Michelin Vorderreifen - © Gold and Goose  / Motorsport Images

© Gold and Goose / Motorsport Images – Die Belastung des Vorderreifens steigt von Jahr zu Jahr

(Motorsport-Total.com) – 2016 kehrte Michelin in die MotoGP zurück und übernahm von Bridgestone die Rolle als Einheitsausrüster für alle Teams.

Da es keinen Reifenkrieg gibt, ist die Entwicklung deutlich konservativer ausgelegt. Michelin arbeitet zwar an den Mischungen, aber der grundsätzliche Aufbau der Reifen änderte sich in den vergangenen Jahren kaum.

Im Jahr 2019 testete Michelin eine neue Konstruktion des Hinterreifens, die seit 2020 bei den Rennen im Einsatz ist. Suzuki stellte sich damals am schnellsten auf die geänderte Charakteristik ein. Ducati und Honda hatten größere Schwierigkeiten und brauchten länger.

Nach der Einführung dieses neuen Hinterreifens hatte Michelin als nächsten Schritt die Entwicklung eines neuen Vorderreifens geplant. Aber die Coronavirus-Pandemie hat dieses Vorhaben auf zunächst unbestimmte Zeit verschoben.

Nun hat Michelin angekündigt, dass man an einem neuen Reifen arbeitet. Man muss reagieren, denn durch die Aerodynamik und die Ride-Height-Systeme wird die Belastung auf den Vorderreifen immer extremer.

„Wir beginnen mit der Entwicklung eines neuen Vorderreifens, der 2025 zum Renneinsatz kommen wird“, bestätigt Michelin-Manager Piero Taramasso. „Für uns ist das eine sehr wichtige Änderung, weil das Design des neuen Vorderreifens ganz anders als der aktuelle sein wird.“

„Die aktuelle Version wird seit sechs Jahren verwendet. Wir haben dieses Model optimiert, aber mehr ist nicht mehr möglich. Aber die Motorräder haben sich deutlich verändert. Mit den großen Bremsen, den Flügeln und den anderen Systemen wird der Vorderreifen immer stärker belastet.“

„Die Fahrer bremsen härter und später. Deshalb müssen wir das Modell ändern.“ Es wird aber zwei Jahre dauern, bis der neue Vorderreifen tatsächlich zum Renneinsatz kommen wird, denn Entwicklung und Testfahrten werden vorausgehen.

„Wir beginnen in dieser Saison mit der Arbeit“, sagt Taramasso. „Einen Prototypen werden wir bis Mai oder Juni bereit haben. Dann werden ihn die Testfahrer testen. Wir hoffen, dass wir am Saisonende oder zu Beginn von 2024 auch Tests mit den Stammfahrern durchführen können.“

Die Testfahrten für die Stammfahrer wurden immer weiter eingeschränkt. Während der Saison 2023 gibt es für sie nur zwei Testtage. Deswegen werden die Testteams der fünf Werke die Hauptlast der Probefahrten mit dem neuen Reifen tragen und Informationen für Michelin und sich selbst sammeln.

Text von Gerald Dirnbeck

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