Sowohl bei dem Kauf eines neuen oder gebrauchten Autos als auch beim Kauf eines Motorrads wird zumeist eine Finanzierung genutzt. Die Möglichkeiten sind längst divers, denn allein mit den Händlerfinanzierungen und den Bank- und Autokrediten stehen etliche Optionen offen.

Aber welche Variante hat ihre besonderen Vorteile und auf was sollten Käufer immer achten? Dieser Artikel schaut sich die Vor- und Nachteile der Optionen an.


Wer sich ein neues Motorrad oder ein Auto anschaffen möchte, finanziert dieses häufig – doch sollte diese eher über den Händler oder über eine Bank abgeschlossen werden?

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Finanzierung über die Bank

Die Individualität ist hier das größte Gut des Auto- oder Motorradkäufers. Da die Kreditvergabe sehr offen geworden ist, können Käufer mühelos Dutzende Angebote einholen und diese miteinander vergleichen. Im Regelfall wird aus diesen Kreditarten gewählt:

  • Autokredit – er ist auch für Motorräder gültig, wobei einige Banken spezielle Motorradkredite auf Basis des Autokredits bieten. Der Kredittyp wird über das Gefährt selbst abgesichert, es wird also der Fahrzeugbrief bei der Bank als Pfand hinterlegt, bis die letzte Rate gezahlt ist. Einige Anbieter verzichten allerdings auf die Sicherheitshinterlegung, wobei diese Kredite einen leicht höheren Zinssatz haben. Allgemein sind Autokredite günstiger als Ratenkredite – eben aufgrund der Sicherheitshinterlegung.
  • Ratenkredit – praktisch ist auch ein Autokredit ein Ratenkredit, doch unter dem Ratenkredit wird der normale Konsumentenkredit verstanden. Die Auswahl ist immens, sodass Vergleiche leichtfallen. Käufer sollten dennoch schauen, einen möglichst passenden Verwendungszweck auszuwählen. Zumeist sind die Konditionen bei Krediten mit Zweckbindung besser.
  • Allgemein – natürlich gibt es zudem verschiedene Kreditvarianten innerhalb der Kreditart. Viele Angebote lassen sich als Ballonfinanzierung mit hoher Abschlussrate aufnehmen.

Vorteilhaft am Weg über die Bank ist, dass Kunden Autofinanzierungen einfach online vergleichen und so das günstigste Angebot finden können. Sie zahlen nun praktisch mit virtuellem Bargeld beim Händler und gelten als Barzahler. Das hingegen hat heute nicht immer Vorzüge. Etliche Händler geben nur noch geringe oder auch gar keine Rabatte, wenn der Kunde als Barzahler auftritt. Ob dies der Fall ist, entscheidet jedoch einzig der Händler – mit Glück trifft ein Käufer auf einen, der etliche Prozente bei Barzahlung nachgibt.

Finanzierung über den Händler

Bei dieser Variante handelt es sich um einen geschlossenen Kreis. Der Käufer sucht den Wagen oder das Motorrad beim Händler aus, offenbart sein Interesse, erhält einen Finanzierungsvorschlag und muss sich um nichts weiter kümmern. Allerdings:

  • Keine Vergleichsmöglichkeiten – natürlich kann eine Händlerfinanzierung mit Autokrediten verglichen werden, doch der Händler selbst hat nur fixe Angebote, da diese längst im Hintergrund mit der entsprechenden Autobank vereinbart wurden.
  • Teilweise teurer – es kommt zwar auf den Händler und die eigene Bonität an, doch im Schnitt gelten Händlerfinanzierungen als teurer und wenig dynamisch. Die Vorgaben sind meist fix.
  • Sicherheiten – letztendlich ist die Händlerfinanzierung ein schlichter Autokredit. Somit wird auch hier der Fahrzeugbrief hinterlegt und erst nach der letzten Kreditrate ausgehändigt.

