(Motorsport-Total.com) – Bei den ersten Überseerennen treten die MotoGP-Teams grundsätzlich mit dem gleichen technischen Paket an.
Denn die Motorräder und das komplette Equipment werden per Luftfracht von Thailand nach Argentinien und anschließend in die USA und nach Katar transportiert.
Erst danach trifft das Material wieder bei den Europa-Zentralen ein. Anschließend beginnt Ende April in Jerez (Spanien) die Europa-Tour. Die Teams transportieren dann ihre Motorräder mit eigenen Trucks kreuz und quer zu den Rennen über den Kontinent.
Ducati, Aprilia und KTM dürfen bei weniger als 21 Rennen pro Jahr sieben Motoren pro Fahrer verwenden. Da 22 Rennwochenenden geplant sind, wird ab dem 19. Event ein achter Motor erlaubt sein. Die Motorentwicklung ist bei den drei europäischen Marken eingefroren.
Yamaha und Honda dürfen im Laufe des Jahres neue Motorspezifikationen homologieren. Pro Fahrer sind neun Motoren erlaubt. Ab dem 19. Rennwochenende ist ein zehnter Motor möglich. Falls eine neue Motorspezifikation eingeführt wird, muss sie innerhalb dieses Kontingents bleiben.
Für die Saisonplanung und die Kilometerleistungen der einzelnen Triebwerke ist es deshalb knifflig, wann eine weiterentwickelte Motorspezifikation eingeführt wird. Bei den Übersee-Rennen wird es bei Yamaha und Honda keine neuen Motoren geben.
Yamaha hat wieder das Handling im Fokus
In der Yamaha-Box wird für Jerez eine neue Entwicklung erwartet, allerdings wahrscheinlich erst für den Montagstest nach dem Grand Prix. „Vielleicht kommt sie beim Jerez-Test, damit wir [das Update] testen können“, sagt Quartararo über den Entwicklungsplan.
Besonders 2023 verfolgte Yamaha einen aggressiven Ansatz und kitzelte mehr Leistung aus dem Reihenvierzylinder. Aber das ging zulasten des Handlings. Vor allem im Vorjahr wurde die pure Leistungsentfaltung für besseres Handling wieder reduziert.
„Vergangenes Jahr war das Motorrad zu Beginn extrem leistungsstark, aber es war unmöglich zu kontrollieren. Es ließ sich nicht flüssig in die Kurven lenken“, sagt Quartararo. „Grundsätzlich wollen wir bei jedem neuen Motor wirklich darauf achten, dass das Handling stimmt.“
Im Buriram-Qualifying war Yamaha schnell, denn Quartararo wurde mit 340 km/h gemessen. Den gleichen Wert erzielte auch Marc Marquez mit seiner Ducati. Deshalb ist der Motor für den Franzosen derzeit nicht die größte Schwachstelle.
„Im vergangenen Jahr war es unser hauptsächliches Problem, dass unser Motor extrem langsam war. Ich sage nicht, dass unser Motor jetzt super schnell ist, aber es ist ein geringeres Problem als im vergangenen Jahr.“
„Dennoch müssen wir unsere Leistung deutlich steigern. Trotz weniger Aerodynamik als die anderen sind wir weiterhin zu langsam“, lautet die Einschätzung Quartararos. Speziell im Grand Prix fehlten Yamaha auf der Geraden rund drei bis fünf km/h auf Ducati.
Wann der in Entwicklung befindliche V4-Motor von Yamaha erstmals auf der Strecke getestet wird, ist bisher nicht bekannt. Fest steht, dass die beiden Rennteams die komplette Saison mit einem Reihenvierzylinder zu Ende fahren werden.
Die Honda RC213V war in Buriram das mit Abstand langsamste Motorrad auf der Geraden, auch wenn Joan Mir und Johann Zarco im Rennen Überholmanöver setzen konnten. Wann ein neuer Honda-Motor kommt, wussten sie allerdings noch nicht.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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