Tom Sykes - © LAT

© LAT – Noch-Kawasaki-Pilot Tom Sykes fühlt
sich benachteiligt

(Motorsport-Total.com) – Nach etwa zwei Dritteln der WSBK-Saison 2018 zeichnet sich ab, dass die Regeländerungen für die laufende Saison die Rennen etwas ausgeglichener gestaltet haben.

Weltmeister Jonathan Rea fährt mit seiner Kawasaki nach wie vor in einer eigenen Liga, doch die Abstände dahinter sind geringer als im Vorjahr. Teamkollege Tom Sykes war stets ein Gegner der für 2018 eingeführten Drehzahllimits. Daran wird sich nichts ändern. Doch im Lager von Red-Bull-Honda kann man nur schwer nachvollziehen, warum Kawasaki so jammert.

„Kawasaki hat sich in den vergangenen Jahren am stärksten bemüht. Die Dorna wollte mit den Regeln die Rennen ausgeglichener machen“, kommentiert Sykes im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ die Regeländerungen. „Jonathan und ich fahren aber jetzt ein Motorrad, das nicht das volle Potenzial ausschöpft. Für die Fahrer ist das ernüchternd.“

Sykes schaut in Richtung MotoGP und wundert sich: „Marquez war in den vergangenen Jahren sehr stark. Man würde ihm auch nicht Drehzahl wegnehmen, um ihn einzubremsen. Es ist nicht fair. Man gibt Lionel Messi auch nicht zwei linke Schuhe. Es ist nicht die richtige Art und Weise, um das Problem zu lösen.“

Doch trotz der Limitierungen scheint die Kawasaki ZX-10RR das beste Motorrad zu sein. „Auf den Geraden leiden wir. Mit einem Motorrad, das mehr als 200 PS hat, kann man auf den Geraden sehr viel Zeit gutmachen. Leider fehlt es uns in diesem Bereich. Doch wir haben das nicht in der Hand“, ärgert sich Sykes, der 2018 erst ein Rennen gewinnen konnte.

WSBK-Urgestein Ronald ten Kate zählt zu den Befürwortern der 2018er-Regeln. Honda wurde durch die Maßnahmen etwas näher an die Spitze gespült. Dass die Drehzahllimits einige Hersteller künstlich einbremsen, möchte der Holländer nicht so stehen lassen. Viel mehr geht es darum, die Lücke zwischen der Serie und den WM-Maschinen zu verkleinern.

„Die Dorna hat es immer so kommuniziert. Die Drehzahl orientiert sich jetzt an den Werten der Serienmaschine. Einige Hersteller behaupten, sie würden für ihre Erfolge bestraft“, wundert sich ten Kate und lobt das neue Format: „Es ist etwas Gutes für die Serie, denn das Feld rückte deutlich enger zusammen. Jonathan gewinnt nach wie vor, doch sein Vorsprung ist nicht mehr so groß. Ich würde die Regel als erfolgreichen Eingriff bezeichnen.“

„Einige Teams haben 1.000 Umdrehungen eingebüßt, doch Privatteams, die mit dem gleichen Motorrad antreten, haben nicht 1.000 Umdrehungen verloren. Lediglich das Werksteam nutzte diese extrem hohen Drehzahlen. Den Privatteams war das nie erlaubt“, stellt ten Kate klar. „Die Regel ergibt in meinen Augen Sinn, denn es wurde nicht Kawasaki als Hersteller bestraft. Das Pedercini-Team wird vermutlich mit der gleichen Drehzahl wie im Vorjahr fahren.“

Text von Sebastian Fränzschky

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