Alvaro Bautista - © Ducati

© Ducati – Die Erfolge von Ducati-Nachfolger Alvaro Bautista sorgen bei Scott Redding für Unmut

(Motorsport-Total.com) – Alvaro Bautista steht kurz davor, in der Superbike-WM Geschichte zu schreiben.

Der Spanier befindet sich voll auf Kurs, Ducati den ersten WM-Titel seit Carlos Checa in der Saison 2011 zu bescheren. Doch die Erfolge von Bautista und Ducati kommen nicht überall gut an.

Mittlerweile hat sich eine Art Opposition gebildet, die am bestehenden Format etwas ändern will. Zu spielerisch kann Bautista mit seiner Ducati Panigale V4R auf den Geraden an seinen Gegnern vorbeiziehen.

Eine generelle Limitierung von Ducati gilt als unwahrscheinlich, denn die anderen Ducati-Piloten können sich deutlich weniger stark in Szene setzen. Deshalb rückt das Thema kombiniertes Mindestgewicht wieder in den Fokus.

Scott Redding startet bei Instagram eine riesige Diskussion
Ducati-Vorgänger Scott Redding brachte das Thema bereits im Sommer auf den Tisch. Der Brite ist einer der größten und schwersten Fahrer im Feld. Nach dem WSBK-Event in Argentinien startete Redding auf seinem Instagram-Kanal die Frage, warum es in der Superbike-WM kein Gewichtslimit für die Fahrer gibt.

„Sollte es 2023 ein Mindestgewicht für die Fahrer geben?“, fragt Redding und zeigt ein Foto von sich und Bautista. Auf dem Foto weist Redding darauf hin, dass er mit Lederkombi auf 93 Kilogramm kommt und somit 27 Kilogramm mehr auf die Waage bringt als Bautista.

„In der Superbike-WM wurde sehr gute Arbeit geleistet, um sehr guten Motorrad-Rennsport zu bieten. Doch warum gibt es kein Mindestgewicht für die Fahrer?“, fragt sich Redding, der das Thema stellvertretend für Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Jonathan Rea (Kawasaki) anspricht, die deutlich schwerer sind als Alvaro Bautista.

„Ich kann über dieses Thema sprechen, weil ich kein WM-Anwärter bin in diesem Jahr. Diejenigen, die sich im WM-Kampf befinden, können nicht darüber sprechen, weil sie dann von den Fans und den ‚Experten‘ in den sozialen Netzwerken kritisiert werden“, bemerkt Redding.

Leichte Fahrer nicht nur auf den Geraden im Vorteil
In seinem Instagram-Beitrag verweist Redding auf die Leichtigkeit, mit der Bautista seine Gegner auf den Geraden überholen kann. Aber nicht nur auf den Geraden ist Bautista auf Grund seines Gewichts im Vorteil. Redding erkennt noch einen weiteren Vorteil.

„Neben dem Topspeedvorteil beansprucht ein leichterer Fahrer die Reifen weniger stark als ein schwerer Fahrer. Deshalb hat ein leichterer Fahrer gegen Rennende, wenn es entscheidend ist, mehr Grip als seine Gegner und somit bessere Siegchancen“, erklärt Redding.

Entschlossene Reaktion von Alvaro Bautista
Alvaro Bautista zögerte nicht lange und ließ sich zu einer Reaktion auf den Instagram-Post hinreißen, der eine Flut von Kommentaren produzierte. „Es ist einfacher, Ausreden zu finden, anstatt hart zu arbeiten und die Realität zu akzeptieren. Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass sich andere Fahrer über das Gewicht beschweren“, schreibt Bautista.

Im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ erklärte Bautista bereits im Sommer, als Redding erstmals ein kombiniertes Mindestgewicht auf den Tisch brachte, dass weniger Gewicht nicht nur Vorteile verschafft und bezeichnete Reddings Äußerungen als „dumm“. Es gibt auch eine Reihe von Problemen, die durch weniger Gewicht entstehen.

Leichte Fahrer haben im Vergleich zu ihren Rivalen auch Nachteile
Bei seiner Reaktion auf Reddings Instagram-Post fordert Bautista, auch die schwereren und stärkeren Fahrer zu limitieren, wenn man die leichten Fahrer mit Zusatzgewichten bestraft: „Lasst uns auch die Stärke der Fahrer limitieren. Die kleinen Fahrer haben weniger Kraft, um das Motorrad in den Kurven zu bewegen. Für die größeren Fahrer ist das kein Problem. Wenn man also eine Sache limitiert, dann muss man auch ein Limit für eine andere Sache definieren.“

„Es ist mir egal, was die Leute sagen. Diejenigen, die die Rennen verfolgen, kennen meine Stärken und meine Schwächen“, feuert Bautista in Richtung Redding und verweist auf die Karriere von Dani Pedrosa, der in der MotoGP der mit Abstand leichteste Fahrer war und dadurch nicht nur Vorteile hatte.

„Ich frage mich, warum Pedrosa in der MotoGP nicht so viele Rennen gewonnen hat, wenn ich nur dank des Motors gewinne? Die Leute können denken, was sie wollen. Ich kümmere mich darum, wie ich auf der Strecke mein Bestes geben und mein Potenzial voll ausschöpfen kann“, so Bautista.

Text von Sebastian Fränzschky

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