Himmel fiel, wurde die letzte der insgesamt sechs Testsessions in Portimao gar nur von sieben Piloten in Angriff genommen. Die von Noriyuki Haga auf der Pata-Aprilia erzielte Bestzeit von 1.53,414 Minuten hat somit wenig Aussagekraft. Gleiches gilt für die Zeiten der dahinter platzierten Fahrer Eugene Laverty auf Yamaha (1.54,130) und Supersonic-Ducati-Rookie Maxime Berger (1.55,633).

Jakub Smrz (Suzuki) und Ayrton Badovini (BMW Italia) komplettierten die Top-5 der verregneten Schlusssitzung. Lediglich Badovinis Teamkollege James Toseland und Marco Melandri (Yamaha) gingen im Regen außer den bereits Genannten noch auf die Piste. Die beiden Werks-Aprilia-Fahrer Max Biaggi und Leon Camier befuhren die Strecke sogar ausschließlich am ersten Tag, bevor sie sich am Donnerstag kurzfristig in Richtung Monaco verabschieden mussten, um einer vom Mutterkonzern Piaggio im Fürstentum einberufenen Tagung beizuwohnen. Sie konnten sich immerhin damit trösten, dass ihnen angesichts der Wetterbedingungen kaum verwertbare Testzeit abhanden gekommen ist.

Smrz beendet Testfahrten als Gesamtschnellster

Unter dem Strich bleibt die vom tschechischen Liberty-Ducati-Fahrer Smrz am Mittwoch erzielte Rundenzeit von 1.43,503 Minuten die Bestmarke der gesamten drei Tage. Das ebenfalls in Tschechien beheimatete Privatteam erwischte somit einen hervorragenden Start in das Abenteuer Superbike-Weltmeisterschaft.

Honda-Pilot Jonathan Rea belegt in der Addition aller Zeiten Platz zwei (1.43,676). Supersport-Vizeweltmeister Laverty schließt die drei Tage insgesamt betrachtet als Drittschnellster ab (1.43,707). Sämtliche Bestwerte wurden am Mittwochnachmittag aufgestellt, als die Streckenbedingungen an der Algarve-Küste am besten waren. Einzig Badovinis persönliche Bestzeit steht aus der ersten Session am Mittwochmorgen zu Buche.

Mit den speziell im Verlauf des ersten Tages gewonnenen Erkenntnissen begibt sich der Superbike-Tross in Kürze auf die lange Reise nach Australien, wo auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke auf Phillip Island am 21./22. Februar der letzte offizielle Test in Vorbereitung auf die neue Saison auf dem Plan steht. Die ersten beiden Rennen der Saison 2011 finden direkt am darauffolgenden Wochenende (25.-27. Februar) ebenfalls auf der zum australischen Bundesstaat Victoria gehörenden Insel statt.

Lowes Testschnellster in der Supersport-Kategorie

In der Supersport-Klasse schließlich gab am Vormittag wie schon tags zuvor Yamaha-Pilot Luca Scassa auf der von Regenfällen geprägten Piste den Ton an. Mit einer Rundenzeit von 1.57,123 Minuten verwies er Teamkollege David Salom und Sam Lowes auf die Plätze. Lowes zog sich bei einem Sturz am Vormittag Verletzungen am linken Fuß sowie an der linken Hand zu.

Diese waren aber offenbar nicht allzu schlimm, am Nachmittag konnte der britische Nachwuchspilot in Honda-Diensten bereits wieder auf das Bike steigen. In der Abschlusssitzung setzte sich Broc Parkes auf seiner Kawasaki durch, indem er mit 1.48,893 Minuten die Bestzeit markierte. James Ellison belegte Platz zwei in der Zeitenliste (1.49,802), Honda-Markenkollege Alexander Lundh wurde Dritter (1.51,910).

In der Addition aller während der dreitägigen Tests gefahrenen Supersport-Zeiten liegt Lowes mit einer Bestzeit von 1.45,845 Minuten auf Platz eins, gefolgt vom Kawasaki-Duo Salom (1.45,931) und Parkes (1.46,316). Die besten Rundenzeiten wurden wie genau wie bei den Superbikes allesamt in den Nachmittagsstunden des ersten Testtags markiert.

Portimao-Testtag 3 – Vormittag (Top 10):
1. Ruben Xaus (Honda) – 1.47,065
2. Michel Fabrizio (Suzuki) – 1.48,267
3. Marco Melandri (Yamaha) – 1.54,348
4. Sylvain Guintoli (Ducati) – 1.54,516
5. Carlos Checa (Ducati) – 1.56,276
6. Tom Sykes (Kawasaki) – 1.56,328
7. Joan Lascorz (Kawasaki) – 1.56,361
8. Jonathan Rea (Honda) – 1.56,378
9. Noriyuki Haga (Aprilia) – 1.57,502
10. Ayrton Badovini (BMW) – 1.57,759

Portimao-Testtag 3 – Nachmittag:
1. Noriyuki Haga (Aprilia) – 1.53,414
2. Eugene Laverty (Yamaha) – 1.54,130
3. Maxime Berger (Ducati) – 1.55,633
4. Jakub Smrz (Ducati) – 1.56,571
5. Ayrton Badovini (BMW) – 1.59,452
6. James Toseland (BMW) – 2.00,231
7. Marco Melandri (Yamaha) – 2.06,595
Portimao-Test – Gesamtzeiten aller drei Tage:
1. Jakub Smrz (Ducati) – 1.43,503
2. Jonathan Rea (Honda) – 1.43,676
3. Eugene Laverty (Yamaha) – 1.43,707
4. Tom Sykes (Kawasaki) – 1.43,770
5. Carlos Checa (Ducati) – 1.43,789
6. Max Biaggi (Aprilia) – 1.43,840
7. Michel Fabrizio (Suzuki) – 1.43,879
8. Sylvain Guintoli (Ducati) – 1.44,369
9. Leon Camier (Aprilia) – 1.44,446
10. Joan Lascorz (Kawasaki) – 1.44,752
11. James Toseland (BMW) – 1.44,764
12. Noriyuki Haga (Aprilia) – 1.44,857
13. Ruben Xaus (Honda) – 1.44,885
14. Maxime Berger (Ducati) – 1.44,886
15. Marco Melandri (Yamaha) – 1.45,461
16. Ayrton Badovini (BMW) – 1.45,678

Text von Mario Fritsche

Motorsport-Total.com
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