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© Motorsport Images – Die MotoGP steht 2022 vor der längsten Saison in ihrer Geschichte

(Motorsport-Total.com) – 21 Rennen sind für die MotoGP-Saison 2022 geplant.

Die Motorrad-Weltmeisterschaft steht damit vor ihrer längsten Saison aller Zeiten.

Die Meinungen im Fahrerfeld dazu gehen auseinander. Während Maverick Vinales zum Beispiel der Ansicht ist, dass das Wachstum der MotoGP guttut, sieht Marc Marquez die Entwicklung kritisch.

„Es ist immer schön, in neue Länder zu kommen“, findet Vinales, der den neuen Grand Prix Indonesien als positives Beispiel nennt. Dort seien die Fans extrem enthusiastisch. „Das ist gut für uns und für die Meisterschaft. Ich denke, die MotoGP wird dadurch wachsen. Das muss unser Ziel sein“, erklärt Vinales.

„Wenn wir in Zukunft in mehr Länder gehen wollen, dann müssen wir einige Rennen streichen“, warnt Marquez dagegen. „21 Rennen sind eine große Zahl“, findet der Spanier. Zwar seien 21 Grands Prix noch „akzeptabel“, aber spätestens bei 22 Rennen sei eine Grenze erreicht. „Wir können nicht so weitermachen“, stellt er klar.

Marquez fordert ein Limit
„Wir müssen ein Limit setzen“, fordert der sechsmalige MotoGP-Champion, der daran erinnert, dass bei vielen Rennen in kurzer Zeit Verletzungen eine große Auswirkung auf die WM haben könnten. Verletzt sich ein Pilot zum Beispiel gleich zu Beginn eines Tripleheaders, verpasst er möglicherweise gleich drei Rennen.

Und selbst ohne Verletzungen bringt ein Kalender mit mehr als 20 Rennen die Piloten physisch an ihre Grenzen. „Manchmal fühlt man sich sehr erschöpft“, gesteht Francesco Bagnaia, der erinnert: „Wir haben nicht viel Zeit, um uns zu erholen.“ Und auch MotoGP-Rückkehrer Andrea Dovizioso sieht den wachsenden Kalender kritisch.

„Ich will gar nicht darüber nachdenken“, erklärt er mit einem Schmunzeln im Hinblick auf die anstehende Saison. Der Italiener versteht den kommerziellen Aspekt, stellt aber klar, dass er 19 Rennen bereits „viel“ findet und stattdessen lieber mehr testen würde. Die Entwicklung geht allerdings genau in die entgegengesetzte Richtung.

MotoGP bald so „verrückt“ wie die Formel 1?
Um Teams und Fahrer angesichts des immer größer werdenden Kalenders zu entlasten, werden die Tests reduziert. „Dovi“ stellt dazu klar: „Es ist nicht unsere Entscheidung, es ist nicht unser Job. Wir müssen uns an die Regeln halten. Wenn es meine Entscheidung wäre, dann würde ich drei Tests vor der Saison fahren und nicht nur zwei.“

Joan Mir sieht in 21 Rennen dagegen grundsätzlich „kein Problem“ für die Fahrer. Allerdings ist auch ihm bewusst, dass die Mitglieder des MotoGP-Zirkus dadurch „weniger Zeit zuhause mit der Familie“ haben. „Ich weiß nicht, wie viele Rennen wir in einem Jahr fahren können“, grübelt der Weltmeister von 2020.

Letztendlich wolle er abwarten, wie die Saison 2022 läuft, weil er selbst noch nie so viele Rennen in einem Jahr gefahren sei. „Verrückt“ findet der Spanier auf jeden Fall die Entwicklung in der Formel 1, wo 2022 sogar 23 Rennen im Kalender stehen. Weit weg von dieser Zahl ist inzwischen aber auch die MotoGP nicht mehr.

Text von Ruben Zimmermann

Motorsport-Total.com
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