Valentino Rossi © Yamaha

© Yamaha – Rossi und Lorenzo machen sich aufgrund der Reifen große Sorgen

Die Reifen sind im Yamaha-Werksteam das dominierende Thema. Beim ersten Wintertest in Sepang verwendeten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi noch die Vorjahresreifen von Bridgestone. Ab dem zweiten Sepang-Test kommen nur noch die 2014er-Pneus von Bridgestone zum Einsatz.

Beide Yamaha-Fahrer haben damit große Probleme. Es gibt kein Gefühl in Schräglage. Die Schwierigkeiten sind „groß“, wie zu hören ist. Honda bereiten die neuen Reifen kaum Probleme, wie Dani Pedrosa am Donnerstag mit der Bestzeit untermauerte.

Bei Yamaha sitzt der Frust tief und die Alarmglocken läuten. Lorenzo sagte am späten Nachmittag seinen Medientermin mit den Journalisten ab. Das zeigt, wie angespannt die Lage ist. Der zweifache Weltmeister hat mit den neuen Pneus keinen Grip. Über das Setup fand man auch keine Lösung. Die Ratlosigkeit ist groß. In Zahlen bedeutete das am Donnerstag einen Rückstand von einer Sekunde und Platz neun. Auch bei seinem Teamkollegen lief es nicht viel besser.

Rossi hatte 0,566 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Dani Pedrosa (Honda). Damit belegte der Italiener zwar Rang vier, doch beim ersten Sepang-Test war auch er mit den Vorjahresreifen um eine Sekunde schneller. „Es war heute nicht so schlecht. Ich bin Vierter, aber ich mache mir Sorgen, denn mit den neuen Reifen stecken wir in Problemen“, kommentiert Rossi. „Das Motorrad ist damit viel schwieriger zu fahren.“

„Außerdem haben wir größere Probleme mit Untersteuern und wenig Grip bei der Beschleunigung. Wir probierten heute verschiedene Dinge aus, aber wir konnten das Problem nicht lösen.“ Im Gegensatz dazu war Pedrosa gut unterwegs und kümmerte sich nicht um die Yamaha-Probleme, denn vor zwei Jahren hatte Honda starkes Chattering. Damals war es Yamaha egal. Die Reifensituation ist nun umgekehrt.

„Honda ist sehr schnell und es scheint, dass unser Motorrad mit diesen Reifen am stärksten leidet. Wir müssen also das Problem lösen“, sagt Rossi klipp und klar. In Zeiten des Einheitsreifens müssen die Teams ihre Motorräder auf die Pneus einstellen und nicht umgekehrt. Allerdings stehen die neuen Reifen im Gegensatz zur Yamaha-Philosophie: „Mit der Yamaha macht man die Rundenzeit über den Kurvenspeed. Mit diesen Reifen bewegt sich das Motorrad aber stark und wir verlieren Zeit.“

„Dani ist für den zweiten Tag eine gute Runde gefahren. Er war sehr schnell. Wir machen uns auch Sorgen, weil Marc nicht hier ist. Wir haben beim ersten Test gesehen, dass Marquez schneller als Pedrosa ist. Deswegen gehen wir davon aus, dass Marquez auch heute schneller gewesen wäre. Wir haben in Schräglage keinen Grip, weil dieser Reifen für die Honda gut und für die Yamaha schlecht ist“, bringt es Rossi auf den Punkt.

Lorenzo stellte sich nicht den Journalisten, wird in einer Presseaussendung aber wie folgt zitiert: „Ich bin heute vor allem vom Verhalten der Reifen enttäuscht. Nichts hat sich im Vergleich zu gestern verändert. Ich habe kein Vertrauen und kann nicht so fahren wie ich will. Morgen ist ein anderer Tag. Wir haben noch acht Stunden Zeit, um die richtige Richtung zu finden. Wir werden hart arbeiten und hoffentlich morgen Abend eine Lösung finden.“

Aussichten für Katar ungewiss
Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg versucht die Gemüter zu beruhigen: „Er ist enttäuscht. Das ist auch seine Aussage und unser Problem“, wird der Exrennfahrer bei ‚MotoGP.com‘ zitiert. „Wir wussten schon beim letzten Test hier, dass wir bei der Richtung der neuen Reifen Probleme haben. Beim letzten Test konnten wir noch die alten Reifen aus dem Vorjahr verwenden. Sie haben für uns viel besser funktioniert.“

„Es war klar, dass es jetzt nur noch die neuen Reifen geben würde. Wir müssen damit leben und haben Probleme.“ Dennoch waren die 57 Runden am Donnerstag nützlich. „Kleine Fortschritte“, beziffert Zeelenberg die Arbeit. „Unter diesen Umständen ist es aber schwierig herauszufinden, was besser oder schlechter ist, denn wir haben ständig das gleiche Problem.“ Zudem hatten sich bei Lorenzo einmal die Beläge der Hinterradbremse entzündet, als er an die Box kam.

Wie sind nun die Aussichten für den Saisonauftakt in Katar? „Ich kann darauf keine Antwort geben, denn wir sind in Sepang. Hier funktioniert der Reifen für uns nicht. Wir werden auf Phillip Island (beim Reifentest; Anm. d. Red.) herausfinden, ob wir auch dort Probleme haben. In Katar ist die Situation wieder anders. Ich kann keine Antwort darauf geben“, blickt Zeelenberg in eine ungewisse Zukunft.

Text von Gerald Dirnbeck

Motorsport-Total.com
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