Pol Espargaro - © Motorsport Images

© Motorsport Images -Pol Espargaro mit Honda-Teamchef Alberto Puig

(Motorsport-Total.com) – Seit sich im Frühsommer abgezeichnet hat, dass Honda im nächsten Jahr auf Joan Mir und nicht mehr auf Pol Espargaro setzen wird, ist Espargaro desillusioniert.

Und seit seine Rückkehr in die KTM-Familie zu Tech-3-GasGas feststeht, äußert der Spanier auch öffentlich kritischere Stimmen Richtung Honda.

„Ich meine, ich habe seit den Rennen nach Katar Mühe. Seither habe ich nichts mehr bekommen, um mein Gefühl zu verbessern. Es ist nur noch Arbeit am Set-up“, beschreibt er seine Lage, die sich seit Monaten nicht verändert hat.

„Mit der Abstimmung kann man ein wenig verbessern, aber wenn alle so schnell sind, dann braucht man neue Teile, um das Gefühl zu verbessern. Ich habe nichts bekommen.“ Honda probierte nach der Sommerpause kleinere neue Entwicklungen mit Takaaki Nakagami.

Und seit Marc Marquez nach der Operationspause zurück ist, wird ausschließlich mit ihm an neuen technischen Entwicklungen gearbeitet. Espargaro ist genauso aus diesem Prozess ausgeschlossen wie Alex Marquez, der zu Gresini-Ducati wechseln wird.

Seit Monaten keine neuen Teile von Honda
Bei KTM kann sich Espargaro an eine andere Situation erinnern. 2020 wurde er voll unterstützt, obwohl klar war, dass er zu Honda wechseln wird. Dass Honda so eine restriktive Politik betreibt, kann er deshalb nicht nachvollziehen.

„Vor zwei Jahren war es eine ganz andere Situation. Auch wenn man sich ansieht, wie Jack [Miller] bei Ducati die Saison beendet. Er bekommt bis zum Schluss das Beste und hat vollste Unterstützung vom Werk.“

„Marc verwendet eine andere Schwinge, ein anderes Chassis und ein anderes Aerodynamik-Paket als ich“, hält Espargaro fest. „Er hat einen ganz anderen Fahrstil als ich. Marc ist Marc. Er ist immer schnell.“

„Schon unter normalen Voraussetzungen, mit einem gleichen Paket, ist es schwierig, sich mit Marc zu vergleichen. Jetzt haben wir eine komplett andere Welt. Ich möchte mich nicht beschweren, aber das ist die Realität.“

„Er ist es gewohnt, dieses Motorrad mit einem losen Heck zu fahren. Er hat sich sehr gut darauf angepasst. Ich muss mich auf diese Probleme einstellen. Mein Fahrstil ist ganz anders als der Honda-Stil.“

Honda setzt ausschließlich auf Marquez
„Wenn man noch die anderen Dinge miteinbezieht, dann sind wir in einer unterschiedlichen Welt. Es ist deshalb auch sehr schwierig, die Daten zu checken und zu vergleichen was er macht. Es ist unmöglich. Ich kann nichts checken.“

Deshalb hinterfragt Espargaro die Herangehensweise von Honda: „Ich finde, man müsste mit beiden Fahrern etwas testen. Somit erhält man unterschiedliche Standpunkte. Falls der neue Fahrer die gleichen Probleme wie ich hat, dann würden sie wissen, wie sie sich verbessern können.“

„Aber so wird nur Marc schnell sein und nicht die anderen Fahrer“, ist er überzeugt. Die Neuzugänge Mir und Alex Rins, der im Nächsten Jahr bei LCR fahren wird, werden insgesamt nur sechs Testtage haben, um die Honda kennenzulernen.

Espargaro hat nur noch das Wochenende in Valencia, bis er sich endgültig von seinem nicht erfolgreichen Honda-Abenteuer verabschiedet: „Ich warte darauf, bis die Saison zu Ende ist und mein Job vorbei ist. Ich versuche es so gut wie möglich zu machen und so professionell wie möglich zu sein. Das ist im Endeffekt mein Job. Es ist traurig, aber es ist, wie es ist.“

Text von Gerald Dirnbeck

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