Nach zuletzt zwei schwierigen Rennwochenenden dominierte Carlos Checa (Althea-Ducati) in Silverstone beide Rennen und hat seinen Anspruch auf den WM-Titel wieder verdeutlicht. Mit dem Doppelsieg hat der Spanier seinen Vorsprung auf Max Biaggi (Aprilia) auf 62 Punkte ausgebaut. „El Matador“ feierte im 18.

© Infront - Der Spanier Carlos Checa hat sein 100. Superbike-Rennen gewonnen

Saisonrennen bereits den zehnten (!) Triumph. Es war zugleich auch das 100. Superbike-Rennen für den Routinier. Das Podium glich dem ersten Lauf, denn Yamaha-Pilot Eugene Laverty wurde erneut vor seinem Teamkollegen Marco Melandri Zweiter.

Wie im ersten Rennen setzte sich Laverty beim Start durch und ging gleich in Führung. Nachdem sich das Feld in den ersten Kurven sortiert hatte, lag Leon Camier (Aprilia) auf Platz zwei, gefolgt von Checa. Während Laverty in der Anfangsphase souverän führte, duellierten sich Checa und Camier. Mit wenigen Motorradlängen Rückstand lieferten sich John Hopkins (Crescent-Suzuki) und Melandri einen engen Zweikampf. Die beiden kennen sich gut aus den gemeinsamen MotoGP-Jahren. Schließlich setzte sich der Wildcard-Starter durch und machte sich auf die Verfolgung des Führungstrios.

Weltmeister Biaggi kam im zweiten Rennen besser in Fahrt. Aus der ersten Runde kehrte der Römer als Achter zurück. Diesmal ging es im Gegensatz zum ersten Rennen nach vorne. Der Aprilia-Pilot überholte Gegner um Gegner und hatte in Runde fünf bereits Melandri ein- und überholt. Die Spitze hatte der Routinier als Fünfter im Blickfeld. Nachdem sich Checa in den ersten Runden noch zurückhielt, erhöhte er die Schlagzahl und ging in Umlauf sieben in Führung.

Biaggi stärker als in Lauf eins

Während „El Matador“ das Kommando übernahm, setzte Biaggi seine Aufholjagd fort und übernahm Platz vier von Hopkins. Diese beiden Herren kennen sich auch noch aus der MotoGP, beziehungsweise aus der Saison 2009, als „Hopper“ bereits einige erfolglose Superbike-Rennen für Stiggy-Honda absolviert hatte. Biaggi fuhr im Vergleich zum ersten Lauf – den er als Elfter beendet hatte – wie ausgewechselt. Während er sich auf seinen Aprilia-Teamkollegen konzentrierte, wurde er von Hopkins ausgetrickst und wieder überholt.

Auch Melandri quetschte sich wieder an seinem Landsmann vorbei und verdrängte Biaggi auf Platz sechs. Während sich diese drei Ex-MotoGP-Piloten bei Rennhalbzeit beharkten, entschwand Checa an der Spitze. Wie in Lauf eins spulte der WM-Spitzenreiter konstant schnelle Runden ab und fuhr dem nächsten Triumph entgegen. Laverty folgte sicher auf Platz zwei, ein paar Motorradlängen vor Camier.

Bis ins Ziel kontrollierte Checa seinen Vorsprung problemlos und holte sich den zweiten Sieg an diesem Wochenende. Laverty wurde wie zu Mittag erneut Zweiter. Nach seinem Monza-Doppelsieg kletterte der Rookie zum dritten und vierten Mal auf das Podest. Der letzte Platz auf dem Podium war bis ins Ziel hart umkämpft. Schließlich setzte sich Melandri gegen das Werks-Aprilia-Duo durch. Die Reihenfolge der ersten Drei war in beiden Rennen gleich.

Biaggi setzte Melandri in der letzten Runde noch unter Druck, konnte aber keinen Angriff setzen. Mit Platz vier war der Weltmeister zumindest besser unterwegs als in Lauf eins. Bei Camier hielt die RSV4 bis ins Ziel durch. Vor heimischer Kulisse wurde der Brite Fünfter. Dahinter klaffte eine größere Lücke.

Haslam bester BMW-Pilot

Hopkins verlor in der Schlussphase noch deutlich an Boden und wurde hinter Sylvain Guintoli (Liberty-Ducati) Siebter. Bester BMW-Pilot war Leon Haslam auf Platz acht. Im ersten Lauf war der Lokalmatador noch in Sichtweite zum Podium gewesen. Suzuki-Fahrer Michel Fabrizio überstand am Nachmittag die erste Runde und klassierte sich an der neunten Position. Rookie Ayrton Badovini (BMW-Italia) komplettierte die Top 10.

Der Tscheche Jakub Smrz mit der zweiten Liberty-Ducati absolvierte im zweiten Rennen die komplette Distanz und kam knapp vor Maxime Berger (Supersonic-Ducati) als Elfter über die Linie. James Toseland (BMW-Italia) erreichte nach seiner langen Verletzungspause auch im zweiten Lauf ins Ziel. Mit 27 Sekunden Rückstand wurde der Brite 13. Mark Aitchison (Kawasaki), Jon Kirkham (Crescent-Suzuki) und Fabrizio Lai (Castrol-Honda) waren auf den Plätzen 14 bis 15 die letzten klassierten Piloten.

Alex Lowes (Castrol-Honda) nahm nach seinem Highsider vom Mittag am zweiten Rennen teil, gab aber bereits früh auf. Auch BMW-Werksfahrer Troy Corser steuerte die Boxen an und gab auf. Routinier Noriyuki Haga stellte seine Aprilia ebenfalls frühzeitig bei seinen Mechanikern ab. Die beiden Kawasaki-Fahrer Roberto Rolfo und Joan Lascorz sahen die karierte Flagge auch nicht. Die nächste Veranstaltung findet Anfang September auf dem Nürburgring statt.

Alle Rennen incl. Superpole auf Gaskrank TV

Ergebnisse:
1. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 38’03.361
2. Eugene Laverty (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 38’05.635
3. Marco Melandri (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 38’07.036
4. Max Biaggi (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 38’07.321
5. Leon Camier (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 38’07.766
6. Sylvain Guintoli (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 38’14.319
7. John Hopkins (Samsung Crescent Racing) Suzuki GSX-R1000 38’14.748
8. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 38’14.857
9. Michel Fabrizio (Team Suzuki Alstare) Suzuki GSX-R1000 38’15.608
10. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 38’23.066
11. Jakub Smrz (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 38’23.114
12. Maxime Berger (Supersonic Racing Team) Ducati 1098R 38’24.943
13. James Toseland (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 38’30.596
14. Mark Aitchison (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 38’34.063
15. Jon Kirkham (Samsung Crescent Racing) Suzuki GSX-R1000 38’45.940
16. Fabrizio Lai (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 38’46.781
RT. Roberto Rolfo (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 36’54.601
RT. Troy Corser (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 26’05.082
RT. Alexander Lowes (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 15’16.934
RT. Joan Lascorz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 12’48.104
RT. Noriyuki Haga (PATA Racing Team Aprilia) Aprilia RSV4 Factory 15’28.127

Text von Gerald Dirnbeck

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