Massimo Rivola - © Aprilia

© Aprilia – Romano Albesiano und Massimo Rivola mit der Aprilia RS-GP

(Motorsport-Total.com) – Winglets an den Verkleidungskanzeln, Seitenverkleidungen mit „Ground-Effect“ und Heckflügel auf dem Verkleidungshöcker: Das Aero-Wettrüsten in der MotoGP ist im vollen Gange.

Die Erkenntnisse auf dem Gebiet der Aerodynamik haben die Entwicklung der MotoGP-Bikes in den zurückliegenden Jahren geprägt. Ein Ende des Aero-Wettrüstens ist mit Blick auf die kommenden Jahre aktuell nicht in Sicht.

Erst mit dem neuen MotoGP-Reglement ab der Saison 2027 könnt es laut aktuellem Stand Einschnitte geben. Es wird vermutet, dass das neue Reglement deutlich weniger Freiheiten für Winglets und Flügel bietet und dass die Ride-Height-Devices dann nicht mehr verwendet werden dürfen.

Aprilia-Rennleiter Massimo Rivola will aber nicht bis 2027 warten. Der Italiener wünscht sich, dass die MotoGP-Verantwortlichen schneller handeln und konkrete Änderungen beschließen, die dem Wettrüsten ein Ende setzen.

„Ich mag diese MotoGP-Bikes. Ich oute mich sogar als Fan der Winglets und Finnen, auch wenn mir bewusst ist, dass wir es übertrieben haben. Wir benötigen Regeln, die dem ein Ende setzen. Wir können nicht bis 2027 abwarten“, erklärt Rivola gegenüber ‚GPOne‘.

Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn nicht alle Hersteller sehen das so. Ducati hat wenig Interesse daran, die hart erarbeiteten Vorteile zu opfern. Dank der Innovationen gelang es Ducati, aus der Desmosedici das beste Bike im Feld der MotoGP zu machen.

Laut Aprilia-Rennleiter Rivola sollte man aber nicht mehr allzu viel Zeit verlieren: „Wir müssen sofort handeln, um die Performance zu verringern. Die Anzahl der Fahrer, die ihren rechten Arm operieren lassen müssen, nimmt weiter zu. Das verdeutlicht, dass etwas falsch läuft.“

Damit gemeint sind die Armpump-Operationen. Durch den Abtrieb der Aero-Verkleidungen müssen die Fahrer sehr viel Kraft aufwenden, um die Motorräder zu kontrollieren. Obwohl die MotoGP-Piloten extrem trainiert sind, ist eine Operation oft der einzige Ausweg.

„Diese Motorräder sind zu schnell, sie beschleunigen zu schnell und ermöglichen zu harte Bremsvorgänge“, kritisiert der Aprilia-Verantwortliche und stellt fest: „Wenn man heutzutage kein Superathlet ist, dann kann man diese Motorräder nicht fahren.“

Auch Ex-MotoGP-Teammanager Paul Denning kritisiert das Aero-Wettrüsten in der MotoGP. Der Brite war jahrelang für Suzuki in der MotoGP tätig und verfolgt die Königsklasse sehr genau. Laut Denning leidet der Rennsport auf Grund der Aero-Entwicklung. Zudem kommen viele Strecken an ihr Limit, was die Sicherheit angeht, so der WSBK-Teammanager.

Text von Sebastian Fränzschky

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