Alex Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Nach drei Jahren verabschiedet sich Alex Marquez von Honda

(Motorsport-Total.com) – In den vergangenen Monaten war von Alex Marquez bezüglich Honda nur ein Tenor zu vernehmen: Frust.

Bereits im Sommer hielt der Spanier fest, dass das Motorrad „keinen Spaß macht“ zu fahren. Als sein Wechsel von LCR zu Gresini-Ducati feststand, gab er unumwunden zu, dass er „keine Motivation mehr hatte“, um mit Honda weiterzumachen.

Bereits Pol Espargaro hat bei seinem Abschied festgehalten, dass Honda mit ihm nur „Zeit und Geld verschwendet“ hat, weil man in diesem Jahr kaum technische Lösungen mit ihm probiert hat. Seit Monaten bekamen weder Espargaro noch Alex Marquez Updates.

Seit Marc Marquez nach seiner Armoperation im Herbst zurückgekehrt ist, läuft mit ihm das Testprogramm auf Hochtouren. Chassis, Schwingen und neue Aerodynamik-Konzepte wurden seither mit dem sechsmaligen MotoGP-Champion probiert.

„Das Problem ist“, sagt Alex Marquez gegenüber der spanischen Edition von ‚motorsport.com‘, „dass sie die Eier nur in den Korb legen, wenn Marc da ist und wenn es eng wird. Wenn niemand Druck macht und niemand da ist, der so wie Marc innerhalb von Honda stark ist, dann schlafen sie.“

„So ist es. Das ist die Realität und hat man am Saisonende gesehen. Es sind viele Verbesserungen gekommen. Aber wenn Marc und sein Team ihnen nicht sagen was sie brauchen, dann reagieren sie nicht. Sie haben mit der Aerodynamik, der Schwinge und vielen Dingen reagiert.“

„So wie Marc es gesagt hat. Es ist eine Frage von Organisation und Hunger. Manchmal scheint es, dass es [bei Honda] keinen Hunger auf Siege gibt. Wir sind in der MotoGP. Jeder will gewinnen und verbessert sich jeden Tag.“

Honda muss sich generell anders aufstellen
Alex Marquez bringt es seiner Ansicht nach folgendermaßen auf den Punkt: „Die generelle Organisation von Honda muss sich ändern, wenn sie einen Schritt nach vorne machen wollen.“ Er teilte in den vergangenen Monaten das gleiche Schicksal wie Espargaro.

Es gab technische Probleme, aber sie wurden nicht in Angriff genommen. Sein letztes Honda-Rennen in Valencia war ein Sinnbild der Situation. Alex Marquez stürzte früh, fuhr aber weiter und kam nach einem Boxenstopp mit einer Runde Rückstand als Letzter ins Ziel.

„Jetzt kann ich sprechen. Ab der ersten Runde hat das Motorrad überhitzt. Ich weiß nicht warum. Die Motorbremse hat auch nicht richtig funktioniert“, zählt er die Dinge in Valencia auf. „Das Motorrad ist schon so schwierig zu fahren, aber mit diesen Problemen noch mehr.“

„Man konnte weder überholen noch attackieren. Es war das letzte Rennen und ich wollte es in die Top 10 schaffen. Ich habe es versucht, aber ich bin gestürzt. Ich wollte das Rennen für das Team beenden. Das Motorrad war schlecht, aber ich wollte ins Ziel.“

Alex Marquez: „Fühlte mich bei Honda nie produktiv“
Als Moto2-Weltmeister 2019 kam Alex Marquez 2020 in die MotoGP. Honda verpflichtete ihn als Ersatz für den zurückgetretenen Jorge Lorenzo. Nach einer Saison im Werksteam wurde er zu LCR transferiert, um Platz für Espargaro zu machen.

In diesen drei Jahren bei Honda waren zwei zweite Plätze in der ersten Saison seine besten Ergebnisse. Die WM beendete Alex Marquez auf den Positionen 14, 16 und 17. In diesem Jahr gelangen ihm vier Top-10-Ergebnisse.

„In den vergangenen Monaten habe ich nichts mehr erwartet, aber als ich zu LCR gewechselt bin, habe ich etwas erwartet. Ich fühlte mich bei Honda nie produktiv. Es ist für einen Fahrer immer schwierig, wenn man sich nutzlos fühlt.“

„Es gab viele Monate in denen sie ohne Marc verloren waren. Sie haben nicht das Beste daraus gemacht. Mehr gibt es nicht zu sagen. Ich bereue meine Entscheidung nicht. Ich war bei Honda zur falschen Zeit am falschen Ort.“

„Ich habe mit Honda die Moto3 gewonnen. Es war immer eine Marke, die mir gefallen hat. Aber jetzt ist es vorbei. Man weiß nie, was die Zukunft bringt, aber die Gegenwart ist für mich woanders.“ Nach seinem ersten Testtag mit der Ducati war Alex Marquez begeistert.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova

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