Jonathan Rea - © Kawasaki

© Kawasaki – In der laufenden Saison hat der Rekord-Weltmeister noch kein Rennen gewonnen

(Motorsport-Total.com) – Der Rückstand von Jonathan Rea wuchs im Laufe des Barcelona-Wochenendes der Superbike-WM weiter an.

Nach der vierten Saisonstation hat der Kawasaki-Fahrer bereits 136 WM-Punkte Rückstand auf Dominator Alvaro Bautista (Ducati).

Zunächst begann es für Rea relativ gut, denn im Samstagsrennen schaffte er es als Dritter auf das Podest. „Alvaro fuhr ein anderes Rennen“, winkt der Rekordweltmeister ab. „Es ging um mich und Toprak. Es war recht schwierig, den Rhythmus zu halten, ohne den Reifen zu zerstören.“

„Ich lernte auch etwas über die Technik der Elektronik, um den Hinterreifen gut zu managen. Wir versuchen verschiedene Dinge. Als mich Toprak in der letzten Runde überholte, dachte ich in Kurve 3, dass ich mehr mechanischen Grip habe.“

„In Kurve 4 kam ich recht nahe, aber mein Vorderreifen überhitzte und ich konnte nichts mehr tun. Für die letzte Kurve wählte ich einen niedrigeren Gang, um ihn vielleicht noch bis zum Zielstrich zu überholen. Aber er war im letzten Sektor in diesen schnellen Rechtskurven zu schnell.“

Schlussendlich setzte sich Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu um 0,063 Sekunden gegen Rea durch. „Ich denke, von da wo wir bei der Performance herkommen, hätte ich einen Podestplatz gerne genommen. Wir müssen deshalb ziemlich zufrieden sein“, so Rea.

„Ich dachte, dass Locatelli, Bassani und Aegerter alle dabei wären, aber im Endeffekt haben wir es besser gemacht als sie“, vergleicht sich Rea mit der unmittelbaren Konkurrenz. Deshalb bezeichnete er den Samstag als „solide“ und als „besser als erwartet“.

Dieser dritte Platz sollte schlussendlich auch Reas Highlight des Wochenendes bleiben, denn der Sonntag gestaltete sich deutlich enttäuschender. Im Superpole-Rennen lautete das Duell um Platz zwei wieder Rea gegen Razgatlioglu.

Zu Beginn der letzten Runde überholte der Türke Richtung Kurve 1. Rea war außen und stürzte beim Anbremsen von Kurve 1. „Ich habe die weiße Linie [beim Randstein] berührt“, seufzt Rea. „Als mich Toprak überholt hat, fühlte es sich eng an.“

Rea rutscht im Superpole-Rennen auf weißer Linie aus
„Er hat mir Platz gelassen, aber bei 320 km/h gab es auch die Verwirbelungen durch den Wind. Ich wurde etwas nach außen gedrückt und das hat gereicht, um mich zu Fall zu bringen.“ Es war schon sein dritter Rennsturz in dieser Saison.

Das Sonntagsrennen nahm Rea dann von Startplatz zehn in Angriff. „In den ersten Runden war ich hinter den Honda-Jungs im Verkehr. Ich habe attackiert, sie haben mich attackiert.“ Die Aufholjagd war entscheidend, denn sie kostete letztendlich Reifengrip.

Es entwickelte sich auch ein langes Duell mit Andrea Locatelli, bis Rea den zweiten Yamaha-Werksfahrer schließlich knacken konnte. Die letzten sieben Runden fuhr er auf Platz fünf bis ins Ziel.

„Als ich dann eine freie Strecke vor mir hatte, dachte ich mir, das Rennen würde sich für mich entwickeln und ich würde Toprak und Alex einholen. Vielleicht habe ich in den ersten Runden aber zu viel Reifen gebraucht.“

„Wir hatten vom Vortag eine kleine Änderung vorgenommen, um etwas mehr Reifen zu brauchen. Das war wohl nicht die richtige Entscheidung. Es war frustrierend, dass ich Toprak und Alex nicht einholen konnte.“

Sein Kawasaki-Teamkollege Alex Lowes verpasste als Vierter einen Podestplatz. Trotzdem zieht Rea ein relativ positives Fazit, denn die Ninja ZX-10RR war in allen Rennen im Bereich des Podiums: „Es war kein Traumwochenende, aber besser als die Erwartung am Freitag war.“

In der Weltmeisterschaft scheint der Zug für „die Grünen“ abgefahren zu sein. Auch auf Razgatlioglu auf Platz zwei fehlen Rea schon 67 WM-Punkte. Bautista fährt so wie 2019 in einer anderen Liga. Damals konnte Rea die WM in der zweiten Saisonhälfte aber drehen.

„Sobald man es akzeptiert, wird es mental einfacher“, meint der 36-Jährige über den Bautista-Ducati-Express. „Wir befinden uns in einem anderen Wettbewerb. Ich denke momentan nicht daran, zu gewinnen, sondern das Motorrad weiterzuentwickeln. Aber ich habe sechs große Trophäen daheim, die mich daran erinnern, dass ich schnell war.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Sebastian Fränzschky

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