Sylvain Guintoli © Infront

© Infront – Sylvain Guintoli hat gleich sein erstes Rennen im PATA-Team gewonnen

Das zweite Rennen der Superbike-WM fand bei typisch britischem Wetter statt. Nach der Aufwärmrunde musste der Start verschoben werden, da es zu regnen angefangen hatte.

Als das Rennen losging, wurde der Regen zunehmend stärker. Da zahlreiche Fahrer stürzten, wurde abgebrochen und der Stand nach der achten Runde gewertet. Zu diesem Zeitpunkt lag Sylvain Guintoli (Ducati) an der Spitze und feierte seinen ersten Sieg in PATA-Farben. Rookie Loris Baz (Kawasaki) stürzte in Führung liegend, wurde aber als Zweiter gewertet. Nach seinem Debüt-Sieg im ersten Lauf ein weiteres Erfolgserlebnis für den 19-Jährigen.

Als Dritter durfte Jakub Smrz (Liberty-Ducati) jubeln, obwohl er schon gestürzt und ausgefallen war. Da nicht die Runde von vor dem Abbruch, sondern die achte Runde gewertet wurde, kamen einige Fahrer wieder ins Klassement, die eigentlich schon ausgefallen waren. So auch Weltmeister Carlos Checa (Althea-Ducati), der schließlich als Sechster gewertet wurde. Marco Melandri (BMW) wurde als Achter gewertet und Max Biaggi (Aprilia) als Elfter. Dadurch schrumpfte Biaggis WM-Vorsprung auf 10,5 Punkte.

Als die Fahrer aus der Aufwärmrunde zurückkamen und sich die Fahrer aufstellten, wurde der Start verschoben. Die Strecke war trocken, aber in diesem Moment fing es zu regnen an. Die Rennleitung erklärte das Rennen wieder als „nass“. Außerdem wurde die Distanz auf 17 Runden verkürzt. In der Pause wurden bei vielen Motorrädern die Federn gewechselt. Diesmal nahmen die Fahrer Regenreifen mit. Tom Sykes (Kawasaki) bog nach der Aufwärmrunde an die Box ab, ließ den Reifen wechseln und musste dadurch aus der Boxengasse starten.

Als die Lichter der Ampel schließlich ausgingen, setzte sich Guintoli in der ersten Kurve durch und übernahm die Führung. Dahinter folgten Smrz, Eugene Laverty (Aprilia) und das BMW-Duo Leon Haslam und Melandri. Vorsichtig tasteten sich die Fahrer um den teilweise nassen Kurs. Die beiden Ducati an der Spitze legten ein hohes Tempo vor. Nach einer Runde hatten Guintoli und Smrz schon einen Vorsprung von drei Sekunden auf den Rest des Feldes. Die beiden hatten sich im ersten Lauf mit Regenrennen verpokert, während die restlichen Fahrer auf Slicks unterwegs waren und sich erst herantasten mussten.

Guintoli & Smrz fahren auf und davon

Guintoli und Smrz waren unglaublich schnell und nahmen in der ersten fliegenden Runde dem Rest vier Sekunden ab. Die Verfolgung nahm Baz auf. Der Sieger von Lauf eins kämpfte sich am drittplatzierten Laverty vorbei und konnte alleine fahrend das Tempo von Guintoli/Smrz mitgehen. Auch die weiteren Fahrer im Verfolgerfeld kamen nach drei Runden nun annähernd an die Spitzenzeiten heran. In der Anfangsphase fing es deutlich stärker zu regnen an.

Guintoli/Smrz drehten an der Spitze ihre Runden. Langsam wurden sie von Baz und Giugliano eingeholt, die sich vom Feld lösen konnten und mit schnellen Rundenzeiten glänzten. Nach fünf Runden fehlte dem Verfolgerduo sechs Sekunden. Weitere sieben Sekunden dahinter fuhr das restliche Feld, das noch dicht beisammen lag und wo es viele Platzverschiebungen gab. Der Regen nahm immer mehr zu und die Strecke wurde stärker überflutet.

Das kümmerte Baz nicht, der in der siebten Runde den Anschluss geschafft hatte. An seinem Hinterrad hing Giugliano, doch der Italiener übertrieb es und stürzte in Kurve 18. In einem engen Duell setzte sich Baz gegen Smrz durch und überholte den Tschechen auf der Hangar-Geraden. Der Rookie war Zweiter und peilte Guintoli an. Neun Runden vor Schluss überschlugen sich die Ereignisse. Die Piste war mittlerweile komplett unter Wasser.