Keinerlei Unterschiede hingegen gibt es bei der Versicherungsform. Nicht nur wird strengstens empfohlen, alle finanzierten Fahrzeuge in der Vollkasko zu versichern, auch ist es meist eine Vorschrift des Finanzierungspartners. Falsch ist indes die Annahme, dass bei einer Händlerfinanzierung eine Versicherungsgesellschaft vorgeschrieben werden kann. Der Käufer muss nur eine Vollkaskoversicherung nachweisen, bei welcher deutschen Autoversicherung diese läuft, ist egal.

Was lohnt sich wann?
Grundsätzlich gibt es bei diesem Thema kein klares ›Für und Wider‹. Das einzige Kriterium ist, für sich selbst eine Finanzierung zu finden, mit der gelebt werden kann. Dennoch sollen einige Hinweise gegeben werden:

  • Autoankauf – wird das alte Auto beim Händler abgegeben und der Verkaufspreis auf den neuen Kaufpreis angerechnet, ist die Händlerfinanzierung oft einfacher. Das liegt daran, dass alles in einer Hand bleibt und es nicht selten vorkommt, dass der Händler doch einen höheren Ankaufswert ausgibt, wenn er weiß, dass das Geld praktisch ohnehin in seinen Händen bleibt.
  • Schnelligkeit – die Händlerfinanzierung ist komfortabel und schnell. Kreditvergleiche sind zwar heute rasch durchführbar, doch müssen immer noch Anfragen gestellt und Kredite beantragt werden. Beim Händler funktioniert das praktisch direkt nach dem Verkaufsgespräch. Er kümmert sich um die Finanzierung, der Käufer muss nur noch unterschreiben.
  • Ungebundenheit – für Käufer, die eher ungebunden bleiben möchten und noch gar nicht wissen, welches Gefährt sie wo kaufen, ist der Autokredit sinnvoll. Dabei gibt die Kreditsumme nun das Limit her, in dessen Rahmen nach einem Auto oder Motorrad gesucht werden kann. Aber Achtung: Autokredite müssen meist innerhalb einer gewissen Frist mit einer Sicherheit belegt werden. Oft haben Käufer 30 Tage nach Kreditaufnahme Zeit, den Fahrzeugbrief zu hinterlegen.
  • Kleinere Finanzierungssummen – oft ist es so, dass das alte Auto verkauft wird, es ist zugleich Eigenkapital vorhanden und nicht selten gibt es eine Finanzspritze aus der Familie. Eine Autofinanzierung über den Fahrzeugpreis ist nun sinnlos, immerhin muss nur noch ein Teil des Kaufpreises finanziert werden. Online-Autokredite und Ratenkredite sind nun bestens geeignet. Der Vorteil: Käufer können den Kredit schneller abbezahlen und die Ratenhöhe ist auch geringer.

Trotz allem muss jeder Käufer für sich entscheiden, wie das Motorrad oder der Wagen finanziert wird. Es ist wichtig, eine für sich passende Lösung zu finden, die auch finanziell auf längere Sicht zu stemmen ist. Denn selten werden Autos oder Motorräder binnen zwei Jahren abbezahlt.

Ein Kreditvergleich ist dennoch immer empfehlenswert, immerhin bietet er die Chance, auch gegenüber dem Händler informiert aufzutreten und zu wissen, wie sich dessen Konditionen im Vergleich schlagen

Wer die Angebote einem Vergleich unterzieht, kann am Ende die Kosten niedrig halten. Bildquelle: @ Dimitri Karastelev / Unsplash.com

Fazit – beide Optionen prüfen

Ob nun über den Händler oder über die Bank ein neues Auto oder Motorrad finanziert wird, muss jeder für sich entscheiden. Immer ist es vorteilhaft, alle Optionen auszuloten und Kreditvergleiche durchzuführen. So lassen sich die Konditionen einer Händlerfinanzierung viel besser einordnen, als wenn überhaupt keine Vergleichswerte vorliegen. Wer ein neues Gefährt mit Eigenkapital, eventuellen Verkaufserlösen und anderen Geldern kaufen möchte und nur noch eine Teilfinanzierung benötigt, der ist mit Autokrediten und Ratenkrediten besser aufgehoben. Gerade bei kleineren fünfstelligen Kreditbeträgen gibt es wunderbar günstige Angebote, die den Kauf erleichtern.


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