(Motorsport-Total.com) – Yamaha hat bestätigt, dass sein neues V4-Bike im kommenden Monat beim Grand Prix von San Marino erstmals im Rennen eingesetzt wird. Die Aufgabe für das Renndebüt wird dabei Testrennfahrer Augusto Fernandez anvertraut.

Fabio Quartararo hätte den neuen V4-Motor gerne schon früher getestet

„Für Misano planen wir, Augusto Fernandez auf unserem neuen M1-Prototyp mit V4-Motor starten zu sehen“, sagt Paolo Pavesio, Geschäftsführer von Yamaha Motor Racing, am Montag in einer auf X veröffentlichten Videobotschaft.

Dass Fernandez die V4-Maschine in Misano fahren wird, war im MotoGP-Fahrerlager von vielen bereits erwartet worden. Zudem wird angenommen, dass auch die Yamaha-Stammfahrer wie Fabio Quartararo das Motorrad beim offiziellen Misano-Test, der einen Tag nach dem Rennen stattfindet, ausprobieren werden.

Quartararo: „Hätte vor Misano bevorzugt“
Quartararo betonte zuletzt mehrfach, er freue sich auf den Montagstest in Misano, um den V4-Motor erstmals selbst zu fahren, auch wenn er den Zeitpunkt für zu spät halte.

„Ja, ich hätte ihn gerne früher getestet, aber ich glaube, Yamaha hatte Angst, dass das Motorrad noch nicht bereit ist. Natürlich hätte ich es vor Misano bevorzugt.“ Für ihn sei entscheidend, dass die neue Maschine innerhalb einer halben Sekunde an seine aktuellen Rundenzeiten herankomme: „Dann wäre das für mich ein guter Schritt und ein Signal, dass wir endlich den Weg einschlagen, den wir brauchen.“

Denn einen Weg zurück sieht Quartararo nicht: „Aus meiner Sicht ist es klar: Wir können nicht noch einmal mit dem Vierzylinder-Reihenmotor antreten. Wir sind viel zu weit zurück und entwickeln dieses Bike kaum noch. Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass wir künftig mit der V4 fahren werden.“

Auch Input von Miller von großer Bedeutung
Yamahas Plan für den Misano-Test wurde zwar noch nicht offiziell bestätigt. Neben Quartararo wird aber auch Satellitenfahrer Jack Miller, der kürzlich mit Pramac verlängerte, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des V4-Motors spielen.

Denn während Quartararo in der MotoGP bisher nur Motorräder mit Reihen-Vierzylinder gefahren ist, verfügt Miller über Erfahrung mit V4-Maschinen bei KTM und Ducati.

Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten mit dem aktuellen Motorrad hat Quartararo Yamaha dennoch unter Druck gesetzt, das Renndebüt der V4 vorzuziehen. Er betont: Zwar sei der Montagstest in Misano ein wichtiger Moment, wirklich entscheidend seien für ihn aber die Vorsaisontests im Februar.

„Zwischen November und Februar kann man die größten Anpassungen machen. Für mich wird deshalb der Test im Februar der wichtigste seit Langem sein“, so der Franzose. Und er ergänzt: „Intern hört man oft, Motorleistung sei nicht so wichtig. Aber ehrlich gesagt, für mich ist sie einer der wichtigsten Punkte.“

„Man sieht ja, wie schwer es inzwischen in der MotoGP ist, zu überholen. Wenn du keinen Motor hast, um ein Überholmanöver vorzubereiten, kannst du es nicht machen. Also, selbst wenn das Motorrad schnell ist, ich brauche eines, das im Rennen kämpfen kann. Und ohne Spitzenleistung wird es das nicht sein.“

Meregalli: Drei Baustellen gleichzeitig
Deshalb genießt das V4-Projekt bei Yamaha auch höchste Priorität, wie Teamdirektor Massimo Meregalli gegenüber Motorsport-Total.com bestätigt: „Angesichts des neuen Reglements war für uns klar, dass die Zukunft nur mit dem V4 möglich ist.“

„Deshalb investieren wir viel Zeit und Geld, um schon jetzt Daten zu sammeln und rechtzeitig für 2027 gerüstet zu sein.“ Man arbeite momentan parallel an drei Projekten: dem aktuellen Bike, der Version für 26 und der langfristigen Entwicklung für die neuen Regeln. „Das ist anstrengend, aber es motiviert das gesamte Team. Niemand beschwert sich, jeder zieht mit. Und genau dieser Spirit gibt uns Auftrieb.“

Auf die Frage, ob schon zu 100 Prozent entschieden sei, dass nächstes Jahr mit dem V4 gefahren wird, sagt Meregalli: „Es ist nicht zu 100, aber zu 90 Prozent sicher.“ Mit dem Wildcard-Einsatz in Misano und dem anschließenden Test durch die Stammfahrer wird er Hersteller versuchen, die letzten Zweifel zu beseitigen.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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