Marc Marquez - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Weltmeister Marc Marquez fuhr auf dem Sachsenring souverän zum Sieg

Der Sachsenring bleibt Honda-Land! HRC ist in Deutschland seit 2010 ungeschlagen, und das ändert sich auch im Krisenjahr 2015 nicht.

Marc Marquez bescherte den Japanern am Sonntag den sechsten Sachsenring-Sieg in Serie. Auch für den Spanier selbst war es in Deutschland bereits der sechste Sieg in Folge. Dani Pedrosa machte den Triumph mit seinem zweiten Platz perfek. Für Honda war es der erste Doppelerfolg seit exakt einem Jahr.

Zuletzt hatten Marquez und Pedrosa 2014 auf dem Sachsenring gemeinsam die beiden obersten Stufen des Podiums besetzt. Anschließend lief es bei Honda nicht mehr so recht, ganz besonders in der neuen Saison 2015. Bis zu diesem Wochenende standen in diesem Jahr noch nie zwei Honda-Piloten gemeinsam auf dem Podium. Diese schwarze Serie hat nun endlich ein Ende.

Der Sieg von Marquez hatte sich bereits seit Freitag angebahnt. Der Spanier lag an diesem Wochenende in jeder Sitzung vorne, und sein Triumph war auch im Rennen nie wirklich gefährdet. Zwar verlor er seine Pole-Position beim Start zunächst an Jorge Lorenzo, der von Startplatz drei bis an die Spitze nach vorne schoss, doch in Runde fünf übernahm Marquez die Führung und zog sofort davon.

„Ich fühlte mich von Beginn an gut und als ich den Vorsprung einmal hatte, da wollte ich ihn beibehalten“, berichtet Marquez und erklärt: „Ich bin glücklich, denn an diesem Wochenende waren wir immer vorne und es ist schon lange her, dass mir das gelungen ist. Es ist ein gutes Ergebnis, bevor es in die Ferien geht. Aber wir müssen weiterarbeiten, denn ich möchte noch besser sein.“

Pedrosa bezwingt Rossi
Im Ziel betrug sein Vorsprung 2,226 Sekunden. Teamkollege Pedrosa hatte derweil etwas mehr zu kämpfen. Der Spanier lag zwischenzeitlich nur auf Rang vier, zog allerdings zunächst an Lorenzo vorbei und duellierte sich anschließend mit Valentino Rossi um den dritten Platz. Der WM-Spitzenreiter hielt lange dagegen, gab sich wenige Runden vor Ende allerdings geschlagen und entschied sich dafür, den dritten Platz abzusichern.

„Dani hatte am Ende noch etwas in der Hinterhand“, berichtet Rossi und erklärt: „Ich war am Limit, habe hart gepusht und hielt konstant meinen Rhythmus. Aber zu einem Zeitpunkt ist Dani zwei sehr schnelle Runden gefahren. Ich denke also, dass das heute das Maximum war. Ich wollte in der letzten Runde mit ihm kämpfen, aber er war zu schnell.“

Für Pedrosa selbst war es ein „sehr schwieriges Rennen“: „Es ist lange her, dass ich vorne mit den Topjungs gekämpft habe. Zu Beginn war das Überholen schwierig, also lag ich erst einmal nur auf Rang vier. Ich hatte zu Beginn einige Probleme mit dem Setup, aber gegen Mitte des Rennens wurde der Tank leerer und ich fühlte mich besser auf dem Bike. Also überholte ich Jorge und konnte dann direkt auch Valentino einholen.“

Für Pedrosa ist es das beste Ergebnis seit seinem Sieg 2014 in Brünn. Rossi konnte währenddessen seine beeindruckende Serie ausbauen: Der Italiener stand in diesem Jahr in allen neun Saisonrennen auf dem Podium. Gleichzeitig konnte er seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft vor der Sommerpause noch einmal um drei Punkte ausbauen. Lorenzo liegt nun wieder 13 Zähler hinter seinem Teamkollegen. Nach dem Rennen in Barcelona war er noch bis auf einen Punkt an Rossi herangerückt.

Lorenzo chancenlos, Ducati zu langsam
Insgesamt war es kein gutes Rennen für den Spanier. Zwar führte er nach dem Start wenige Runden, doch schnell wurde klar, dass seine Pace nicht nur deutlich schlechter war als die von Marquez, auch Rossi und Pedrosa konnte er nicht hinter sich halten. Erstmals seit dem Rennen in Argentinien im April verpasste Lorenzo wieder den Sprung auf das Podium.

