Enea Bastianini - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Enea Bastianini besiegte Jack Miller in Austin – wie von Miller prophezeit …

(Motorsport-Total.com) – „Enea ist in den Rennen immer stark. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich in der Schlussphase eines Rennens schon von ihm überholt wurde.“

Das waren die Worte von Jack Miller am Samstag nach dem MotoGP-Qualifying in Austin. Und tags darauf hat Miller im Kampf um den Sieg beim Grand Prix von Amerika 2022 genau das wieder erlebt.

Der von Miller angesprochene Enea Bastianini teilte sich die Renndistanz auf seiner Gresini-Ducati am Sonntag in Austin einmal mehr perfekt ein. Während Miller mit seiner Werks-Ducati den Start gewann und das Rennen für 15 der 20 Runden anführte, ließ es Bastianini ruhiger angehen.

Vom fünften Startplatz losgefahren, fuhr Bastianini in der ersten Runde auf die dritte Position nach vorn. Dort verbrachte er mehr als die Hälfte der Distanz. Dann ging er an Polesetter Jorge Martin (Pramac-Ducati) vorbei. Und fünf Runden vor Schluss griff er sich auch Spitzenreiter Miller.

Das entscheidende Überholmanöver setzte Bastianini in Kurve 12 am Ende der langen Gegengerade. Anschließend setzte er sich noch bis auf zwei Sekunden von Miller ab und fuhr seinen zweiten MotoGP-Sieg nach dem emotionalen ersten vor fünf Wochen ein. Indes rutschte Miller in der letzten Runde noch hinter Alex Rins (Suzuki) ab und wurde nach langer Führung „nur“ Dritter.

„Die Strategie heute war es, die Reifen zu schonen, aber auch den Körper. Denn speziell der erste Sektor ist sehr anstrengend“, erklärt Bastianini und grinst: „Da ich aus der zweiten Reihe gestartet bin, war es für mich diesmal einfacher als normalerweise.“ Als Qualifying-Spezialist ist der Italiener (noch) nicht bekannt.

„Aber“, so Bastianini weiter, „als ich das hohe Tempo von Jack im ersten Teil des Rennens sah, war ich mir gar nicht so sicher, ob ich gewinnen könne. Im Mittelteil des Rennens machte Alex dann heftig Druck. Da war mir klar, dass ich zulegen muss. Am Ende habe ich gewonnen und das ist natürlich fantastisch.“

Mit seinem zweiten MotoGP-Sieg hat Bastianini einerseits die Führung in der MotoGP-Gesamtwertung 2022 zurückerobert. Zum anderen ist er nun (nach Alex Rins 2019) erst der zweite MotoGP-Sieger in auf dem Circuit of The Americas in Austin, der nicht Marc Marquez heißt.

Während sich Miller mit seiner Ducati GP22 die Reifen nicht so gut eingeteilt hat, oder einteilen konnte, wie es Bastianini mit der GP21 gelungen ist, stellt sich die Frage, was in diesem Zusammenhang den größeren Unterschied macht: das Bike oder der Fahrer?

Als Miller nach dem Rennen gefragt wird, was Bastianini anders macht, antwortet er: „Wenn ich das wüsste, dann würde ich es auch so machen. Ich kann nur sagen, dass es jedes Mal so leicht aussieht, wenn er mich überholt. So, als würde er sich überhaupt nicht anstrengen müssen. Er hat einen ganz speziellen Fahrstil, denn er sitzt sehr mittig auf dem Bike. Das funktioniert einfach für ihn. Außerdem ist er ziemlich klein (1,68 Meter; Anm. d. Red.) und daher auf den Geraden sehr schnell.“

Bastianini aber sieht durchaus noch Verbesserungsbedarf bei sich selbst: „Am Kurveneingang, vor allem in harten Bremszonen, bin ich richtig stark. Das kostet mich aber im Scheitelpunkt der Kurven etwas Zeit. Dass ich dort langsamer bin als Jack und auch als [Jorge] Martin, das kann ich anhand der Daten erkennen. In diesem Bereich muss ich mich sicherlich noch verbessern.“

Und zu seinen Vorzügen befragt, meint der Austin-Sieger und aktuelle WM-Spitzenreiter: „Die mentale Komponente ist nie einfach. Ich weiß aber einfach, wann es in einem Rennen Zeit ist zu pushen.“ Genau das hat „Bestia“ am Sonntag einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Text von Mario Fritzsche

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