Marquez Lorenzo - ©LAT

©LAT – Ab 2019 sitzen Marquez und Lorenzo
auf dem gleichen Motorrad

(Motorsport-Total.com) – Mit der Verpflichtung von Jorge Lorenzo gelang Honda ein großer Coup.

Einerseits holt man sich einen der derzeit besten Fahrer an Board, gleichzeitig schwächt man die Konkurrenz von Ducati. Theoretisch bildet Honda ab 2019 mit Marc Marquez und Lorenzo das beste Fahrerteam. Seit 2010 wurden mit einer Ausnahme alle WM-Titel von den beiden Spaniern gewonnen. Und die einzige Ausnahme war 2011 Casey Stoner, der damals auch für Repsol-Honda fuhr. Für den japanischen Motorradgiganten sieht die Zukunft positiv aus.

Und wenn Lorenzo auch mit der Ducati Rennen gewinnen kann, dann wird er auch mit Honda gewinnen. Die Frage ist nur, wie lange es dauert. Der dreimalige Saisonsieger selbst merkte schon mehrmals an, dass für ihn die RC213V das agilste Motorrad im Feld ist. Ein Vorteil für seinen sanften Fahrstil? Im Gegensatz zu Lorenzo pflegen Marquez und Cal Crutchlow einen viel aggressiveren Fahrstil. Honda und Lorenzo werden arbeiten müssen, um eine schlagkräftige Kombination zu werden.

„Wir sind uns bewusst, dass Lorenzos-Fahrstil ganz anders als jener von Marc ist“, sagt HRC-Technikdirektor Takeo Yokoyama. „Bevor er nicht unser Motorrad probiert hat, wissen wir nicht genau, was wir tun müssen.“ Die Vorbereitungszeit im Winter wird kurz sein. Im November gibt es zwei Tests in Spanien. Anfang 2019 einen in Sepang und einen in Katar. Sollte Honda keine zusätzlichen privaten Testtage einlegen, wird Lorenzo vor dem Saisonauftakt nur zehn Testtage mit der RC213V haben.

Keine Bevorzugung von Marc Marquez

Wenn man bedenkt, dass Lorenzo und Ducati eineinhalb Jahre gebraucht haben, um zu gewinnen, wird die Aufgabe bei Honda nicht unbedingt einfacher. „Ich bin aber zuversichtlich, dass sich Honda und HRC auf jeden Fahrstil einstellen kann“, hält Yokoyama fest. „Lorenzo ist ein Champion und ich bin mir sicher, dass er uns gutes Feedback geben wird. Und basierend auf seinem Feedback bin ich optimistisch, dass wir für ihn ein sehr gutes Motorrad entwickeln können. Ich kann jetzt natürlich nicht sagen, wie unterschiedlich wir sein Bike machen müssen.“

Lorenzo kann den japanischen Technikern auch wichtige Informationen für die Weiterentwicklung geben, denn er verfügt über genug Erfahrung mit Yamaha und Ducati. Nachdem Honda in diesem Jahr beim Motor einen Fortschritt geschafft hat, sind für 2019 die Reifen im Fokus. Man will ähnlich wie Ducati versuchen, auch im Rennen mit den weicheren Reifen fahren zu können. Und Lorenzo hat das zuletzt mit seinem Sieg in Spielberg wieder perfekt umgesetzt.

Eine Bevorzugung von Platzhirsch Marquez lehnt HRC-Direktor Tetsuhiro Kuwata strikt ab: „Wir entwickeln auch jetzt für Marc und Dani und nicht nur für einen Fahrer. So werden wir im nächsten Jahr auch weitermachen. Wir wissen nicht, wie sich Jorge das Motorrad wünscht, aber wir werden natürlich versuchen, es an ihn anzupassen. Auch Marc stellt viele Anforderungen an uns. Wir versuchen das natürlich zu erfüllen. Es ist eine Herausforderung, aber so werden wir das auch weitermachen.“

Dani Pedrosa, der seinen Platz für Lorenzo räumen muss, sagt über das künftige Duell seiner beiden Landsleute: „Es sind beide Topfahrer. Jorge fuhr früher gegen Valentino und auch Marc ist stark. Sie kommen mit der Situation sicher gut zurecht. Sie gehen ans Limit. Marc hat sicherlich einen Vorteil, weil er das Team und das Motorrad kennt. Jorge wird sich anpassen müssen, aber der Wettbewerb zwischen den beiden wird sicher interessant.“

Zum ersten Mal wird Lorenzo am 20. November auf der Honda sitzen. Sein Ziel ist es, mit einer zweiten Marke Weltmeister zu werden. Das schafften in der Geschichte der Königsklasse bisher nur fünf Fahrer: Geoff Duke (Norton, Gilera), Giacomo Agostini (MV Agusta, Yamaha), Eddie Lawson (Yamaha, Honda), Valentino Rossi (Honda, Yamaha) und Stoner (Ducati, Honda). Mit Rennsiegen auf drei verschiedenen Motorrädern würde Lorenzo auch etwas Besonderes schaffen.

Text von Gerald Dirnbeck

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