Scott Redding - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Scott Redding (45) traf bei den Wintertests erstmals auf Jonathan Rea (1)

(Motorsport-Total.com) – Nach fünf WM-Titeln in Folge muss sich Superbike-Champion Jonathan Rea in diesem Jahr einem neuen Gegner stellen.

BSB-Champion Scott Redding dürfte zu den größten Herausforderern in der neuen Saison zählen. Bei den Tests im Winter (zur Übersicht der Testzeiten) hinterließ der Brite einen starken Eindruck. Ducati hat im zweiten Jahr mit dem V4-Superbike einige Schwächen ausgemerzt und kann auf Erfahrungen zurückgreifen.

Ducati traut Redding bereits beim WSBK-Saisonauftakt in Australien Siege zu. „Das ist das Ziel“, bemerkt Redding. „Ich kenne den Kurs. Ich verlor in der Moto2 auf dieser Strecke die Meisterschaft. Ich würde gern mit Siegen loslegen oder zumindest um Siege kämpfen können, um am Ende des Jahres die Meisterschaft holen zu können. Phillip Island zählt zu meinen Lieblingsstrecken. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht um Siege kämpfen können sollten.“

Bevor das erste Rennwochenende des Jahres beginnt, können die WSBK-Piloten noch einmal testen. „Beim Test auf Phillip Island wird es für mich wichtig sein, ein paar längere Stints zu fahren. Ich wollte das in Portimao machen, doch da gab es andere Dinge, die wir testen mussten“, erklärt Redding.

„Der Test vorher wird mit helfen. Es ist ein weiterer Kurs, auf dem ich noch nicht mit dem Superbike und den Pirelli-Reifen fuhr. Man darf nicht vergessen, dass es jedes Mal neu für mich sein wird. Ich muss so schnell es geht lernen. Ich mag die Herausforderung“, stellt der Brite klar und fügt hinzu: „Tests sind immer eine Sache und Rennen eine komplett andere. Ich fahre, um zu gewinnen.“

Scott Redding bescheinigt Jonathan Rea eine hohe Renn-Intelligenz
Um zu gewinnen, muss Redding an Rea vorbei. „Ich sah mir ein paar Rennen mit ihm an und erkannte, dass seine Rennstrategien sehr clever sind. Er hat verschiedene Strategien. Wenn es nicht nach Plan läuft, dann hat er einen Plan B. Er ist ein sehr cleverer Fahrer. Dessen bin ich mir vollkommen klar“, bemerkt Redding.

„Er hat sehr viel Erfahrung. Es ist schwierig, bei den Tests zu erkennen, was die anderen Fahrer wirklich machen. Neue oder gebrauchte Reifen – das macht einen großen Unterschied aus. Ich stimmte mich mit dem Team ab, dass wir uns nur auf uns selbst konzentrieren. Wir schauten nur auf unsere Rundenzeiten. Ich fuhr bei allen Bedingungen – bei Regen, bei Mischbedingungen, mit Regenreifen, mit Slicks. Ich probierte alles, weil ich vorbereitet sein möchte“, berichtet der WSBK-Rookie.

Kampf mit Jonathan Rea lauf Scott Redding wie ein Boxkampf
Die WSBK-Fans fiebern gespannt den ersten Duellen von Redding und Rea entgegen. „Ich kann mir nur von anderen anhören, wie er fährt oder was er macht. Zudem muss ich mir die Aufnahmen aus dem Vorjahr anschauen. Doch es ist immer sehr schwierig, da etwas zu erkennen. Man muss im entsprechenden Moment reagieren. Als Weltklasse-Fahrer muss man sich in diesem Sekundenbruchteil entscheiden, was man macht. Dann lernt man“, schildert Redding.

„Es ist wie im Boxen“, vergleicht der BSB-Champion. „In den ersten Runden studiert man den Gegner und attackiert dann später. Im Rennsport ist es ähnlich. Vielleicht muss ich ihn auf Phillip Island erst studieren. Es ist eine neue Sache für mich. Ich nehme mir aber vor, dort mit ihm zu kämpfen. Er ist ein Fahrer, der sicher und mit Respekt fährt. Er startet nicht viele schmutzige Manöver. Ich freue mich auf die Duelle.“

Was muss Ducati an der Panigale verbessern?
In der vergangenen Saison wurde das Potenzial der Ducati Panigale V4R von Saisonbeginn an deutlich. Später bekam Ducati aber einige Probleme bei der Abstimmung. Was wünscht sich Redding in Sachen Entwicklung?

„Ich wünsche mit ein bisschen mehr Grip am Hinterrad“, erklärt er. „In Portimao machten wir diesbezüglich Fortschritte. Auf Phillip Island werden wir ein paar weitere Optionen probieren. Dort gibt es viele langgezogene Kurven. Wir müssen diesen Bereich gut hinbekommen. Dann sind wir bereit.“

„Es gibt nicht viele Dinge, die wir verbessern können. Wir haben mitbekommen, dass die anderen Hersteller auf einigen Strecken und bei einigen Bedingungen besser sind, dafür aber nicht konstant. Wir dürfen uns nicht auf eine Strecke konzentrieren, auf der Yamaha oder Kawasaki besonders stark ist. Wir müssen konstant sein. Wir liegen nicht weit weg“, ist Redding überzeugt.

Der Brite kennt die Ducati bereits aus der BSB-Saison 2019 und kennt deshalb den Charakter. „Ich wünschte mir, das gleiche Gefühl wie in der BSB zu haben. Ich wollte das Motorrad nervös haben. Ich mag es, wenn die Maschine unruhig ist. Dann spüre ich das Limit besser. Ich verwende nicht den neuen Tank, der im vergangenen Jahr entwickelt wurde. Ich verwende den Standard-Tank mit dem Standard-Sitz. Ich lasse das Motorrad so. Es passt für mich“, erklärt er. „Man soll nichts ändern, was funktioniert.“

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Lorenza D’Adderio

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert