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© Circuitpics.de – Alvaro Bautista ärgert sich über Paul Dennings Aussagen zum Thema Mindestgewicht

(Motorsport-Total.com) – Die Einführung des kombinierten Mindestgewichts in der Superbike-WM sorgt seit der Bekanntgabe im Herbst 2023 für Diskussionen. Weltmeister Alvaro Bautista fühlt sich benachteiligt und drückte seinen Unmut bei nahezu jeder Gelegenheit aus.

Yamaha-Teammanager Paul Denning hingegen versteht den Wirbel nicht und bezeichnete Bautistas Beschwerden im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Total.com als „pathetisch“. Beim zurückliegenden WSBK-Wochenende in Assen wurde Bautista auf diese Aussagen angesprochen.

„Ich habe das Interview gelesen“, beginnt Bautista. „Ich kann ihm aus technischer Sicht keine Antwort geben, weil ich nicht weiß, welchen Einfluss das Gewicht auf das Motorrad hat. Doch ich kann meine Sicht als Fahrer schildern. Er fuhr nie so ein Motorrad. Deshalb weiß er nicht, wie es sich anfühlt und was man machen muss, um schnell zu sein.“

„Er weiß nicht, wie sich zum Beispiel fünf Kilogramm beim Bremsen, in Schräglage oder bei Richtungswechseln auswirken. Das versteht er nicht. Deshalb wäre es besser, wenn er sich nicht dazu äußert“, kommentiert Bautista die Aussagen von Denning.

„Der Unterschied zwischen einem schwereren und einem leichteren Motorrad ist ziemlich groß“, betont der Ducati-Werkspilot, der die neue Regel nach wie vor kritisiert: „Für mich ist diese Regel nicht fair. Es betrifft aber nicht nur mich.“

„Wenn in Zukunft ein leichter Fahrer in die Meisterschaft kommt, dann startet er mit einem Nachteil. Zudem wirkt es sich auch auf das Verhalten der Hersteller aus. Sie werden im Zweifel immer einen schwereren Fahrer auswählen, denn sonst müssten sie Zusatzgewichte montieren. Das wirkt sich dann auf die Abstimmung des Motorrads aus. Für mich ist es nicht fair bei dieser Art von Motorrädern“, betont der Spanier und fordert: „Diese Regel muss verschwinden!“

Waren Paul Dennings Aussagen eine Art Retourkutsche?
Alvaro Bautista und Paul Denning waren nicht immer Gegner. Denning war maßgeblich an Bautistas Aufstieg in die MotoGP beteiligt. Damals war der Brite der Teammanager des Suzuki-MotoGP-Teams und holte Bautista 2010 in die Königsklasse.

„Es ist lange her, als ich mit Alvaro gearbeitet habe. Er war damals nicht der Fahrer, der er heute ist“, erinnert sich Denning im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Total.com. „Wir holten ihn direkt von den 250ern ins MotoGP-Werksteam. Jetzt ist er ein mehrfacher Weltmeister und ein kompletter Athlet. Es ist schwierig, das zu vergleichen.“

Bautistas Zeit im Suzuki-Team war von einigen Rückschlägen geprägt. In seiner MotoGP-Debütsaison bildete Bautista zusammen mit Routinier Loris Capirossi das Suzuki-Werksteam und wurde 13. der Fahrerwertung. Im Jahr darauf ging Suzuki nur noch mit Bautista an den Start und zog am Saisonende den Stecker.

Die Nachricht vom Suzuki-Aus kam spät. Bautista hatte sich bereits mit Gresini geeinigt. „Ich erinnere mich noch an die Zeit, damals mit Suzuki. Paul bot mir an, mit ihm weiterzumachen, aber weiterhin die 800er-Suzuki zu fahren. Ich lehnte ab, weil ich wie die anderen Fahrer mit einer 1000er fahren wollte“, erinnert sich der Spanier.

„Vielleicht hat er deshalb keine Chance mehr bekommen und das Team verloren und ist jetzt gegen mich“, grübelt Bautista und wittert in den Aussagen seines ehemaligen Teamchefs eine Retourkutsche.

Wie geht es bei Alvaro Bautista weiter?
Nach wie vor unklar ist, ob Bautista auch in der kommenden Saison gegen Dennings Team und den Rest der WSBK antritt. Ducati wünscht sich, dass Bautista seinen Vertrag verlängert, doch Bautista hat sich noch nicht final entschieden.

Dass Ducati sich eine Vertragsverlängerung anstrebt, kommt beim 39-jährigen Spanier gut an. „Das höre ich sehr gern. Es ist immer schön, wenn die Manager sich wünschen, dass ich weitermache“, kommentiert er.

„Aber mal sehen, momentan konzentriere ich mich darauf, meine bestmöglichen Leistungen zu zeigen. Ich werde aber sicher bald eine Entscheidung treffen, sowohl für mich als auch für das Team“, verspricht Bautista, der im Juni als WM-Leader zum Ducati-Heimspiel nach Misano kommt.

Text von Sebastian Fränzschky

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