Nicolo Bulega - © Ducati

© Ducati – Nicolo Bulega ließ den Rest des Feldes deutlich hinter sich

(Motorsport-Total.com) – Supersport-Weltmeister Nicolo Bulega war zweifellos die große Überraschung beim WSBK-Test in Jerez.

An beiden Tagen setzte sich der 24-jährige Superbike-Rookie an die Spitze und stellte am Donnerstag einen neuen Rundenrekord auf. Mehr als eine halbe Sekunde nahm Bulega dem Rest des Feldes ab.

„Es war ein solider Test“, bilanziert Bulega. „Wir testeten einige Änderungen, die mir gut gefallen haben. Meine Zeitenjagd war richtig gut. Aber auch mein Renntempo mit dem Rennreifen war richtig gut. Ich bin sehr happy mit unserer Arbeit bei diesem Test.“

Bereits am Mittwoch sorgte der Rookie für Schlagzeilen, als er nach seiner Zeitenjagd über eine Sekunde schneller war als der Rest des WSBK-Feldes. Alle relevanten Teams und Fahrer waren in Jerez vor Ort. Keiner der Spitzenfahrer fuhr auch nur annähernd so schnell wie Bulega.

Nicolo Bulega harmoniert sehr gut mit der Ducati Panigale V4R
„Mein Gefühl für das Motorrad war richtig gut“, erklärt Bulega mit Blick auf den ersten Testtag in Jerez. „Ich konnte so hart pushen, wie ich wollte. Das ist wichtig. Es hat mir richtig Spaß gemacht mit dem Motorrad und dem Team. Wir haben gut zusammengearbeitet.“

Eine der Aufgaben war die Arbeit an der Sitzposition. „Wir testeten einige Änderungen mit den Lenkerstummeln, aber das waren keine großen Änderungen. Das Ziel bestand darin, eine gute Basis zu finden für mich“, schildert der Ducati-Pilot.

Ähnlich wie in der MotoGP ermöglichte Ducati dem Aufsteiger die Mitnahme des Crewchiefs. Wenn ein Ducati-Pilot in der MotoGP das Team wechselt, dann darf er seinen Crewchief behalten. Diese Methode hat sich bewährt und kam auch im Fall von Bulega zum Einsatz.

„Da ich aus der Supersport-WM meinen Crewchief mitbringen konnte, fiel es mir leichter. Ich kenne ihn gut“, freut sich Bulega, der weiterhin mit Tommaso Raponi zusammenarbeitet. „Er ist derjenige, mit dem ich mich am meisten unterhalte. Deshalb ist diese Verbindung sehr wichtig. Der Rest der Crew ist aber neu für mich. Wir müssen uns noch richtig kennenlernen, das wird aber sicher kein Problem.“

Nicolo Bulega laut Alvaro Bautista bereits im Debütjahr ein WM-Anwärter
Für Weltmeister Alvaro Bautista verlief das erste Kräftemessen in Jerez überhaupt nicht nach Plan. Am zweiten Testtag landete der Titelverteidiger nur auf der 16. Position. Einige Rivalen vermuten, dass sich Bautista bewusst zurückhält und dann beim Saisonauftakt wieder um die Siege kämpft.

Bautista macht seine Schulter- und Nackenschmerzen verantwortlich und auch das Zusatzgewicht stört den Spanier. Die Vorstellung von Teamkollege Bulega hingegen lobt er und sieht im Rookie einen potenziellen WM-Anwärter.

Bulega freut sich über die netten Worte: „Es macht mich stolz und es freut mich, wenn ein Champion wie er so etwas sagt. Es ist wirklich schön. Ich muss aber noch intensiver mit gebrauchten Reifen arbeiten. Wenn ich mit gebrauchen Reifen so schnell sein kann wie mit frischen, dann bin ich auch konkurrenzfähig.“

Deutliche Steigerung mit Rennreifen am zweiten Testtag
Das Tempo mit Rennreifen war am zweiten Testtag überzeugend. Aber noch beeindruckender war die Runde bei der Qualifying-Simulation mit dem SCQ-Reifen. Noch nie umrundete ein Fahrer den Kurs in Jerez so schnell mit einem Superbike wie Bulega am Donnerstag.

„Ich bin sehr stolz und freue mich, dass ich so einen unglaublich guten ersten Test hier erleben konnte. Es beschert mir ein tolles Gefühl. Natürlich war es nicht einfach, das zu schaffen. Ich musste grinsen, als ich im Display sah, dass ich eine 1:37.8er-Runde gefahren bin“, kommentiert Bulega.

Zu euphorisch will der Rookie nach dem Kräftemessen in Spanien aber nicht sein. „Es war nur ein Test“, warnt er. „Es ändert sich nichts für mich. Ich bin ein Rookie und will meine Debütsaison in der Superbike-WM genießen.“

Fakt ist aber auch, dass Bulega ohne Zweifel zu den potenziellen Kandidaten für Laufsiege zählt. „Ich fühle mich bereits ziemlich gut vorbereitet, vor allem weil ich mich mit Rennreifen gut verbessern konnte“, bilanziert der WSBK-Neuling.

Text von Sebastian Fränzschky

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