© Honda ProImages - Stefan Bradl erlebte in Italien ein Wochenende zum Vergessen

© Honda ProImages – Stefan Bradl erlebte in Italien ein Wochenende zum Vergessen

Es war nicht unser Tag. Ich habe mir den Rennsonntag hier in Mugello auch anders vorgestellt“, lautet das ernüchterte Fazit von Stefan Bradl nach dem Grand Prix von Italien.

Der LCR-Honda-Pilot kam nach seinem Abflug im Training bereits im Warmup am Vormittag erneut zu Sturz und legte sich im Rennen nach einer Kollision mit Ducati-Werksfahrer Cal Crutchlow noch einmal hin. Entsprechend nimmt er statt WM-Punkten jede Menge blaue Flecken mit nach Hause.

„Die linken Finger gehen noch“, antwortet Bradl auf die Frage, was ihm derzeit nicht wehtue. „Ich bin froh, dass nichts gebrochen ist, denn das waren zwei wirklich große Stürze. Ich habe einige blaue Flecken davongetragen. Den Unterarm hat’s beim Sturz im Warmup ein bisschen erwischt, vor allem in den Ellbogen rein. Das haben wir für das Rennen aber ganz gut hingebracht. Im Rennen sind wieder ein paar neue blaue Flecken dazugekommen.“

Morgen werde er sich nicht wie 30 oder 40 fühlen, sondern „eher wie Mitte 60“, seufzt der Deutsche: „Das letzte Mal, dass ich so etwas erlebt habe, ist schon eine Weile her. So etwas verdrängt man halt immer. Es waren zwei komische Stürze. Für einen kann ich gar nichts, und der im Warmup war auch etwas kurios. Ich will gar nicht viel darüber erzählen, es war ein bisschen unglücklich. Ich will schauen, dass ich hier wegkomme und mich wieder fit machen lasse.“

Crash schon im Warmup
Am Sonntagvormittag wurde Bradl mit hohem Luftstand von seiner Honda abgeworfen. Nach einem Kurzbesuch in der Clinica Mobile stand aber fest, dass er im Rennen antreten kann. Woran es lag, dass das Vorderrad einknickte und das Motorrad ihn abwarf, kann er auch nach Datenstudium „nicht genau sagen. Es war eine Kombination aus aggressivem Bremsen und unglücklichen Umständen, die da zusammengekommen sind. Dann hat’s mich gescheit abgeworfen.“

In der Situation im Rennen, als Crutchlow angeflogen kam, war er quasi blinder Passagier: „Ich habe es zwar gesehen, aber es ist ganz schwierig, den Speed einzuschätzen, wenn das Motorrad von der Seite kommt. Ich habe es auch spät gesehen, weil mir die Fahrer vor mir die Sicht versperrt haben. Schwierig, da auszuweichen. Wir müssen das ganze abhaken, nach vorne schauen, schauen, dass ich mich gut auskurieren und in Barcelona wieder von vorne anfangen kann.“

„A-Note“ für zwei der drei Stürze
Von seinen drei Stürzen an diesem Wochenende gibt Bradl „zwei die A-Note“, wie er selbstironisch erklärt. Und er gibt zu: „Vor allem der heute Morgen hat mir schon ein bisschen zu schaffen gemacht, vor allem körperlich. Im Rennen war es dann gar nicht so schlecht. Ich war in der ersten Kurve etwas unglücklich, wurde rausgedrückt, habe drei Plätze verloren und war dann nur auf Platz zwölf. Ich konnte aber ein bisschen was gutmachen und fühlte mich eigentlich ganz gut, aber dann passierte das mit Cructhlow.“

„Als er in der Linkskurve das Vorderrad verloren hat, eierte das Motorrad auf der Strecke rum. Ich habe versucht, ihm auszuweichen, aber das geht so schnell, da kannst du nicht viel machen. Hat’s mich wieder erwischt mit einem 180er-Backflip. In der Früh war’s ein 360“, meint er. „Gut, dass ein bisschen Pause ist. Die Schmerzen werden erst morgen und im Laufe des Abends kommen, glaube ich, und dann werde ich einmal zwei, drei Tage Ruhe geben und schauen, dass ich für Barcelona fit bin.“

„Wir sind momentan in einer schwierigen Lage. Wir haben schön auf die Fresse bekommen dieses Wochenende, aber mein Gott, man muss da durch. Ich hoffe, dass ich gestärkt und besser rauskomme“, so Bradl, der als einziges Positivum mitnimmt, dass er „gut unterwegs“ war, wenn er nicht gerade stürzte. Und auch das sensationelle Duell um den Sieg bekam er am Rande mit: „Ich hab’s mir im Fernsehen angeschaut, als ich auf dem Bauch gelegen bin. Cooler Sport!“

Text von Christian Nimmervoll

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