Alex Hofmann - Valentino Rossi - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Alex Hofmann traut Valentino Rossi weiterhin MotoGP-Podestplätze zu

(Motorsport-Total.com) – Maverick Vinales, Fabio Quartararo und Franco Morbidelli schafften es beim finalen Vorsaison-Tests in Katar in den Top 4: Auf eine schnelle Runde präsentierte sich Yamaha beim finalen Kräftemessen vor dem Start der MotoGP-Saison 2021 erneut in Bestform.

Die große Frage ist aber, ob die fehlende Konstanz der vergangenen Saison auch in diesem Jahr zu einem Problem wird. Wir haben die Situation exklusiv mit ServusTV-Experte Alex Hofmann analysiert und hinterfragt, welche Chancen Valentino Rossi in seiner 26. WM-Saison haben wird.

„Das Motorrad ist weiterhin sehr breit aufgestellt, hat keine großen Schwächen, aber auch keine großen Stärken“, stellt Alex Hofmann im Video-Interview auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com fest. „Für Yamaha geht es mehr darum, herauszufinden, in welche Richtung es technisch gehen soll. Manchmal ist da weniger mehr.“

Alex Hofmann präzisiert: „Es geht darum, den Fahrern konstante Bedingungen zu geben. Gerade im Werksteam muss man vielleicht auch mal signalisieren, dass man nicht schon wieder eine neue Evo-Stufe bringt, sondern sich auf das vorhandene Material konzentriert und versucht, das zum arbeiten zu bekommen.“

Valentino Rossi nur im Kundenteam: Ist weniger mehr?
Die Erfolge des Petronas-Teams stützen diese These. „Der Stil von Franco Morbidelli könnte jetzt auch auf Valentino Rossi überspringen. Er hatte in den vergangenen Jahren immer die Möglichkeit gehabt, bis zum Warm-up neue Möglichkeiten zu probieren und noch einen Techniker heranzuholen, der eine weitere Meinung abliefert. Das ist jetzt alles herunter reduziert“, erklärt Alex Hofmann.

„Diese Einfachheit der Dinge kann dazu führen, dass er mehr aus dem Motorrad herausholt als immer den Stein des Weisen zu finden“, erkennt der ServusTV-Experte, der Valentino Rossi noch nicht abschreibt.

„Ich glaube, das könnte Rossi entgegenkommen, mit viel Spaß in einer kleineren Gruppe mit weniger Druck zu fahren, um Spaß zu haben. Und dann kommen vielleicht auch wieder die Resultate in Richtung Podium und permanenter Top 6“, grübelt der ehemalige MotoGP-Pilot und betont: „Das hat er noch drauf.“

Alex Hofmann will Testzeiten nicht überbewerten
„Es ist schön zu beobachten, dass es weiterhin das Größte in seinem Leben ist und bleiben wird, wenn er erfolgreich ist. Generell muss man aber sagen, dass Testfahrten und Pole-Positions nie die Disziplinen, die Rossi wichtig waren und bei denen er überzeugt hat. Er ist eher der Fahrer, der am Renn-Sonntag performen möchte“, schildert Alex Hofmann mit einem Blick auf die Stärken von Valentino Rossi.

„Wir wissen, dass er im Rennen extrem gefährlich ist, wenn er in der ersten Reihe steht, weil das Qualifying ist nicht seine große Stärke. Das hat auch der Test gezeigt. Viel wichtiger sind seine Gefühle, alsodass er schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt hat und in Katar noch nie so schnell gewesen ist. Das sind die Sachen, die ihn für das erste Rennen beflügeln werden.“

Yamaha-Werkspiloten sind für Alex Hofmann nicht die Favoriten
Und wie sieht es mit dem Yamaha-Werksduo Maverick Vinales und Fabio Quartararo aus? „Beide sind unglaublich talentierte und schnelle Rennfahrer, wenn alles passt“, stellt Alex Hofmann fest. „Die Konstanz ist aber das große Fragezeichen. Beide haben auch den Touch der Wundertüte.“

„Es kann Wochenenden geben, an denen sie nicht aufzuhalten sind. Das hat uns Maverick Vinales gezeigt, als er zu Yamaha kam. Wir dachten, der Typ ist aus Teflon. Der bügelt die anderen alle weg und der Rest schaut in die Röhre. Doch dann kam nichts mehr“, blickt Alex Hofmann zurück.

„Fabio Quartararo weiß, dass er der Favorit ist, wenn es nach Jerez geht“, erinnert sich der ServusTV-Experte an die beiden souveränen Siege im Vorjahr. „Doch es gibt noch viel Raum für Verbesserungen, wenn es darum geht, 20 Mal im Jahr das Maximum aus jedem Wochenende zu holen, mental stabil zu sein und nicht die Ohren hängen zu lassen, wenn es mal nicht so gut läuft. Genau diese Verbesserungen bräuchten sie, wenn sie um den WM-Titel fahren möchten.“

Text von Sebastian Fränzschky

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