Fabio Quartararo - © Dorna

© Dorna – Fabio Quartararo hatte am letzten Testtag deutlichen Rückstand auf die Spitze

(Motorsport-Total.com) – Fabio Quartararo hat den MotoGP-Test in Sepang mit „gemischten Gefühlen“ beendet.

Und ein Blick auf das Klassement des dritten und letzten Testtages erklärt, warum: Quartararo belegte nur den 19. Platz und hatte eine Sekunde Rückstand. Yamaha-Teamkollege Franco Morbidelli rangierte knapp dahinter.

Zwar lobt Quartararo die Arbeit der Ingenieure in Japan, die das Team mit deutlich mehr neuen Teilen ausgestattet hatten als in den Vorjahren, und sieht beim Motor Fortschritte: „Ich bin ziemlich glücklich mit dem Topspeed, mit der Pace auf gebrauchten Reifen.“

„Aber auf frischen Reifen ist es ein Desaster. Wir wissen nicht, warum wir so weit zurückliegen, denn wir haben ja eine Zeitattacke versucht. Ich denke, für Portimao brauchen wir einen Reset. Im vergangenen Jahr sind wir hier im Qualifying auch nur Zwölfte geworden. Ich hoffe, wir können noch einen Schritt machen.“

Auf die Frage, ob dieser mit Änderungen am Set-up zu bewerkstelligen ist oder weiter an der Hardware gearbeitet werden muss, sagt der Franzose: „Mal sehen. Wir müssen herausfinden, was das Problem ist. Denn jedes Jahr wird das Qualifying wichtiger, aber wir haben jedes Jahr mehr Probleme in diesem Bereich.“

Doch gerade auch mit Blick auf die neuen Sprintrennen sei es wichtig, eine Lösung zu finden. Was Quartararo besonders besorgt: „Wenn ich nicht auf das Timing schaue und die Rundenzeit nicht sehe, fühlt es sich so an, als würde ich niedrige 1:58er-Zeiten fahren. Es sind aber niedrige 1:59er-Zeiten. Was ist da los?“

„Es ist nicht so, dass ich zurück an die Box komme und sage, mir rutscht ständig das Vorderrad weg oder ich habe keinen Grip. Ich weiß nicht, was los ist. Das ist das größte Problem daran“, grübelt der Weltmeister von 2021 über seine fehlende Qualifying-Pace.

Quartararo: Ohne gute Quali kein Sieg
Sie wird vor allem im Vergleich zu Ducati und Aprilia deutlich, die beim Test die vorderen Plätze belegten. „Die Lücke ist vor allem auf einer fliegenden Runde groß“, weiß Quartararo.

„Was die Pace betrifft, fühle ich mich recht stark. Aber wenn man sich nicht gut qualifiziert, kann man nicht um den Sieg, nicht einmal um die Top 5 mitkämpfen. Daran werden wir in Portimao arbeiten müssen.“ Dort findet in einem Monat der nächste Test statt.

Und Yamaha hat noch einiges abzuarbeiten, nachdem in Sepang – auch wetterbedingt – nicht alles getestet werden konnte, wie Teamdirektor Massimo Meregalli verrät: „Es war ein sehr geschäftiger Test. Leider hast es an jedem Tag geregnet, weshalb wir nicht in der Lage waren, alle Komponenten zu evaluieren.“

„Einerseits sind wir glücklich, andererseits nicht so sehr, weil ein paar Teile, auch wichtige Teile, erst noch evaluiert oder gegengecheckt werden müssen, wenn wir in Portimao sind.“

„Wir hatten im Grunde drei Ziele: den Motor, die Aerodynamik und das Turning, wo wir in den vergangenen Jahren etwas von unserer eigentlichen Stärke verloren haben“, sagt Meregalli. „Wir haben an jedem dieser Bereiche gearbeitet, verschiedene Spezifikationen von Motor und Aerodynamik verglichen.“

Entscheidung für Yamaha-Motor gefallen
„Leider konnten wir kein neues Chassis und auch keine neue Schwinge testen, was die Zeit zu knapp war.“ Das muss also auf Portimao vertagt werden. In Bezug auf den Motor konnte wiederum schon in Sepang eine Entscheidung gefällt werden.

„Wir hatten zwei leicht verschiedene Varianten und beide Fahrer haben eine favorisiert. So konnten wir das Hauptthema abhaken. Einige der Aerodynamik-Teile werden wir in Portimao noch einmal überprüfen müssen. Alles während eines Tests zu evaluieren, ist nicht einfach, insbesondere wenn das Wetter dazwischen funkt.“

Es sei aber ohnehin immer besser, die Dinge auf zwei verschiedenen Strecken zu testen, betont Meregalli. Dabei gibt es gerade hinsichtlich der Aerodynamik noch offene Fragen. Denn ob die größere Variante mit zusätzlichen Lufteinlässen wirklich besser ist und beim Turning hilft, war für Quartararo noch unklar.

Zumal er seinen besten Topspeed, am Samstag bei 335,4 km/h gemessen, mit der alten Verkleidung erzielte. „Da war ich allein. Das ist also vielversprechend“, sagt der Yamaha-Pilot. „Aber wenn wir noch etwas mehr finden könnten, wäre das umso besser sein.“

„Der Topspeed ist gut, aber unsere Aero ist auch viel leichter. Es wird also wichtig sein, noch mehr Power zu finden, um noch mehr Aero und damit Abtrieb zu haben“, so der Franzose.

Dennoch sei der Motor insgesamt ein großer Fortschritt. „Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Steigerung viel größer. Und wir sind noch nicht am Ende. Wir haben noch mehr zu testen, nicht in Bezug auf den Motor, aber einige Teile, die das Motorrad noch etwas schneller und agiler machen können“, blickt er voraus.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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