Casey Stoner - © Repsol

© Repsol – Für Alex Hofmann kam der Rücktritt von Casey Stoner nicht überraschend

Am 17. Mai schockierte Casey Stoner die Motorrad-Fans in aller Welt mit der Mitteilung, dass er am Ende der Saison seine Karriere in der MotoGP beenden werde. Auf den ersten Blick eine unverständliche Entscheidung. Der Australier ist erst 26 Jahre alt und hat 2011 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft endgültig allen Kritikern, die den WM-Titel 2007 mehr der Ducati und weniger ihm zugeschrieben hatten, den Wind aus den Segeln genommen.

Alex Hofmann jedoch hat Verständnis für die Entscheidung des Honda-Piloten: „Ich kann es nachvollziehen. Ich kenne Casey gut genug, um zu verstehen, wie er tickt“, sagt Hofmann im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘. Der heutige TV-Experte kennt Stoner noch aus der gemeinsamen Zeit auf der Rennstrecke. „Ich bin ja auch noch gegen ihn Rennen gefahren und habe ordentlich auf die Mütze bekommen“, erinnert sich der 32-Jährige.

„Er ist ein Naturbursche und kein Schauspieler. Ihm sind Social Networks und die Fans nicht so wichtig – dafür lebt er nicht. Er lebt fürs Motorradfahren“, charakterisiert Hofmann den Australier. Für ihn kam sein früher Rücktritt daher nicht überraschend. „Es war abzusehen, dass er die Entscheidung trifft. Er hat für seinen Lebensstandard genug Geld verdient und muss nicht mehr arbeiten. Er will nicht in Monaco leben oder große Autos fahren. Abgesehen davon hat er schon genug BMWs in der Garage stehen, weil er so oft Schnellster im Qualifying war.“

Außerdem erinnert Hofmann daran, dass Stoner trotz seiner erst 26 Jahre schon ein Hase im Geschäft ist. „Seitdem er 15 Jahre alt ist, fährt er in der Motorrad-WM. Er hat 80 Prozent seiner Zeit unter schlechten Bedingungen verbracht, ist in schlechten Teams gefahren und wurde nicht bezahlt. Ich glaube, er ist trotz seines Alters einfach fertig. Die Jungs fangen meist mit drei vier Jahren an, Motorradrennen zu fahren. Dann hat man das im Alter von 26 Jahren auch schon 22 Jahre lang gemacht. Das muss man sich erst einmal vor Augen führen.“

Daher betont der Deutsche erneut: „Ich kann es nachvollziehen. Er ist kein Fan von dem Ganzen, braucht das Geld nicht und liebt auch nicht die Show.“ Als professionellen Beobachter der MotoGP wird Hofmann der Fahrer Stoner aber auf jeden Fall fehlen. „Dennoch ist es schade, weil er im Moment der schnellste Fahrer auf diesem Planeten ist.“

Text von Markus Lüttgens & Sebastian Fränzschky

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