Chaz Davies - © Ducati

© Ducati – Ducati-Werkspilot Chaz Davies war für die Vierzylinder auf den Geraden leichte Beute

Das Ducati-Werksteam hinterließ beim Superbike-WM-Saisonauftakt auf Phillip Island einen guten Eindruck.

Vizeweltmeister Chaz Davies kämpfte in beiden Läufen mit Weltmeister Jonathan Rea um den Sieg und scheiterte in Lauf eins um wenige Tausendstelsekunden. Im zweiten Lauf ging der Brite als Führender in die letzte Runde, wurde auf der Geraden aber von Rea überholt. In Kurve vier riskierte Davies sehr viel und stürzte übers Vorderrad.

„Normalerweise kann ich tief in die Kurven hineinbremsen, doch dieses Mal stieß ich ans Limit des Vorderreifens“, berichtet Davies, der bereits in Lauf eins ein aggressives Manöver startete. Kurve vier war für den Angriff nicht ideal. Doch der leichte Topspeed-Nachteil der Ducati Panigale zwang Davies zum Angriff auf der Bremse. „Ich wusste, dass es ein riskantes Manöver war“, gesteht der Ducati-Pilot.

„Im Idealfall hätte ich es nicht probieren müssen, doch leider gelang es Rea, meinen kleinen Vorsprung auf der Geraden wieder aufzuholen. Ich bin nicht enttäuscht. Wir kämpften in beiden Rennen um den Sieg“, stellt Davies klar, der von seiner 2016er-Ducati überzeugt ist: „Es wurde deutlich, dass das Motorrad deutlich besser ist als im Vorjahr, vor allem im Bereich der Elektronik. Uns fehlt nur ein bisschen mehr Topspeed“, so der Brite.

In Lauf eins hatte Davies ebenfalls gute Chancen auf den Sieg. Von Startplatz neun kämpfte sich der ehemalige Supersport-Weltmeister vor und forderte Rea heraus. „Es war ein unterhaltsamer Kampf mit vielen harten, aber fairen Manövern. Ich wollte in Kurve zehn an Rea vorbeiziehen, doch er fuhr eine weite Linie. Deswegen musste ich zu tief in die Kurve hineinbremsen. Ich war am Limit und musste die Bremse kurz öffnen. Das nutzte er und zog wieder vorbei. Dennoch bin ich sehr zufrieden“, blickt Davies auf Lauf eins am Samstag zurück.


Teamkollege Davide Giugliano profitierte im zweiten Lauf von Davies Rutscher und setzte sich im Duell gegen Nicky Hayden durch. Der Lohn war der dritte Platz. Mit Blick auf den schweren Sturz beim Test im Vorjahr und die erneute Rückenverletzung beim Rennen in Laguna Seca war das Top-3-Ergebnis beim Comeback ein emotionaler Moment.

„Ich widme dieses Podium meiner Familie, die mich in den schwierigen Zeiten stark unterstützt hat. Ich möchte auch Ducati danken, die mir geholfen haben, mich auf eine professionelle Art und Weise zu verbessern. Nun konzentriere ich mich auf die Zukunft“, betont Giugliano, der Hayden um wenige Tausendstelsekunden besiegte.

Ganz einfach war der zweite Lauf für Giugliano aber nicht. „Ich hatte am Sonntag etwas mehr mit der Hitze zu kämpfen. Mir fehlte etwas Haftung. Doch damit rechnete ich. Deshalb wollte ich für die finalen Runden etwas in Reserve haben. Durch den Kontakt mit Sykes verlor ich aber ein bisschen den Anschluss. Ich machte aber weiter Druck und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Podium verdeutlicht die harte Teamarbeit. Mein Team hat 60 Prozent zum Erfolg beigetragen, ich war für den Rest verantwortlich“, analysiert der Italiener.

Ducati-Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli ist mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden, auch wenn nicht alles nach Plan lief. „Ich würde behaupten, wir können zu 75 Prozent zufrieden sein“, grübelt Marinelli. „Wir sind konkurrenzfähig, doch wir müssen die Nachteile beim Topspeed beheben, um unseren Fahrern mehr Spielraum zu geben. Daran müssen wir im Werk arbeiten.“

„Chaz fuhr zwei tolle Rennen. Ich wusste, dass er es probieren wird. Doch bei diesen Bedingungen ist es ein schmaler Grat, die Kurve zu schaffen oder zu stürzen“, weiß der Ducati-Verantwortliche. „Ich bin mit Davides Leistung sehr zufrieden. Er zeigte sehr viel Selbstvertrauen und Konstanz. Daran haben wir im Winter hart gearbeitet. Es war toll, ihn beim ersten Rennwochenende der Saison wieder auf dem Podium zu sehen.“

Text von Sebastian Fränzschky

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