Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Seit 2013 ist Marc Marquez für Honda gefahren und wurde sechsmal Weltmeister

(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez wird in der MotoGP-Saison 2024 für Gresini-Ducati an den Start gehen.

Am Mittwoch nach dem Grand Prix von Japan gab Honda in einer Stellungnahme bekannt, dass man sich „im gegenseitigen Einvernehmen“ auf eine vorzeitige Vertragsauflösung geeinigt hat. Marquez wäre noch für das kommende Jahr an Honda gebunden gewesen.

Die Entscheidung ist erst in den vergangenen Tagen gefallen. Marquez hatte Zweifel, ob er bei Honda bleiben sollte oder doch die Möglichkeit Gresini ernsthaft in Betracht ziehen sollte. Schlussendlich lag es auch an Honda, einer Vertragsauflösung zuzustimmen.

Allerdings hatte er dafür erst im August beim Grand Prix von Österreich vom Topmanagement grünes Licht erhalten. Puig sollte Ingenieure von den europäischen MotoGP-Marken abwerben. Die späte Entscheidung bot nicht viel Spielraum für Möglichkeiten.

Dass die meisten namhaften europäischen Ingenieure zudem abgesagt haben, spielte eine große Rolle für das Endergebnis der Geschichte. Am vergangenen Wochenende wurde beim Grand Prix von Japan bekannt, dass Technikchef Shinichi Kokubo seinen Posten räumen musste.

Kokubo ist schon davor in Indien nicht mehr an der Strecke gewesen. Als sein Nachfolger wurde Shin Sato vorgestellt. Der Posten wurde also Honda intern nachbesetzt. Das war zu wenig, um Marquez am Motegi-Wochenende von einem Verbleib zu überzeugen.

Die Rennabteilung HRC wurde in jüngerer Vergangenheit umstrukturiert. 2022 wurden die Abteilungen für Vierrad, unter anderem mit dem Formel-1-Motorenprojekt, und der Abteilung von Zweirad zusammengelegt. Synergien sollen besser genutzt werden.

„Es dauerte das komplette erste Jahr für die Integration“, hat HRC-Präsident Koji Watanabe im August erklärt. „Alles war anders – die Struktur, die Arbeitsabläufe, das Einkaufssystem. Im zweiten Jahr machen wir erste Fortschritte bei der Zusammenarbeit.“

„Die Stagnation in der MotoGP ist ein großes Problem für Honda. Wir sind entschlossen, unsere Stärke mit einer gemeinsamen HRC-Struktur zurückzuerlangen. Dafür ist die Vierradabteilung in die MotoGP-Entwicklung involviert, damit wir bald wieder gute Ergebnisse haben.“

Mit dem Verlust von Marquez verliert Honda das große Aushängeschild. Die Kombination Marquez und Honda zählt zu den erfolgreichsten der Motorrad-Weltmeisterschaft. In elf Jahren hat man sechs WM-Titel und insgesamt 59 Rennen gewonnen.

Der dritte Platz in Motegi war der 101. Podestplatz von Marquez in der Königsklasse. Mit 64 Polepositions startete der Spanier so oft wie kein anderer Fahrer in der Geschichte vom besten Startplatz. Gemeinsam hält man auch unzählige Rekorde, wie den des jüngsten Weltmeisters.

Ducati dagegen: Marquez-Crew darf nicht zu Gresini
Die Zukunft von Marquez heißt Ducati. Er wird im nächsten Jahr im italienischen Satellitenteam Gresini mit seinem jüngeren Bruder Alex die Fahrerpaarung bilden. Das Gresini-Team wünschte sich einen Zweijahresvertrag, aber Marquez sagte nur für 2024 zu.

Der Wechsel wird für den 30-Jährigen auch aus einem weiteren Grund ein neuer Abschnitt in seiner Karriere. Laut Informationen von Motorsport.com Spanien wird er alleine zu Gresini gehen und niemanden aus seiner Crew mitnehmen können.

Crewchief Santi Hernandez und Co. waren seit den Moto2-Zeiten an der Seite von Marquez. Ducati hat das Ansinnen abgelehnt, externen Technikern die Geheimnisse der Desmosedici anzuvertrauen, wenn sie theoretisch 2025 mit Marquez zu einer anderen Marke wechseln könnten.

Bei Gresini wird Marquez die GP23 zur Verfügung haben. Es ist das Modell, mit dem aktuell Francesco Bagnaia und Jorge Martin um den WM-Titel kämpfen. 2024 sitzt Marquez somit auf einer Vorjahresmaschine.

Technische Upgrades sind aber nicht ausgeschlossen. Ducati verfolgt die Linie, dass es je nach Performancezusätzliche Unterstützung gibt. Das galt 2022 für Enea Bastianini, als dieser für Gresini fuhr, so wie aktuell für Marco Bezzecchi im VR46-Team.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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