Jonas Folger - © BMW Motorrad

© BMW Motorrad – Jonas Folger liebäugelt mit einem Wechsel in die Langstrecken-WM

(Motorsport-Total.com) – Am vergangenen Wochenende ging die WSBK-Karriere von Jonas Folger vorerst zu Ende.

Der Deutsche beendete seine Debütsaison in der Superbike-WM und verabschiedete sich in Portimao mit zwei 15. Plätzen vom Bonovo-BMW-Team. Offen ist, wie es 2022 bei Folger weitergeht. Wir haben uns in Portugal mit dem Deutschen getroffen und die Möglichkeiten besprochen.

„Ich weiß, was ich kann. Es spielt keine Rolle, in welcher Klasse ich fahre“, stellt Folger nach einer für ihn enttäuschenden WSBK-Saison klar. „Ich spiele mit einigen Gedanken, ob es in der Langstrecken-WM weitergehen könnte. In der Superbike-WM werde ich nicht weitermachen. Der Wechsel zur 600er war auch im Gespräch.“

„Vielleicht fahre ich in den kommenden Wochen mal just for fun auf einer 600er und schaue, wie es mir gefällt“, grübelt Folger im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘. „Ich spiele aber eher mit dem Gedanken, in der Langstrecke zu fahren, sofern ich ein vernünftiges Angebot bekomme.“

Für Folger ist klar, dass er kein Geld mitbringen wird, um in Zukunft an den Start zu gehen. Nach dem Aus in der Superbike-WM sprach Folger in Jerez über die Optionen und deutete an, wenig Interesse an einer Rückkehr zu der 600er zu haben und lieber weiterhin eine 1000er zu pilotieren (zur Story).

Wechsel in die Langstrecken-WM oder Sabbatical?
Doch die Topteams in der Langstrecken-WM haben sich bereits nach Fahrern umgeschaut. „Es ist schon ziemlich spät“, ist sich Folger bewusst. „Wenn ich gar nichts bekomme, dann pausiere ich ein Jahr und schaue, dass ich fit bleibe. Das sind die beiden einzigen Optionen, die ich habe.“

„Ich werde nicht auf Biegen und Brechen eine 600er fahren oder in der Langstrecken-WM für ein Team fahren, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob das Paket konkurrenzfähig ist. Wenn, dann will ich vorne mitfahren“, stellt der ehemalige MotoGP-Stammpilot klar und fügt hinzu: „Wenn ich dafür ein Jahr warten muss, bis Plätze frei werden, dann mach ich das. Ich würde mich fit halten und viel Motorrad fahren, um mich für 2023 ins Gespräch zu bringen.“

Keine Angst vor den Herausforderungen im Langstrecken-Sport
Mit dem Wechsel vom Sprintrennen-Format zur Langstrecke müsste sich Folger neuen Herausforderungen stellen. Lange Stints und das Fahren bei Nacht sowie die Arbeit mit einer Kompromiss-Abstimmung, die für alle Fahrer funktioniert, wären für Folger neue Hürden. Doch davor schreckt der 28-Jährige nicht zurück.

„Mir macht das Motorradfahren Spaß. Hauptsache, ich habe zwei Räder unter mir“, kommentiert Folger. „Es würde für mich keinen Unterschied machen, wenn ich in der Langstrecken-WM fahre – solange ich schnell bin und Erfolg habe.“

Sitzt Folger auch 2022 auf einer BMW M1000RR?
Und auch eine weitere Zusammenarbeit mit BMW ist nicht ausgeschlossen. In der Superbike-WM harmonierte der Deutsche nicht mit der M1000RR. Doch das muss in der Langstrecken-WM nicht zwangsläufig genau so sein, meint Folger.

„Die BMW aus der Langstrecken-WM kann man nicht mit der BMW in der Superbike-WM vergleichen. Die Voraussetzungen sind ganz anders. In der Langstrecken-WM wird nicht auf Messers Schneide gefahren. Bei einem 24-Stunden-Rennen muss man konstant fahren und ein gutes Gefühl für das Motorrad haben. Ich würde nicht grundsätzlich sagen, dass es mit BMW nicht klappen würde in der Langstrecke“, so Folger.

Im Gegensatz zur Superbike-WM sind die Reifen in der Langstrecken-WM freigestellt. Das BMW-Werksteam kooperiert mit Dunlop. „Die Reifen machen die Hälfte vom Charakter und vom Gefühl aus. Da kann sich natürlich einiges ändern, sowohl ins Positive als auch ins Negative“, ist sich Folger bewusst.

Sollten sich Folger und BMW einigen, dann könnte ein deutsches „Dreamteam“ mit Markus Reiterberger entstehen. „Mit dem Gedanken spiele ich schon. Markus ist auch schnell“, bemerkt Folger. „Es wäre natürlich cool, wenn sich in diese Richtung etwas ergibt. Ich habe kommende Woche Gespräche und versuche, Kontakt aufzunehmen. BMW ist für mich nicht abgehakt.“

Text von Sebastian Fränzschky

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