Andrea Dovizioso - © Motorsport Images

© Motorsport Images – In Spielberg überholte Andrea Dovizioso beide Repsol-Honda-Fahrer

(Motorsport-Total.com) – Nach dem dritten Platz beim Saisonauftakt in Katar herrschte bei Pol Espargaro Euphorie über die neue Honda RC213V.

Doch je länger das Jahr dauerte, desto schwieriger wurde es. Nach 13 Rennen ist es der einzige Podestplatz eines Honda-Fahrers geblieben.

Als Suzuki den MotoGP-Ausstieg verkündete und sich Honda für deren Fahrer interessierte, war für Pol Espargaro klar, dass er keine Zukunft mehr hat. Schließlich kamen auch Verletzungen wie eine Rippenprellung hinzu. Deshalb musste er auf dem Sachsenring aufgeben und auf Assen verzichten.

Nach der Sommerpause sammelte ein wieder fitter Pol Espargaro zwei WM-Punkte in Silverstone. Zuletzt in Spielberg ging er als 16. leer aus. In Österreich wurde verkündet, dass der Spanier im nächsten Jahr für Tech-3-GasGas fahren wird.

Im Laufe des Spielbergrennens wurden beide Honda-Werksfahrer von Andrea Dovizioso überholt, der mit seiner Yamaha auch keine einfache Saison erlebt. Hat der Routinier dabei beobachten können, warum Honda so große Schwierigkeiten hat?

„Ich denke, Pol hat Selbstvertrauen verloren. Er kann das Potenzial des Motorrads nicht nutzen. Es geht ihm wie mir“, glaubt Dovizioso. „Ich kann die guten Aspekte des Motorrads auch nicht nutzen und er hat auch große Mühe mit den schlechten Aspekten des Motorrads.“

Aleix Espargaro: „Wie eine ausgebrannte Glühbirne“
Auf der Strecke begegnen sich Aleix und Pol Espargaro derzeit selten. Der ältere Bruder kennt aber die Situation von Pol und findet gegenüber der spanischen Edition von ‚Motorsport.com‘ deutliche Worte: „Wie Jeremy Burgess gesagt hat, Honda tauscht Fahrer wie Glühbirnen.“

„In diesem Jahr hatte ich ein wenig das Gefühl, dass sich mein Bruder so gefühlt hat. Wie eine ausgebrannt Glühbirne, die weggeworfen wird. Ich habe ihn niedergeschlagen gesehen, ohne Freude und ohne Funken.“

„Ich fühle mich schlecht, weil ich weiß, wie talentiert Pol ist und wie viel Enthusiasmus er in dieses Projekt gesteckt hat. Er wusste, dass der Wechsel nicht einfach werden würde. Er sah es als große Herausforderung und nicht, dass er das beste Motorrad bekommt und gewinnt.“

„Ihm war klar, dass es eine große Herausforderung ist, auch aufgrund des Teamkollegen und der Intensität“, sagt Aleix Espargaro. „Er hat ein super kompliziertes Motorrad vorgefunden. Und es stimmt, wenn man nicht nach oben kommt und es keine Ergebnisse gibt, dann wird es schwierig.“

Manche Beobachter im Fahrerlager sind der Meinung, dass Pol Espargaro die Saison einfach nur zu Ende fährt und sich auf seine Rückkehr in die KTM-Familie freut. Ist da etwas dran? „Wir sehen nicht Pols wahres Potenzial. Was er gerade durchmacht, ist sehr schwierig“, meint Aleix Espargaro.

„Ich bin kein großer Fan der Österreicher oder von KTM, aber ich weiß, dass Pol sie sehr lieb hat. Er hatte mit ihnen eine unglaubliche Saison. Aber so ist es eben. Jetzt scheine ich sehr gut zu sein, aber vor sechs Monaten hatte ich keinen Podestplatz.“

„Und es scheint, dass mein Bruder sehr schlecht ist und man vergisst, dass er mit der KTM [in einer Saison] fünf Podestplätze geholt hat und WM-Fünfter war. Man muss alles in einen Kontext setzen und eine Balance finden.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova

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