Bei Ducati etabliert sich derweil Andrea Iannone immer deutlicher als teaminterne Nummer eins. Der Italiener fuhr einen ungefährdeten fünften Platz ein, während Teamkollege Andrea Dovizioso wieder einmal stürzte. Der Italiener sah damit in drei der vergangenen vier Rennen nicht die Zielflagge. Zu denken dürfte Ducati allerdings der große Rückstand geben: Im Ziel fehlten Iannone mehr als 20 Sekunden auf Marquez.

Bester Satellitenpilot war wieder einmal Bradley Smith (Tech-3-Yamaha), der sich im Kampf um Platz sechs gegen seinen Landsmann Cal Crutchlow (LCR-Honda) durchsetzte. Pol Espargaro konnte nicht mit seinem Teamkollegen mithalten und wurde Achter. Smith geht somit als WM-Sechster und damit als bester Satellitenpilot in die Sommerpause.

Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) und Aleix Espargaro (Suzuki) komplettierten derweil die Top 10. Für Suzuki war es insgesamt ein sehr durchwachsenes Wochenende. Eigentlich hatten die Japaner gehofft, dass der Sachsenring der Charakteristik der GSX-RR entgegenkommen würde. Letztendlich war man allerdings nie wirklich konkurrenzfähig, Maverick Vinales wurde sogar nur Elfter.

Punkte für Bautista und Miller
Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) dürfte mit seinem zwölften Rang ebenfalls nicht zufrieden sein, nachdem er sich im Qualifying am Samstag noch einen starken fünften Startplatz erkämpft hatte. Hector Barbera (Avintia-Ducati) gewann als 13. derweil ein weiteres Mal die Open-Klasse. Alvaro Bautista bescherte Aprilia zwei weitere WM-Punkte und Rookie Jack Miller sicherte sich als 15. den letzten Zähler.

Weniger Glück hatten Scott Redding (Marc-VDS-Honda), Mike di Meglio (Avintia-Ducati), Hiroshi Aoyama (AB-Motoracing-Honda) und Stefan-Bradl-Ersatz Claudio Corti (Forward-Yamaha), die die Zielflagge nicht sahen. Die Reifen spielten vor den 92.000 Zuschauern am Sachsenring derweil keine große Rolle. Hinten entschieden sich alle Top-Piloten einheitlich für den Medium-Pneu.

Vorne gab es allerdings Unterschiede: Während die Mehrheit der Piloten – darunter auch Rossi und Lorenzo – sich für den asymmetrischen Pneu entschied, setzten Marquez und Pedrosa auf den harten Vorderreifen. Auf den Ausgang des Rennens hatten diese Unterschiede allerdings keinen gravierenden Einfluss. Nach der Sommerpause gastiert die MotoGP am 9. August in Indianapolis.

Ergebnisse Rennen MotoGP Sachsenring:

1 25 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 41’01.087 161.0
2 20 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 41’03.313 160.9 2.226
3 16 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 41’06.695 160.7 5.608
4 13 99 Jorge LORENZO SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 41’11.015 160.4 9.928
5 11 29 Andrea IANNONE ITA Ducati Team DUCATI 41’21.872 159.7 20.785
6 10 38 Bradley SMITH GBR Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 41’24.302 159.5 23.215
7 9 35 Cal CRUTCHLOW GBR CWM LCR Honda HONDA 41’30.968 159.1 29.881
8 8 44 Pol ESPARGARO SPA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 41’36.040 158.8 34.953
9 7 9 Danilo PETRUCCI ITA Octo Pramac Racing DUCATI 41’36.962 158.7 35.875
10 6 41 Aleix ESPARGARO SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 41’38.340 158.6 37.253
11 5 25 Maverick VIÑALES SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 41’38.361 158.6 37.274
12 4 68 Yonny HERNANDEZ COL Octo Pramac Racing DUCATI 41’43.168 158.3 42.081
13 3 8 Hector BARBERA SPA Avintia Racing DUCATI 41’49.698 157.9 48.611
14 2 19 Alvaro BAUTISTA SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 41’51.774 157.8 50.687
15 1 43 Jack MILLER AUS CWM LCR Honda HONDA 41’54.856 157.6 53.769
16 69 Nicky HAYDEN USA Aspar MotoGP Team HONDA 42’00.008 157.3 58.921
17 50 Eugene LAVERTY IRL Aspar MotoGP Team HONDA 42’03.825 157.0 1’02.738
18 15 Alex DE ANGELIS RSM E-Motion IodaRacing Team ART 42’04.209 157.0 1’03.122
19 76 Loris BAZ FRA Athinà Forward Racing YAMAHA FORWARD 42’12.249 156.5 1’11.162
20 70 Michael LAVERTY GBR Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 42’16.997 156.2 1’15.910

Text von Ruben Zimmermann & Gerald Dirnbeck

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