Bagnaia - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Nicht das erste Mal lieferten sich Bagnaia und Bastianini ein enges Duell um den Sieg

(Motorsport-Total.com) – Francesco Bagnaia gegen Enea Bastianini. Die beiden italienischen Ducati-Fahrer lieferten sich im Herbst einige enge Duelle.

Beim Heimrennen in Misano gewann Bagnaia mit 0,034 Sekunden Vorsprung. Anschließend revanchierte sich Bastianini in Aragon und setzte sich um 0,042 Sekunden durch.

Zuletzt in Sepang behielt wieder Bagnaia im knappen Duell die Oberhand. Hätte Ducati in den vergangenen Wochen Stallorder ausgesprochen, dann wäre Bagnaia bereits Weltmeister. Alleine die fünf Punkte von Aragon hätten rechnerisch schon den Unterschied ausgemacht.

Auch in Thailand kam Bagnaia direkt hinter seinem Teamkollegen Jack Miller als Dritter ins Ziel. Hätte es in diesem Fall Stallorder und einen Platztausch gegeben, wäre Bagnaia mit den zusätzlichen vier WM-Punkten ebenfalls schon Weltmeister.

Als sich in Malaysia Bagnaia und Bastianini ein enges Duell um die Führung lieferten, waren angespannte Gesichter in der Ducati-Box zu sehen. Würde es an das Gresini-Team Anweisungen geben, dass sich Bastianini zurückhalten soll?

„Es war sehr intensiv“, sagt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti bei ‚MotoGP.com‘. „Wir haben uns vor allem den Abstand zwischen Marco [Bezzecchi] und Fabio [Quartararo] angesehen. Denn wenn Marco Fabio überholt hätte, dann hätten wir Teamorder in Betracht ziehen müssen.“

„Ein Sieg für ‚Pecco‘ hätte den WM-Titel bedeutet. Es wäre zu wichtig gewesen, die Möglichkeit zu maximieren“, hält Ciabatti fest. „Aber als wir gesehen haben, dass der Abstand [zwischen Quartararo und Bezzecchi] wächst, haben wir gesagt, dass sie frei fahren dürfen.“

Teamanweisung für Valencia: „Ein Ducati-Fahrer muss gewinnen“
Da Quartararo mit seiner Yamaha auf dem Weg war, solider Dritter zu werden, war klar, dass die Entscheidung auf das Saisonfinale in Valencia vertagt wird. Mit 23 WM-Punkten Vorsprung hat Bagnaia die besten Karten. Ihm reicht Platz 14 oder besser für den Titelgewinn.

Auf der anderen Seite muss Quartararo auf alle Fälle das Rennen gewinnen. „Okay, alles ist möglich“, sagt Ciabatti, „aber wenn ich mich richtig erinnere, haben wir im Vorjahr in Valencia die ersten drei Startplätze und das komplette Podium belegt.“

„Ich denke, wir können zuversichtlich sein. Jeder weiß, dass uns der Fahrertitel seit 2007 fehlt. Jetzt sind wir seit 15 Jahren am nächsten dran. Das ist für unsere Firma sehr wichtig. Es besteht kein Zweifel, dass Ducati das beste Motorrad in diesem Jahr hat.“

Mit einem Augenzwinkern fügt Ciabatti auch an, dass es für Valencia eine klare Anweisung gibt: „Es wurde viel über Teamorder gesprochen. Für Valencia gibt es eine. Ducati muss gewinnen, egal mit welchem Fahrer. Wenn wir gewinnen, dann kann Fabio nicht Weltmeister werden.“

Bastianini im Werksteam 2023: Was Bagnaia erwartet
Während Marco Bezzecchi, Johann Zarco, Jorge Martin und Jack Miller in den vergangenen Wochen Unterstützung für Bagnaia signalisiert haben, sollte sich eine dementsprechende Situation ergeben, wollte Bastianini davon nichts wissen.

Die engen Duell mit Bagnaia haben das auf der Strecke auch gezeigt. Im nächsten Jahr sind Bagnaia und Bastianini Teamkollegen im Ducati-Werksteam. Wird es dann zu einem großen Stallkrieg um den Weltmeistertitel kommen?

„Es wird nicht einfach, aber wir müssen versuchen, gute Arbeit zu machen“, blickt Bagnaia voraus. „Es wird natürlich anders als jetzt werden, weil Enea eine andere Persönlichkeit hat. Die Situation wird anders sein. Wie immer, man will als Erstes seinen Teamkollegen schlagen.“

Bagnaia wechselte selbst nach zwei Jahren im Satellitenteam Pramac im Winter 2020/21 ins Werksteam. Bastianini fuhr eine Saison für Esponsorama und nun für Gresini. Mit der Jahresmaschine war er nie in die Entwicklung eingebunden.

Deshalb weiß Bagnaia aus eigener Erfahrung, dass der Schritt ins Werksteam nicht zu unterschätzen ist: „Ich denke, wenn man ins Werksteam wechselt, muss man sich umstellen. Man muss viel mehr mit den Ingenieuren arbeiten. Am Anfang wird es bei den Tests nicht einfach für ihn werden. Im Laufe der Saison wird es dann normaler.“

Text von Gerald Dirnbeck

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