Stefan Bradl - © LCR-Honda

© LCR-Honda – Stefan Bradl räumte zum zweiten Mal in der Saison 2014 Aleix Espargaro ab

Beim ereignisreichen Grand Prix auf Phillip Island sahen von den 23 Startern nur 14 Fahrer die Ziellinie. Somit punkteten alle Piloten, die das Rennen beendeten.

Viele Fahrer hatten bei den niedrigen Temperaturen Probleme mit den Bridgestone-Reifen, einige andere wurden Opfer von übermotivierten Aktionen ihrer Kollegen. Aleix Espargaro und Dani Pedrosa schieden durch Kollisionen aus dem Rennen aus.

Pramac-Pilot Andrea Iannone, der nach einem guten Start ins Heck von Cal Crutchlows Ducati fuhr, fiel zu Beginn weit zurück. Nachdem der Italiener Positionen gutmachen konnte, lief er auf die Verfolgergruppe auf. In Kurve vier verschätzte sich der Ducati-Pilot und konnte der Werks-Honda von Pedrosa nicht mehr ausweichen. Iannone traf das Heck von Pedrosa und stürzte. Pedrosas Honda RC213V wurde beim Zusammenstoß beschädigt. Das Rennen war für den Brünn-Sieger damit vorzeitig beendet.

Stefan Bradl hatte bei diesem Zwischenfall Glück. Der LCR-Pilot fuhr hinter Pedrosa und sah, wie sich Iannone viel zu spät innen vorbeibremste. Durch den Zusammenstoß von Iannone und Pedrosa musste Bradl in Kurve vier eine weite Linie wählen. Acht Runden vor Rennende unterlief Bradl ein ähnlicher Fehler. Beim Anbremsen von Kurve vier verschätzte sich der Deutsche und räumte Forward-Pilot Aleix Espargaro ab.

Der Spanier war nach dem Zwischenfall verärgert und schimpfte über seinen Nachfolger bei Forward. Bereits beim Grand Prix in Indy fuhr Bradl ins Heck von Espargaros Open-Yamaha. „Es ist das zweite Mal. Ich kann es nicht verstehen“, ärgert sich Espargaro, der Bradl stark kritisiert: „Er fährt seine dritte Saison mit dem besten Motorrad im Feld und er fährt immer hinterher. Es ist das zweite Mal, dass er mir ins Heck fuhr.“

„Ich bin sehr frustriert, weil wir mit einer Open-Maschine in der Meisterschaft um den sechsten Platz kämpfen. Wir haben wegen ihm zwei Mal Punkte verloren“, wettert Espargaro, der bis zu seinem Ausfall eine beachtliche Aufholjagd zeigte: „Ich überholte viele Fahrer. Ich konnte Dani, Iannone, Dovizioso und meinen Bruder. Dann war ich Vierter oder Fünfter. Ich erkannte, dass ich ein sehr gutes Tempo fuhr. Ich habe wahnsinnig gepusht. Ich sah, dass Lorenzo Probleme bekam und wollte ihn einholen. Dann leistete ich mir einen kleinen Fehler. Dadurch konnte mein Bruder vorbeigehen. Und dann traf mich Stefan.“

Und auch Landsmann Pedrosa hatte für Iannones Aktion wenig Verständnis: „Ich befand mich in einer Gruppe und war in einer schlechten Position. Wenn man in einer großen Gruppe kämpft, ist das Risiko hoch, in einen Zwischenfall verwickelt zu werden“, weiß der Routinier. „Ich beobachtete bereits in der ersten Kurve, wie Iannone einen Fehler machte und beinahe in Cal Crutchlows Maschine fuhr. Ich machte mir bereits Sorgen und fragte mich, wann er wieder von hinten herankommt. Er machte einen weiteren Fehler.“

„Er ist ein Fahrer, der in dieser Saison schon mehr als einen anderen Fahrer vom Motorrad fuhr. Es war ein großer Fehler. Vielleicht lernt er es einfach nicht. Aber das muss er“, betont Pedrosa, der mit Iannones Risikobereitschaft nicht zufrieden ist: „Man kann sich einen Fehler leisten. Das kann jeder verstehen. Doch wenn man Wochenende für Wochenende so fährt, dann holt man andere Fahrer von ihren Motorrädern. Das ist nicht akzeptabel.“

Text von Sebastian Fränzschky

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