Smrz, Ayrton Badovini (BMW-Italia) und Jonathan Rea (Honda) stürzten. Auch Weltmeister Checa flog in der Zielkurve spektakulär ins Kiesbett. Maxime Berger (Liberty) war ebenfalls draußen. Während erfahrene Piloten Fehler machten, setzte Baz dagegen seine zunächst fehlerfreie Vorstellung fort und griff nach Guintoli. Acht Runden vor Schluss übernahm der Franzose die Führung, stürzte aber wenige Meter später. Gleichzeitig ging auch Sykes zu Boden. Der Brite forderte heftig den Abbruch. Aufgrund der zahlreichen Stürze reagierte die Rennleitung und brach ab.

Die Fahrer kehrten an die Box zurück und Guintoli wurde zum Sieger erklärt. Es war der perfekte Einstand des Franzosen beim PATA-Team, das erstmals über einen Triumph jubeln durfte. Es herrschte lange Unsicherheit, wie das genaue Rennresultat aussah. Schließlich wurde der Stand nach der achten Runde herangezogen. Zu diesem Zeitpunkt war Baz noch Zweiter. Statt die gute Vorstellung im Kiesbett zu beenden, durfte der Franzose als Zweiter auf das Podium klettern. Auch Smrz war eigentlich schon ausgefallen, durfte zum Leidwesen von Laverty aber als Ditter jubeln.

Der Nordire wurde schließlich als Vierter gewertet und musste den Siegerbereich wieder verlassen. Berger, der ebenfalls schon neben der Strecke stand, bekam den fünften Platz zugesprochen. Dahinter folgten Checa, Chaz Davies (ParkinGO-Aprilia), Melandri, Rea und John Hopkins (Crescent-Suzuki). Biaggi büßte als Elfter wieder ein wenig Boden auf Melandri ein. Sein WM-Vorsprung schrumpfte auf 10,5 Punkte.

Sykes, der ebenfalls schon draußen war, bekam Rang zwölf zugesprochen. Michel Fabrizio (BMW-Italia), Hiroshi Aoyama (Honda) und Niccolo Canepa (Red-Devils-Roma Ducati) sammelten die letzten WM-Punkte für die Plätze 13 bis 15. Haslam ging als 17. leer aus. Unter den Ausfällen war auch Leon Camier, dessen Suzuki-Motor in der Anfangsphase des Rennens hochging. Die nächsten beiden Rennen finden am 26. August auf der neuen Rennstrecke in Moskau statt.

Ergebnisse SBK-WM Silverstone Race2

1. Sylvain Guintoli (PATA Racing Team) Ducati 1098R 19’42.051
2. Loris Baz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 19’42.932
3. Jakub Smrz (Liberty Racing Team Effenbert) Ducati 1098R 19’43.722
4. Eugene Laverty (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 20’01.096
5. Maxime Berger (Team Effenbert Liberty Racing) Ducati 1098R 20’04.167
6. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 20’05.787
7. Chaz Davies (ParkinGO MTC Racing) Aprilia RSV4 Factory 20’06.741
8. Marco Melandri (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 20’08.248
9. Jonathan Rea (Honda World Superbike Team) Honda CBR1000RR 20’08.912
10. John Hopkins (FIXI Crescent Suzuki) Suzuki GSX-R1000 20’09.245
11. Max Biaggi (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 20’11.294
12. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 20’12.379
13. Michel Fabrizio (BMW Motorrad Italia GoldBet) BMW S1000 RR 20’14.797
14. Hiroshi Aoyama (Honda World Superbike Team) Honda CBR1000RR 20’16.956
15. Niccolò Canepa (Red Devils Roma) Ducati 1098R 20’17.900
16. Lorenzo Zanetti (PATA Racing Team) Ducati 1098R 20’22.142
17. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 20’40.581
RT. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia GoldBet) BMW S1000 RR 17’39.615
RT. Davide Giugliano (Althea Racing) Ducati 1098R 14’47.797
RT. Leon Camier (FIXI Crescent Suzuki) Suzuki GSX-R1000 12’32.929
RT. David Salom (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 2’42.301

Text von Gerald Dirnbeck

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