Joan Mir - © Gold and Goose / Motorsport Images

© Gold and Goose / Motorsport Images – Die Honda RC213V ist ein neues Motorrad für Joan Mir

(Motorsport-Total.com) – Nach dem Rückzug von Suzuki aus der MotoGP ist Joan Mir bei Repsol-Honda untergekommen.

Zusammen mit Marc Marquez sorgt Mir dafür, dass das Honda-Werksteam erstmals seit 2019 zwei Weltmeister im Sattel hat. Doch der Umstieg auf ein neues Motorrad ist in der modernen MotoGP eine Herausforderung.

Zum einen wegen der unterschiedlichen Eigenschaften. Die Suzuki GSX-RR galt nicht zuletzt wegen ihres Reihenvierzylinders als absolutes Kurvenwunder in der Königsklasse des Motorradsports. Bei der aktuellen Honda RC213V hingegen ist der Kurvenspeed eine von vielen Schwachstellen. Die größte Stärke ist wohl der Motor.

Bei der Anpassung kann sich Mir aber auf einen Vertrauten verlassen: Ken Kawauchi ging den gleichen Weg wie der MotoGP-Weltmeister von 2020 und wechselte von Suzuki zu Honda. Beim weltgrößten Motorradhersteller ist Kawauchi nun als Technischer Direktor tätig. „Ken in der Box zu sehen, gibt mir Zuversicht“, freut sich Mir.

Arbeit mit Ken Kawauchi gibt Joan Mir Zuversicht
„Wir haben zusammen unglaubliche Ergebnisse erzielt, und ihn dabei an Bord zu haben, ist großartig. Ich bin dankbar, dass ich das mit ihm erleben darf. Er kann einen guten Job machen, genau wie bei Suzuki. Aber wir brauchen beide etwas Zeit, um alles zu verstehen und die Leute kennenzulernen. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.“

Dass es noch ein langer Weg ist, zeigt ein Blick auf die kombinierte Wertung des Portimao-Tests. Diesen beendete Mir als bester Honda-Pilot auf Rang 13. Sein Rückstand auf den neuen Streckenrekord von Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) betrug 0,794 Sekunden. Teamkollege Marquez reihte sich direkt hinter Mir ein.

„Am Ende bin ich auf Zeitenjagd gegangen. Aber ich glaube nicht, dass ich dafür im Moment alles perfekt im Griff habe. Ich habe härter gepusht als ich sollte und das ist nicht der richtige Weg“, winkt Mir nach dem Portimao-Sonntag ab. „Es stimmt, dass man mit diesem Motorrad härter pushen muss. Aber gestern bin ich auch gestürzt.“

Wie schwierig es ist, mit der Honda RC213V zu starten
Andererseits muss sich Mir nicht nur auf ein neues Motorrad mit einer völlig anderen Charakteristik einstellen. Auch eine ganze Reihe neuer Systeme warten auf den Spanier. Auch damit muss er sich erst vertraut machen. Vor allem beim Start könnte das dem Honda-Neuzugang Kopfzerbrechen bereiten.

„Es war ein Alptraum, sich alles zu merken, denn wir müssen viele Dinge mit dem Front-Device machen“, sagt Mir und beschreibt den gesamten Ablauf: „Dann der Leerlauf, stoppen, Launch Control einschalten, runtergehen, schauen, ob alles in Ordnung ist, dann der Start. Es ist schwierig, weil all diese Dinge bei der Suzuki anders ablaufen.“

Es wird einige Zeit dauern, bis Mir die Startprozedur mit der Honda RC213V verinnerlicht und perfektioniert hat. Selbst sein erfahrener Teamkollege Marc Marquez hat nach so vielen Jahren noch Schwierigkeiten, wie ein Burnout bei einer Startübung in Portimao zeigte. „Aber es ist nur eine Frage der Zeit“, meint der Spanier.

„Wenn ich das immer wieder mache, dann wird es irgendwann beim fünften Saisonrennen automatisch klappen.“ Das wäre der Frankreich-GP in Le Mans am 14. Mai. Der MotoGP-Auftakt 2023 findet am kommenden Wochenende in Portimao statt.

Text von Tobias Ebner, Co-Autor: German Garcia Casanova

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