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© LAT – Marc Marquez gibt offen zu, in Austin für einmal einen Fehler gemacht zu haben

(Motorsport-Total.com) – Die unglaubliche Siegesserie von Marc Marquez bei MotoGP-Rennen in den USA ist gerissen.

Nachdem der Spanier seit seiner Rookie-Saison 2013 auf den Strecken Laguna Seca, Indianapolis und Austin sage und schreibe zehn USA-Rennen in Folge gewonnen hatte, beendete sein Sturz am Sonntag in Austin in Führung liegend die Jagd auf den elften Sieg in Folge.

Auf dem Circuit of The Americas in Austin allein befand sich Marquez auf dem besten Weg zum siebten Sieg in Folge. Doch nachdem er von der Pole-Position gestartet war und sich sukzessive von seinem Verfolger Valentino Rossi (Yamaha) abgesetzt hatte, stürzte er in der neunten von 20 Runden. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Honda-Pilot 3,6 Sekunden Vorsprung auf Rossi, als er in Kurve 12 am Ende der langen Gegengerade wegrutschte.

Zwar versuchte Marquez, sein Bike in der asphaltierten Auslaufzone noch einmal aufzurichten, doch vergebens. Zweimal kippte er damit sogar noch um, bevor er endgültig aufgab. Damit hat Marquez erstmals seit er in der Königsklasse fährt, ein Rennen in den USA nicht nur nicht gewonnen, sondern zu allem Überfluss mit einem Ausfall abgeschlossen. Dies gilt somit natürlich nicht nur für die USA, sondern auch für Austin speziell.

„Habe nicht irgendetwas Dummes gemacht“
„Es waren sechs fantastische Jahre hier, aber heute habe ich einen großen Fehler gemacht“, gibt Marquez offen zu. „Ich habe mich nach meiner Rückkehr an die Box sofort bei meinem Team entschuldigt und muss mich auch bei meinen Fans entschuldigen. Es war mein Fehler. Wir alle sind Menschen und machen Fehler. Das Wichtigste ist, daraus zu lernen und zu versuchen, in Jerez stärker zurückzukehren.“

Auf Nachfrage, worin genau der Fehler lag, antwortet Marquez selbstkritisch: „Es war einfach ein Fehler. Wenn du mit drei Sekunden Vorsprung führst, darfst du nicht stürzen. So einfach ist das. Die Saison ist aber noch lang und es werden weitere Fehler passieren – sei es von mir oder von anderen. Das Wichtigste ist, wie schon gesagt, daraus zu lernen.“

„Wir haben uns die Datenaufzeichnungen angesehen und verglichen“, so Marquez weiter. „Was wir gesehen haben, ist, dass sie ganz ähnlich zu meiner schnellsten Runde und den anderen Runden waren. Der Fehler war einfach, dass ich gestürzt bin. Es war aber nicht so, dass ich irgendetwas Dummes gemacht hätte. So etwas kann einfach passieren.“

Rins & Rossi überrascht, Miller nicht
Suzuki-Pilot Alex Rins, der das Rennen gewonnen und damit seinen ersten MotoGP-Sieg eingefahren hat, zeigt sich von Marquez‘ Fehler überrascht. „Natürlich war ich überrascht, denn Marc hat auf dieser Strecke im Vergleich zu allen anderen das gewisse Extra. Das war schon kürzlich in Argentinien so. Deshalb dachte ich mir ‚Wow, er ist gestürzt'“.

Auch der Zweitplatzierte Rossi, der bei Marquez‘ Sturz zunächst die Führung übernommen hatte, zeigt sich überrascht: „Ich wollte eigentlich an ihm dran bleiben, aber er war ein bisschen schneller als ich. Trotzdem konnte ich ihn vor mir noch sehen. Ich konzentrierte mich die ganze Zeit auf ihn. Als ich sah, dass er stürzt, konnte ich es gar nicht glauben.“

„Damit hatte ich nicht gerechnet“, so Rossi weiter, „denn er hat hier so oft gewonnen. Er hat hier einfach ein paar kleine Tricks drauf, ein paar Geheimnisse.“ Andererseits zeigt „The Doctor“ aber auch Verständnis für den seltenen Fehler seines Rivalen. „Am Limit kann so etwas passieren“, weiß Rossi.

Für Jack Miller, der das Rennen hinter Rins und Rossi auf dem dritten Platz beendete, ist Marquez‘ Sturz derweil keine große Überraschung. „Marc hatte einen guten Start und pushte von Beginn an. Aber ‚Vale‘, ‚Crutch‘ und ich blieben dran, so gut es ging. Das waren im Prinzip Qualifying-Runden, die wir da gedreht haben. Ich glaube, das ist ein Teil der Erklärung, weshalb Marc gestürzt ist. Ich vermute, er hat einfach das Vorderrad zu hart beansprucht“, so der Pramac-Ducati, der erstmals seit seinem Wechsel zu diesem Team auf das Podium fuhr.

Tabellenführung geht wieder an Dovizioso über
Marquez‘ Reaktion darauf: „Manche mögen sagen, ich fuhr über dem Limit. Tatsächlich aber fuhr ich innerhalb meines Limits und fühlte mich wohl. Eine Vorwarnung gab es nicht. Der Fehler war einfach, mit drei Sekunden Vorsprung zu stürzen. Ich hatte ein gutes Tempo, einen guten Rhythmus. Ich fühlte mich wohl, aber so etwas kann halt passieren.“

Mit Blick auf das nächste Rennen sieht Marquez Positives darin, „dass ich nur neun Punkte hinter dem WM-Spitzenreiter, der Dovizioso heißt, zurückliege“. Vor dem Rennen in Austin hatte Marquez die Gesamtwertung allerdings angeführt. Während er selbst eine Nullnummer schrieb, kämpfte sich der angesprochene Dovizioso vom 13. Startplatz bis auf P4 und hat sich damit seine in Argentinien verlorene Tabellenführung zurückgeholt.

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Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Gustavo Roche

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