Alex Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Alex Marquez hatte keine Motivation mehr, bei LCR-Honda zu bleiben

(Motorsport-Total.com) – Alex Marquez hat die Flucht nach vorne angetreten.

Der Spanier verlässt nach drei Jahren Honda und wird ab 2023 für Gresini-Ducati an den Start gehen. Im italienischen Privatteam übernimmt er den Platz von Enea Bastianini.

Der Moto2-Weltmeister von 2019 wurde 2020 von Honda in die MotoGP geholt, als kurzfristig Ersatz für Jorge Lorenzo gesucht wurde. In seiner Debütsaison gelangen Alex Marquez zwei zweite Plätze. Aber er wurde ins LCR-Team transferiert, um Platz für Pol Espargaro zu machen.

Bei LCR konnte er weder im Vorjahr noch in der laufenden Saison Highlights zeigen. Außerdem ist das Motorrad von Alex Marquez seit Saisonbeginn unverändert. Er hat keinerlei Updates erhalten. Im Gespräch mit der englischen Edition von ‚Motorsport.com‘ spricht er über seinen Frust.

„Ich habe auf dem Sachsenring direkt mit Lucio [Cecchinello] gesprochen, was das Beste ist, das man tun kann, um zu sehen was die Leute wollen. Ich habe mich ihm geöffnet und zu ihm gesagt: ‚Lucio, ich denke, ich brauche eine Veränderung.'“

„‚Ich denke, du als Team brauchst auch eine Veränderung. Ich habe nicht mehr die Motivation, hier zu bleiben. Ich bin mit dem Team sehr glücklich, aber ich denke, ich brauche ein anderes Motorrad'“, schildert Alex Marquez.

„In diesem Moment hatte ich nichts auf dem Tisch. Also sagte ich zu ihm, dass ich vielleicht nächstes Jahr daheim bleibe. Aber ich wollte nicht mehr in einem Team bleiben, für das ich keine Motivation mehr habe – vor allem für das Motorrad.“

„Ab diesem Moment haben sie mit Rins gesprochen und ich mit anderen Teams. Glücklicherweise hat sich für mich die Chance mit Gresini und Ducati ergeben.“ Es ging dann alles sehr schnell. Alex Marquez einigte sich mit Gresini, LCR sowie Honda mit Alex Rins.

Alex Marquez hätte auch ein Jahr pausiert
Aber falls sich die Chance mit Gresini nicht ergeben hätte, dann wäre Alex Marquez im nächsten Jahr durchaus bereit gewesen, daheim zu bleiben und nicht zu fahren. „Ehrlich gesagt, das war eine Option. Der Wechsel zu den Superbikes oder in eine andere Serie lag nicht auf dem Tisch.“

„Ich sagte zu mir: ‚Okay, wenn es keinen Platz gibt, dann pausiere ich für ein Jahr und werde sehen, was das Ziel im Leben ist.‘ Glücklicherweise hatte ich die Option mit Gresini, Aber es bestand die Möglichkeit, dass ich andere Dinge im Leben mache.“

Außerdem war Alex Marquez klar, dass Honda die Fahreraufstellung verändern möchte. Neben seinem Bruder Marc Marquez im Werksteam ist offiziell bisher nur Rins bei LCR fix. Ob Takaaki Nakagami bleiben wird, ist derzeit offen.

„Ich denke, beide Seiten hatten das gleiche Gefühl für eine Veränderung. Auch Honda hatte das Gefühl, dass sie aus irgendwelchen Gründen die Fahrer ändern wollen“, glaubt Alex Marquez. „Ich werde darauf aber nicht eingehen, weil ich eine andere Option habe.“

„Aber es war auch eine Honda-Entscheidung, dass sie die Fahrer ändern wollten. Sie wollten Pol und mich ändern. Man wird sehen, was mit ‚Taka‘ passieren wird. Für mich war klar, dass es keine Option ist, hier zu bleiben.“

Aber der zweimalige Weltmeister in den kleinen Klassen glaubt nicht, dass neue Fahrer die Probleme von Honda über Nacht ändern werden: „Es ist egal, ob sie von Suzuki, Yamaha oder Ducati kommen. Der eine Test [am Saisonende] ändert das Motorrad für nächstes Jahr nicht.“

„Aber sie haben gute Aussagen für das nächste Jahr, was sie tun müssen. Was sie verbessern müssen, denn alle vier Fahrer treffen die gleichen Aussagen und haben die gleichen Probleme. Ich denke, sie müssen ihre Einstellung etwas ändern, um Dinge auszuprobieren.“

„Es stimmt, dass ihnen zu einem Zeitpunkt der Saison etwas die Ideen ausgegangen sind und sie verloren waren. Aber ich denke, sie versuchen jetzt den richtigen Weg einzuschlagen. Wir werden sehen, was wir bis Saisonende haben werden.“

Nach zwölf Rennen ist Alex Marquez mit 27 Punkten auf WM-Platz 18. In der Teamwertung ist LCR auf Rang zehn. Und in der Marken-WM ist Honda auf dem sechsten und letzten Platz.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Lewis Duncan

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