Aleix Espargaro - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Aleix Espargaro versteht nicht, warum die Rennkommissare nichts tun

(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez (Honda) und Aleix Espargaro (Aprilia) gerieten bei beiden Starts zum Grand Prix der Steiermark aneinander.

Beide Male spielte sich die Seite-an-Seite-Kollision in Kurve 1 ab. Beim ersten Start bremste sich Marquez ganz innen in die enge Rechtskurve des Red-Bull-Rings.

Espargaro befand sich am Scheitelpunkt. Es kam zur Berührung, wodurch der Aprilia-Pilot nach außen gedrückt wurde. Suzuki-Pilot Alex Rins war direkt hinter Espargaro und musste ebenfalls reagieren. Beide verloren den kompletten Schwung für die lange Gerade Richtung Kurve 3.

Als das Rennen nach drei Runden wegen dem Pedrosa/Savadori-Zwischenfall abgebrochen werden musste, fuhr Espargaro auf gleiche Höhe mit Marquez und zeigte ihm den Vogel. Beim Neustart eine halbe Stunde später hatten sich die Gemüter aber nicht beruhigt.

Wieder kam es in Kurve 1 zu einer ähnlichen Situation. Diesmal war die Yamaha von Fabio Quartararo innen, Marquez daneben und Espargaro außen. Marquez wurde zwischen den Bikes fast eingequetscht und es kam wieder zur Berührung mit der Aprilia.

Marc Marquez: „Das ist Racing“
Espargaro musste in die asphaltierte Auslaufzone ausweichen und beendete die erste Runde auf Position 17. „Ich gebe Marc keine Schuld, weil es keinen Sinn macht“, winkt der Aprilia-Fahrer ab. „Marc ist Marc. Seit zehn Jahren überholt er in jedem Rennen so.“

Und wie bewertet Marquez die Situationen? „Wir kennen Aleix. Wenn ich mich über alle Berührungen beklagen würde? In Holland hat er mich in der Schikane berührt und ich wäre fast gestürzt. Ich habe mich nicht beklagt.“

„Hier hat Mir versucht mich zu überholen und es gab eine Berührung. Ich habe mich nicht beklagt, weil das Racing ist“, findet Marquez. Trotzdem hält er auch fest: „Wenn beim ersten Start jemand einen Fehler gemacht hat, dann war ich es. Das stimmt.“

„Er ist etwas von der Linie abgekommen und ich bin hineingestochen. Ich habe nicht so eine starke Kollision erwartet. Beim zweiten Start war es sein Fehler. Ich bin besser als er gestartet und war am Bremspunkt parallel zu ihm.“

„Er hat dann die Bremse gelöst, aber ich hatte Quartararo innen und es kam zur Berührung.“ Deswegen ist für Marquez die Sache klar: „Der erste Start war mein Fehler, der zweite Start sein Fehler.“

Aleix Espargaro: „Es gibt nur Strafen wenn jemand stürzt“
Espargaro will Marquez aber gar nicht die Schuld geben, sondern den Offiziellen, weil eine Strafe ausgeblieben ist: „Ich gebe den Rennkommissaren die Schuld. Marquez entscheidet seine Manöver im Rennen. Jeder kann tun was er will, aber die Kommissare sind für Strafen zuständig.“

„Es gab dort überhaupt keinen Platz“, findet Espargaro. „Beim ersten Start hat er mich sehr heftig am Arm getroffen und ich kam neben die Strecke. Ich hatte Glück, weil auch Alex dort war. Das hätte zu einem großen Durcheinander führen können.“

„Warten wir ab, ob die Rennleitung etwas unternehmen wird, weil wenn man solche Aktionen sieht, gehören sie bestraft“, hat Espargaro eine klare Meinung. „Deshalb haben wir Regeln. Aber mich ärgert, dass es nur Strafen gibt, wenn ein Fahrer einen anderen zu Sturz bringt.“

„Wir müssen aber die Aktion bestrafen – egal wie das Ergebnis davon ist. Wenn ich Rins getroffen hätte und wir beide gestürzt wären, dann wäre es ein Crash gewesen. Aber weil niemand gestürzt ist, gibt es keine Strafe. Warum haben wir dann überhaupt Rennkommissare?“

„Ich verstehe ihre Aufgabe überhaupt nicht. Es gibt keine Kommunikation zwischen den Kommissaren und den Fahrern. Jeder einzelne Fahrer beschuldigt sie in der Sicherheitskommission, aber dort sind sie nicht dabei. Wir können nicht mit ihnen sprechen. Niemand versteht ihre Strafen.“

Für Espargaro endete das Rennen in der fünften Runde. Er rollte aus und parkte seine Aprilia hinter der Leitplanke. Es hatte ein technisches Problem mit dem Motor gegeben. Marquez erwischte für den Neustart einen schlechten Hinterreifen. Mit Gripproblemen mühte er sich zu Platz acht.

Text von Gerald Dirnbeck

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