Marc Marquez - © LAT

© LAT – Marc Marquez kämpft mit seiner rechten Schulter

(Motorsport-Total.com) – Die Nachwehen der Schulter-Operation gaben Marc Marquez beim Sepang-Test das Limit vor.

Der Weltmeister musste sich beim wichtigen ersten Kräftemessen für die MotoGP-Saison 2020 stark zurückhalten. Dennoch stürzte Marquez am Samstag und am Sonntag jeweils ein Mal.

Verursacht wurden beide Ausrutscher durch nachlassende Konzentration. Durch die fehlende Kraft in der Schulter konnte sich Marquez nicht wie gewohnt mit dem Ellbogen abstützen und die Situation retten.

In der kombinierten Wertung aller drei Testtage landete Marquez nur auf der 13. Position. Der Rückstand war mit 0,423 Sekunden aber überschaubar. „Ich beendete den Test mit einem guten Gefühl. Es war der Tag, an dem ich mich stärker anstrengte. Nach der Hälfte des Tages war ich schon ziemlich erschöpft, doch ich wollte am Nachmittag noch einmal fahren“, berichtet der Spanier.

Fehlende Kraft verhindert rettenden „Save“
„Ich hatte in Kurve 15 einen leichten Sturz. Meine körperliche Verfassung hat den Sturz verursacht. Ich war in der Kurve, doch dann ging mir die Kraft aus“, gesteht Marquez. „Wenn man körperlich am Ende ist, verliert man die Konzentration. Es war eine Kurve, in der ich den Sturz normalerweise mit dem Ellbogen verhindert hätte. Doch als ich die Front verlor, ließ ich das Motorrad los.“

„Natürlich wäre es besser gewesen, den Sturz zu vermeiden. Wir arbeiten sehr hart. Ich fuhr erneut 47 Runden. Ich fuhr diese Runden aber in einem anderen Tempo. Wir probierten ein paar Dinge. Honda ist auf dem richtigen Weg, denke ich. Sie müssen aber weiterhin pushen, weil sich die anderen Hersteller verbessern konnten“, fordert der HRC-Pilot.

„Unser Rhythmus war nicht schlecht. Ich fuhr längere Stints. Das Tempo war besser und ich fühlte mich besser“, vergleicht Marquez seine Performance vom finalen Testtag mit den vergangenen Tagen. Doch in Sachen Entwicklung scheint Honda noch im Dunkeln zu tappen. „Ich habe meinen Leuten gesagt, dass ich keine präzisen Kommentare abgeben kann, weil ich nicht so fahre wie ich möchte“, lässt Marquez durchblicken.

Marquez sieht Rins und Vinales als Favoriten an
Vor dem Saisonstart gibt es in Doha noch einen Test. „Ich hoffe, dass es mir in Katar besser geht, damit ich die Richtung besser verstehen kann“, bemerkt Marquez, der für die Saison 2020 noch einige Hausaufgaben hat. „Wenn sich die Gegner stark verbessern, dann muss man weiter arbeiten. Es scheint, als ob sich Suzuki und Yamaha stark verbessert haben“, analysiert er.

„Rins hat sehr gute Arbeit geleistet, Vinales auch. Diese beiden Fahrer sind beim Renntempo am schnellsten. Ich denke nicht, dass ich auf zehn Runden weit zurückliege. Aktuell könnte ich aber nicht 20 Runden meistern“, bedauert der geschwächte MotoGP-Champion.

Honda-Entwicklung bereitet Marquez größere Sorgen als die Verletzung
Bei der Entwicklung der Honda gibt es noch einige Probleme zu lösen. Laut Cal Crutchlow ist das Fahrverhalten der Honda RC213V nach wie vor kritisch. Macht sich Marquez größere Sorgen wegen seiner körperlichen Situation oder auf Grund der ungeklärten Fragen bezüglich des Handlings seiner Maschine?

„Natürlich wäre es besser, wenn ich mich in einem besseren Zustand befinden würde. Ich sorge mich aber mehr um die Technik“, gesteht der Spanier. „Wir müssen weiterarbeiten. Wir können die neuen Teile noch nicht richtig beurteilen. Einige waren besser, aber wir müssen weiter pushen.“

Was muss am Chassis geändert werden? „Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Die Kommentare von Cal, mir und Alex (Marquez) sind identisch und stimmen mit denen aus dem Vorjahr überein“, erklärt er.

In einem Monat beginnt in Doha die MotoGP-Saison 2020. Welche Erwartungen hat Marquez aktuell an den Saisonauftakt? „Das Rennen im Vorjahr war merkwürdig. Der Kurs in Katar ist nicht optimal für mich. Trotzdem konnte ich Zweiter werden“, erinnert sich der Honda-Pilot. „Ich kann es für dieses Jahr nicht einschätzen. Wir haben noch einen Monat Zeit. Kommende Woche testen wir dort.“

Die Testzeiten aus Sepang (Sonntag):
01. Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) – 1:58.349 Minuten (57 Runden)
02. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,082 Sekunden (69)
03. Alex Rins (Suzuki) +0,101 (42)
04. Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati) +0,153 (53)
05. Valentino Rossi (Yamaha) +0,192 (51)
06. Danilo Petrucci (Ducati) +0,257 (51)
07. Pol Espargaro (KTM) +0,261 (34)
08. Jack Miller (Pramac-Ducati) +0,267 (48)
09. Aleix Espargaro (Aprilia) +0345 (45)
10. Joan Mir (Suzuki) +0,387 (32)
11. Miguel Oliveira (Tech-3-KTM) +0,415 (22)
12. Marc Marquez (Honda) +0,423 (47)
13. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) +0,489 (58)
14. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,510 (51)
15. Johann Zarco (Avintia-Ducati) +0,602 (42)
16. Alex Marquez (Honda) +0,693 (49)
17. Brad Binder (KTM) + 0,755 (45)
18. Maverick Vinales (Yamaha) +0,820 (83)
19. Tito Rabat (Avintia-Ducati) +1,200 (59)
20. Jorge Lorenzo (Yamaha) +1,348 (45)
21. Bradley Smith (Aprilia) +1,492 (60)
22. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,511 (48)
23. Iker Lecuona (Tech-3-KTM) +1,549 (23)
24. Sylvain Guintoli (Suzuki) +1,751 (27)
25. Mika Kallio (KTM) +1,799 (43)
26. Yamaha-Testfahrer 1 +2,774 (49)
27. Takuya Tsuda (Suzuki) +5,325 (16)

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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