Davide Brivio © Yamaha

© Yamaha – Davide Brivio fungierte bei Rossis erstem Yamaha-Stint als dessen Teammanager

Die MotoGP-Szene macht zwischen den beiden USA-Rennen in Laguna Seca und Indianapolis vor allem mit einem Thema von sich reden: Der Wechsel von Superstar Valentino Rossi zu Yamaha. Nach eineinhalb – voraussichtlich zwei – erfolglosen Jahren bei Ducati, in denen es der siebenfache Weltmeister der Königklasse bisher auf keinen einzigen Sieg brachte, geht der „Doktor“ in der bevorstehenden Winterpause den Weg „Zurück in die Zukunft“ und heuert beim Yamaha-Werksteam an, wo er zwischen 2004 und 2010 insgesamt 46 Rennen und vier WM-Titel gewann.

Nach Ansicht von Rossis langjährigem Vertrauten Davide Brivio die richtige Entscheidung. „Ducati kann ein siegfähiges Paket schnüren, aber das wird Zeit brauchen. Diese Zeit ein Fahrer im Alter von 33 Jahren nicht“, sagt der Rossi-Kumpel gegenüber ‚Gazzetta dello Sport‘, hält aber fest: „Es war keine einfache Entscheidung.“

Ungeachtet der ausgebliebenen Erfolge bezeichnet Brivio auch den vor eineinhalb Jahren vorgenommenen Wechsel Rossis von Yamaha zu Ducati als richtig: „Es ist gut, dass er es versucht hat. Hinsichtlich der Stimmung im Team waren es zwei positive Jahre“, sagt der Italiener mit Blick auf das Arbeitsverhältnis zwischen Rossi und seinem Teamkollegen Nicky Hayden sowie seiner Mechaniker-Crew.

„Nur“ die Ergebnisse blieben bei Ducati aus

„Was fehlte, waren einzig die Ergebnisse – das Wichtigste im Rennsport“, bedauert Brivio, der im Winter 2010/2011 gemeinsam mit seinem Kumpel den Wechsel von Yamaha zu Ducati antrat und im italienischen Werksteam als Berater für den „Dottore“ fungierte.

Bei seinem neuen, alten Arbeitgeber Yamaha trifft Rossi in den kommenden zwei Jahren auf Jorge Lorenzo, der bereits in den Jahren 2008 bis 2010 sein Teamgefährte war. Zur damaligen Zeit war das Verhältnis zwischen dem arrivierten Italiener und dem aufstrebenden Spanier gespannt. Die berühmte Trennwand in der Yamaha-Box ist allen Beteiligten noch in Erinnerung.

Rossis Wechsel zurück an die Seite von Lorenzo, der inzwischen seinerzeit eine etablierte Größe im MotoGP-Zirkus ist, bezeichnet Brivio als „wagemutig“. „Er entschied sich für den denkbar schwierigsten Weg“, findet der ehemalige Yamaha-Teammanager, „denn für eine solche Entscheidung braucht es ‚Eier‘. Lorenzo fährt derzeit in der Form seines Lebens.“
„Rossi setzt sich selbst aufs Spiel und hat viel zu verlieren“, urteilt Brivio über den Wechsel seines Kumpels und kommt zum Schluss: „Das zeigt, dass er nach wie vor einen großen Siegeswillen besitzt.“ Die Yamaha M1 behielt ihre Charakteristik, die vordergründig auf die Entwicklungsarbeit von Rossi und dessen Crewchief Jeremy Burgess zurückzuführen ist, auch während der zurückliegenden zwei Jahre bei. Nach dem missratenen Abenteuer auf der behäbigen Desmosedici sehnt sich Rossi danach, auf die gutmütige M1 zurückzukehren.

Folgt Crewchief Burgess Rossi ein weiteres Mal?

Eine Personalie, die im Zusammenhang mit dem Rossi-Wechsel noch nicht geklärt ist, ist jene von Crewchief Burgess. Der Australier wird im kommenden April 60 Jahre alt und weiß noch nicht, ob er auch er bei Yamaha noch einmal erwünscht ist.

Im Winter 2003/2004 tat es Burgess dem italienischen Publikumsliebling Rossi gleich und wechselte zusammen mit diesem von Honda zu Yamaha. Das Szenario wiederholte sich sieben Jahre später beim Wechsel Rossis von Yamaha zu Ducati. „Vale hat seinen Wunsch diesbezüglich kundgetan. Jetzt liegt es an Yamaha, zu entscheiden“, so Brivio in Bezug auf Burgess, der seit Rossis Aufstieg in die Königsklasse im Jahr 2000 dessen Crewchief ist.

Text von Mario Fritzsche

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