Jorge Lorenzo © Yamaha

© Yamaha – Jorge Lorenzo konnte im WM-Kampf das Blatt in Valencia nicht mehr wenden

Für Jorge Lorenzo war die Ausgangslage vor dem Großen Preis von Valencia, dem Saisonfinale der MotoGP-Saison 2013, ziemlich klar.

Bei 13 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Marc Marquez konnte der Yamaha-Pilot seinen Titel aus eigener Kraft nicht mehr verteidigen, denn schon ein vierter Platz hätte dem Honda-Piloten zum Titelgewinn ausgereicht. Hinzu kam, dass seine Mechaniker den eigentlich für das Rennen vorgesehenen Motor austauschen mussten.

„Nach dem Warmup wurde klar, dass ich nicht den Motor einsetzen kann, mit dem ich gestern ins Qualifying gegangen war, da er defekt war“, erklärt Lorenzo. Dies schmerzte den 26-Jährigen, da es sich beim defekten Aggeragt um die neueste Ausbaustufe handelte. „Gegen Saisonende haben wir einen besseren, leistungsfähigeren Motor erhalten. Damit habe ich auf Phillip Island und Motegi gewonnen, aber daran ist gestern etwas kaputt gegangen. Wir mussten daher einen schwächeren Motor aus der ersten Saisonhälfte einbauen“, so Lorenzo.

Dabei handelte es sich aber nicht um den Motor aus dem zweiten Motorrad, den Lorenzo gestern nach dem Qualifying als zu aggressiv beschrieben hatte. Dennoch schlechte Vorzeichen für das WM-Finale. Daher überlegten sich Lorenzo und sein Team eine andere Taktik. „Wir haben bei einer Besprechung beschlossen, unsere Strategie zu ändern und das Rennen von Anfang an einzubremsen“, sagt er.

Ziel des Ganzen war, die Spitzengruppe zusammenzuhalten und Marquez somit in Zweikämpfe zu verwickeln. Doch das ging nicht auf, vielmehr sah sich Lorenzo in der Anfangsphase entschlossenen Angriffen von Dani Pedrosa ausgesetzt. „Dani war zu stark und hat mich immer wieder überholt. Ich musste dann immer wieder an ihm vorbeikommen, was manchmal ziemlich riskant war, da er in einigen Kurven früher bremste, als ich erwartete. Daher habe ich ihn einige Male berührt, so auch in Kurve zwei.“

Nach dieser Berührung kam Pedrosa von der Linie ab und fiel auf Platz fünf zurück, und Lorenzo musste Marquez ziehen lassen. „Marc hat mich dann überholt, wollte aber nicht mit mir kämpfen“, sagt der Yamaha-Pilot. Doch dann erkannte er, dass seine Strategie endgültig fehlgeschlagen war. „Ich habe mich dann umgesehen und sah, dass Valentino und ein anderer Fahrer weit zurücklagen. Da wusste ich, dass diese Strategie heute nicht aufgeht. Anschließend wollte ich das Rennen gewinnen und dann Marcs Resultat abwarten.“

Das Ergebnis ist bekannt, Marquez sicherte sich mit Platz drei die Meisterschaft.
Nach dem Rennen gibt Lorenzo zu, das geblufft hatte und die Bummeltaktik schon vor dem Rennwochenende in Erwägung gzogen hatte. „Ich war mir im Vorfeld ehrlich gesagt unschlüssig. Ich habe vor der Presse zwar gesagt, dass ich vorne wegfahren möchte, aber da habe ich etwas geflunkert, um Marc meine Strategie nicht zu verraten.“ Gleichwohl wusste er, dass auch diese Taktik kein Patentrezept ist.

„Wir wussten, dass es schwierig werden würde, das Rennen so lange einzubremsen. Ich wusste, dass Dani gewinnen wollte, und außerdem waren die anderen Fahrer zu langsam. Daher war die Strategie nicht erfolgreich.“ Unter dem Strich gewann Lorenzo in dieser Saison zwar zwei Rennen mehr als Marquez, doch die Konstanz gab letztlich den Ausschlag zugunsten des Rookies, der nun jüngster MotoGP-Weltmeister aller Zeiten ist.

Text von Markus Lüttgens & Gerald Dirnbeck

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