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© MotoGP.com – Marc Marquez und Honda suchen weiter nach dem richtigen Weg für 2023

(Motorsport-Total.com) – Nachdem sich Marc Marquez schon am ersten MotoGP-Testtag in Sepang ernüchtert über den neuen Prototypen von Honda geäußert hatte, blieb die große Euphorie auch am Samstag aus.

Mit einer persönlichen Bestzeit von 1:59.450 Minuten hatte er immer noch sieben Zehntel Rückstand und belegte Platz 13.

Auch wenn die Zeiten bei Testfahrten immer mit Vorsicht zu genießen sind und es am Samstag auf dem Sepang International Circuit zudem immer wieder regnete, räumt Marquez ein: „Im Moment sind wir nicht in der Lage, um die Top 5 zu kämpfen.“

„Zwar zählt Malaysia auch zu meinen schlechtesten Strecken, was die Ergebnisse und meinen Fahrstil betrifft. Aber wir sind weit weg“, wiederholt der Spanier seine Einschätzung vom Vortag. „Ich glaube, ich kann mich noch etwas steigern, aber auch das Motorrad muss noch einen Schritt nach vorn machen.“

Und genau daran arbeitet Marquez mit Honda weiter unermüdlich. Am ersten Testtag hatte man noch vier Motorräder in der Box: das Vorjahresmodell in Repsol-Farben und drei neue schwarze Bikes, um Vergleichstests zu fahren. Am Samstag ging er dann „nur“ noch mit den drei schwarzen Bikes auf die Strecke.

„Leider sind wir im Trockenen nur 25 Runden gefahren. Aber das war genug, um mit den drei schwarzen Bikes auszurücken. Es ist schwierig, weil es sich jedes Mal anders anfühlt, wenn man auf die Strecke geht. Aber es muss gemacht werden, und jetzt in der Vorsaison, ist die richtige Zeit dafür“, sagt Marquez.

Eines der drei schwarzen Bikes hat der Honda-Pilot als Ergebnis des zweiten Testtages aussortieren können. Über die Gründe will er im Detail nicht sprechen, sagt nur so viel: „Wir haben morgen nur noch einen Tag. Da muss man Prioritäten setzen.“

Marquez beteuert: „Ich glaube an Honda“
„Mit den Motorrädern, auf denen ich mich besser fühle, werden wir weiter arbeiten. Eines der Motorräder war ziemlich anders. Ich spürte da kein wirklich gutes Potenzial, aber nichtsdestotrotz ein paar interessante Dinge. Jetzt haben sie einen Monat Zeit, das zu analysieren, um sich für einen Weg zu entscheiden.“

Die endgültige Entscheidung werde aber erst am letzten Testtag in Portimao fallen. Dort, so glaubt Marquez, kann Honda dann hoffentlich auch um die Top 5 kämpfen.

„Ich glaube an Honda, sie haben noch einen Monat. Der Plan sah bereits in Valencia so aus, dass Malaysia der erste und Portimao der nächste Entwicklungsschritt sein wird. Wir müssen weiter pushen, es ist erst der zweite Tag der 2023er-Saison“, hält er fest.

„Das Team macht einen sehr guten Job, sowohl in Japan als auch in Europa. Sie organisieren wirklich gut, was wir testen. Denn es sind wirklich viele neue Teile, kleine wie große. Da kann man sich schnell verstricken. Wir verwenden sehr viel Zeit darauf, back to back zu testen und sehr präzise zu arbeiten.“

„Es stimmt, dass wir von den Topjungs noch weit weg sind. Aber wie gesagt, jetzt ist die Zeit, diese Dinge zu testen“, bekräftigt Marquez und verrät: „Es stimmt, dass wir im Moment noch nicht mit der Abstimmung spielen. Wir fahren einfach mit dem gleichen Set-up und probieren verschiedene neue Dinge aus.“

Wo es noch fehlt, um nach vorne aufzuschließen, weiß der sechsfache MotoGP-Champion genau: „Ich habe mit meinem Fahrstil noch immer mit der Front zu kämpfen. Aber mehr als das suche ich noch nach dem richtigen Gefühl für das Gas am Kurvenausgang.“

Power des Motors noch besser nutzen
„Dort macht Ducati den Unterschied, am Kurvenausgang und in der Beschleunigung“, zieht den Vergleich zur roten Konkurrenz. „Es geht um die ersten Meter, denn dann ist der Motor sehr kraftvoll. Der Topspeed ist da. Aber der kommt zu spät zum Tragen, weil uns in der Beschleunigung die Traktion fehlt.“

Der neue Honda-Motor habe zwar genug PS, noch könne man diese aber nicht effizient genug nutzen. Liegt das am Charakter des Motors oder fehlt mechanischer Grip?

„Das ist für mich schwer zu sagen“, räumt Marquez ein. „Aus meiner Sicht liegt es mehr am Hinterradgrip, aber wenn man das Turning verbessert, gelingt auch der Kurvenausgang besser. Es hängt alles zusammen. Aber Ken (Kawauchi; Anm. d. R.), unser neuer Technikchef, hat schon ein paar neue Ideen.“

„Er kommt von Suzuki, wo die Philosophie beim Motor natürlich eine andere war. Auch bei der Elektronik haben sie einen anderen Weg verfolgt. (Joan) Mir und (Alex) Rins haben heute bereits in diese Richtung gearbeitet, und es sah schon etwas besser aus.“

„Ich hatte noch keine Zeit, das auszuprobieren. Aber wir müssen die Dinge evaluieren, denn wenn man immer mit demselben Bike und denselben Ideen fährt, kann einen das auch blockieren“, weiß der Spanier. „Man muss sich diesen neuen Ideen also öffnen und sich vielleicht auch anpassen, was den Fahrstil angeht.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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