Francesco Bagnaia - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Bagnaia lag die meiste Zeit auf Platz drei und konnte diesen bis ins Ziel behaupten

(Motorsport-Total.com) – Beim Grand Prix von Thailand sah sich Francesco Bagnaia perfekt vorbereitet auf ein Rennen im Trockenen.

Doch als es noch während des Moto2-Rennens zu regnen begann, schrillten bei dem Ducati-Piloten die Alarmglocken. Erst vor einer Woche in Motegi hatte er auf nasser Strecke seine liebe Not.

Während es damals nur in den Trainings nass war, im Rennen aber trocken, war es in Buriram genau umgekehrt – zum Missfallen von Bagnaia. Trotzdem musste er sich am Ende nur KTM-Pilot Miguel Oliveira und Ducati-Teamkollege Jack Miller geschlagen geben.

Angesichts der Bedingungen hatte Bagnaia damit vorab nicht gerechnet. „Ich war nicht allzu glücklich darüber“, gibt der Italiener mit Blick auf den einsetzenden Regen zu.

Aufmunternde Worte von Miller
„Das Wochenende lief perfekt für uns. Am Morgen konnten wir einen weiteren Schritt machen und ich fuhr mein bestes Warm-up überhaupt. Alles war bereit für ein trockenes Rennen. Als ich dann sah, dass der Regen kam, wurde ich ein wenig nervös.“

Das merkte offenbar auch sein Teamkollege Miller. Denn: „In dem Moment kam er zu mir und sagte, dass ich bei diesen Bedingungen mehr an mich selbst glauben sollte“, verrät Bagnaia. Und Miller ergänzt: „Das war eigentlich nichts Größeres. Ich habe ihm einfach gesagt, er soll an sich selber glauben.“

„Er ist schließlich einer der besten Fahrer der Welt. Und ich habe ihn auch im Regen schon sehr schnell fahren gesehen“, betont der Australier. „Als er sich beim Aufziehen der Regenwolken ein bisschen Sorgen machte, habe ich einfach zu ihm gesagt, er soll ein bisschen mehr an sich selber glauben. Das hilft.“

Auch Japan-Frust hat geholfen
Und Bagnaia ist dankbar für die moralische Unterstützung. „Es ist schön, so einen Teamkollegen zu haben“, schwärmt er. „Das wird schwer zu wiederholen sein. Aber ich hoffe, dass es mit Enea ähnlich sein wird.“ Bastianini löst Miller 2023 im Werksteam ab.

Auch Bagnaia selbst machte sich Mut. „Ich wusste, dass mein Potenzial im Nassen nicht dem in Mandalika oder in Japan entsprach“, wo er in diesem Jahr bei Regen ebenfalls zu kämpfen hatte. „Normalerweise war ich immer konkurrenzfähig im Nassen – nicht, um aufs Podest zu fahren, aber in die Top 5.“

„Und ich denke, dass mir heute auch der Ärger aus Japan geholfen hat, näher an diesen beiden dran zu sein“, sagt Bagnaia weiter und deutet auf Oliveira und Miller. „Miguel und Jack, auch Johann (Zarco; Anm. d. R.), sind drei der stärksten Fahrer im Nassen.“

Marquez und Zarco machen Druck
Zwar konnte Bagnaia die Pace der beiden im Verlauf des Rennens nicht mitgehen und musste vor allem gegen Ende abreißen lassen, weil er Probleme mit dem Vorderreifen bekam. Aber er konnte Platz drei absichern, und das gegen Marc Marquez und Zarco.

Beide machten in der Schlussphase Druck auf den Ducati-Piloten. Doch ein Überholversuch von Marquez in Kurve 12 scheiterte und Zarco sah von einer späten Attacke ab, weil er im Kampf mit Markenkollege Bagnaia nichts riskieren wollte. Ducati hatte seine Fahrer vorab zu entsprechender Vorsicht aufgerufen.

Bagnaia weiß das durchaus zu schätzen, erklärt aber auch: „Als Marquez näher kam und versuchte, mich zu überholen, merkte ich, wie ich auf der Bremse ein bisschen Zeit verliere. Also versuchte ich, diesen Bereich zu verbessern. Und ich denke, das ist auch der Grund, warum Johann es nicht versucht hat.“

„Denn ich war sehr stark auf der Bremse. Es war etwas zu riskant und ich bin ihm dankbar, dass er dieses Risiko nicht eingegangen ist. Er sagte dasselbe zu mir, nämlich dass ich auf der Bremse stark und das Risiko zu groß war, mich zu überholen. Also Danke an ihn und das Team. Wir können heute sehr zufrieden sein.“

Nur noch zwei Punkte auf Quartararo
Da WM-Leader Fabio Quartararo im Regen von Buriram chancenlos war und als 17. keine Punkte holte, hat Bagnaia den Rückstand auf nur noch zwei Zähler reduziert.

Entsprechend groß ist die Motivation für Phillip Island in zwei Wochen – „eine meiner Lieblingsstrecken“, sagt Bagnaia. Doch der Italiener weiß angesichts des engen Titelrennens: „Sicher wird es jetzt noch intensiver. In den letzten drei Rennen muss ich in allen Situationen sehr, sehr intelligent und clever sein.“

„Ich denke, unser Potenzial ist sehr hoch, aber ich darf keine Fehler machen wie in Japan oder vor der Sommerpause. Also, sei klug und versuche, jede Situation zu verstehen. Wir wissen, dass es in Australien sehr kalt sein wird, also müssen wir uns anpassen. Aber ich glaube, wir können sehr konkurrenzfähig sein.“

Text von Sebastian Fränzschky

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