Marc Marquez - © Repsol

© Repsol – Auf Marc Marquez und seine Crew wartet noch immer ein ganzer Haufen Arbeit

Eineinhalb Monate vor dem Start der MotoGP-Saison 2016 in Katar (zum MotoGP-Kalender) scheint Honda einen deutlichen Rückstand auf den großen Konkurrenten Yamaha zu haben.

Am dritten und letzten Testtag in Sepang verpasste Marc Marquez die Bestzeit von Jorge Lorenzo um satte 1,303 Sekunden. Teamkollege Dani Pedrosa lag sogar mehr als 1,5 Sekunden hinter dem Weltmeister.

Zwar spiegeln die Rundenzeiten beim ersten Test des Jahres nicht zwangsläufig die spätere Hackordnung während der Saison wider, der große Rückstand gibt Honda allerdings trotzdem zu denken.

„Für uns war es kein einfacher Test. Wir haben die neue Software und den neuen Motor. Das macht es schwierig und es braucht mehr Zeit, um die neue Software auf diesen Motor einzustellen“, erklärt HRC-Manager Livio Suppo und ergänzt: „Mit der Software sind wir schon etwas glücklicher, aber es gibt noch viel Raum für Verbesserungen. Wir sind erst bei 50 Prozent, was wir mit der Software machen können.“

„Es geht um das generelle Verständnis der Software, wie die Motorbremse, Traktionskontrolle und Anti-Wheelie. Vom Herbst 2015 bis jetzt sind uns schon gute Fortschritte gelungen“, erklärt Suppo und Marquez bestätigt: „Heute haben wir einige Fortschritte gemacht, besonders beim Rhythmus. Eine Runde ist hier sowieso nicht so wichtig.“

Elektronik der größte Schwachpunkt?
„Trotzdem haben wir Probleme und wir sind noch immer weit von dem weg, wo wir sein wollen“, muss der Spanier allerdings eingestehen. Das große Problem: Bei Honda gibt es momentan zu viele Baustellen. Daher antwortet Marquez auf die Frage, woran Honda arbeiten muss: „Das ist selbst für eins ein großes Fragezeichen. Es sieht so aus, dass mein größtes Problem ist, dass wir bei der Elektronik zu weit weg sind.“

„Vielleicht haben wir uns (bei der Elektronik; Anm. d. Red.) für die falsche Richtung entschieden“, grübelt der Champion von 2013 und 2014. Am Mittwoch konzentrierte er sich ausschließlich auf den neuen Motor für 2016. Vergleichstests standen am letzten Testtag in Sepang nicht mehr auf dem Programm. „Natürlich habe ich gepusht, aber nicht so wie im Qualifying“, verrät Marquez.

„Ich habe nicht zu 100 Prozent gepusht. Das erkennt man daran, dass ich an diesen drei Tagen keinen Crash hatte“, erklärt der Spanier mit einem Lachen. Trotzdem ist der große Rückstand bemerkenswert, dann die Honda-Piloten fühlten sich in der Vergangenheit in Sepang immer wohl. „Ich denke immer positiv und glaube, dass wir beim letzten Test näher dran sein werden“, gibt sich Marquez dennoch optimistisch.

Problemsuche geht weiter
„Ich denke, dass es an den Kurven und am Kurvenausgang liegt“, erklärt Teamkollege Pedrosa, als er nach den größten Honda-Problemen gefragt wird. Der Spanier verrät: „Ich folgte einigen Ducatis und der Unterschied ist am Anfang der Geraden massiv.“ Damit deckt sich seine Meinung mit der von Marquez, der den Kurvenausgang am Dienstag ebenfalls schon als große Problemzone ausgemacht hatte.

„Am Bike sind so viele Dinge anders. Es ist nicht nur der Motor, sondern auch die Reifen und die Elektronik. Nur das Chassis und der Fahrer sind noch gleich“, erklärt Pedrosa mit einem Lachen und ergänzt: „Wir müssen versuchen, uns so gut und so schnell wie möglich anzupassen.“ Der nächste offizielle MotoGP-Test steht vom 17. bis zum 19. Februar in Phillip Island auf dem Programm.

„Es wird keine neue Hardware geben“, verrät Suppo bereits und fügt hinzu: „Beide Fahrer sind mit dem neuen Motor sehr zufrieden, was positiv ist. Daran werden wir weiterarbeiten. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Software. Nach diesen drei Testtagen können sich die Ingenieure auf die Software konzentrieren. Hoffentlich gelingt in Phillip Island der nächste Fortschritt.“ Das wäre bitter nötig, denn langsam wird die Zeit für Honda knapp.

Die Testzeiten aus Sepang (Mittwoch):
01. Jorge Lorenzo (Yamaha) – 1:59.580 Minuten (36 Runden)
02. Valentino Rossi (Yamaha) +0,976 (38)
03. Marc Marquez (Honda) +1,303 (45)
04. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +1,412 (42)
05. Casey Stoner (Ducati) +1,490 (30)
06. Dani Pedrosa (Honda) +1,581 (48)
07. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,637 (18)
08. Andrea Iannone (Ducati) +1,643 (38)
09. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,649 (42)
10. Maverick Vinales (Suzuki) +1,664 (51)
11. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +1,854 (30)
12. Aleix Espargaro (Suzuki) +2,043 (44)
13. Andrea Dovizioso (Ducati) +2,095 (34)
14. Yonny Hernandez (Aspar-Ducati) +2,194 (40)
15. Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) +2,290 (44)
16. Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) +2,338 (65)
17. Loris Baz (Avintia-Ducati) +2,961 (33)
18. Stefan Bradl (Aprilia) +3,212 (44)
19. Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) +3,360 (27)
20. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +3,432 (57)
21. Alvaro Bautista (Aprilia) +3,603 (46)
22. Eugene Laverty (Aspar-Ducati) +3,939 (25)

Text von Ruben Zimmermann & David Emmett

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