Marc Marquez  © FGlaenzel

© FGlaenzel – Marc Marquez jubelte in Austin über seinen ersten MotoGP-Sieg

Am 4. Juli 1982 gewann der US-Amerikaner Freddie Spencer im Alter von 20 Jahren und 196 Tagen in Spa-Francorchamps den Grand Prix in der 500ccm-Klasse und wurde damit zum jüngsten Fahrer, der ein Rennen in der größten Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft gewann.

Diese Bestmarke hatte fast 31 Jahre lang Bestand – bis gestern. Am Sonntag trug sich Marc Marquez mit seinem Sieg auf dem „Circuit of The Americas“ in Austin/Texas als neuer Rekordhalter in die Geschichtsbücher der Motorrad-WM ein.

Der Spanier erklomm im Alter von 20 Jahren und 63 Tagen zum ersten Mal die oberste Stufe des Siegerpodests der MotoGP und schrieb damit Geschichte. „Ich bin so glücklich darüber, dass ich Freddie Spencers Rekord brechen konnte. Das ist für mich eine zusätzliche Motivation“, sagt der Spanier nach seinem Triumph. Der kam nicht unerwartet, hatte Marquez doch in drei von vier Freien Trainings die Bestzeit gesetzt und am Samstag die Pole-Position erobert. Im Rennen musste er nach dem Start aber zunächst seinen Teamkollegen Dani Pedrosa ziehen lassen.

„Ich hätte am Anfang vielleicht schneller fahren können, aber ich wusste nicht, wie lange der Hinterreifen halten würde“, sagt der 20-Jährige. Neben Stefan Bradl war Marquez der einzige Fahrer, der auf dem harten Hinterreifen startete. „Wir sind ein Risiko eingegangen. Wir dachten aber, dass es der besser Reifen sei, weil es wärmer wurde und der weiche Reifen am Ende stark abbauen würde“, erklärt der Honda-Pilot seine Taktik.

„Ich habe versucht Dani zu folgen und bin dann vorbeigegangen, als ich meine Chance sah und versuchte, eine Lücke herauszufahren“, blickt Marquez auf das rennentscheidende Überholmanöver neun Runden vor dem Ende zurück. Doch danach war sein Sieg noch nicht in trockenen Tüchern: „Dann habe ich Probleme mit dem Vorderreifen bekommen. Das wurde in jeder Runde schlimmer. Ich war einige Mal kurz davor zu stürzen, vor allem in Rechtskurven“, erklärt Marquez.

„Das machte mir ein wenig Angst. Aber dann hat Dani einen Fehler gemacht und ich konnte eine Lücke herausfahren“, so der Spanier. Nach dem Verbremser seines Teamkollegen drei Runden vor Rennende fuhr Marquez den Sieg entspannt ins Ziel. „Ich war schon über das Podium in Katar sehr glücklich, und jetzt ist es noch besser“, jubelt Marquez, der nun punktgleich mit Jorge Lorenzo die WM-Wertung anführt. „Seit ich in die MotoGP kam, lief alles so gut. Wir sind besser gestartet als erwartet, aber ich darf nicht vergessen, dass das meine erste Saison ist“, mahnt der Spanier vor zu viel Euphorie.

„Nach dem ersten Sieg wird alles anders, die Zuversicht wächst“, sagt Marquez. Er geht aber nicht davon aus, dass sich der Lauf der ersten beiden Rennen nahtlos fortsetzen wird: „Es ist nur ein Resultat. Es wird nun schwieriger, denn es folgen einige Strecken, auf denen Yamaha stark ist. Es wird nicht einfach sein, in jedem Rennen mit diesen Jungs zu kämpfen und dieses Niveau zu halten. Ich werde Rennen für Rennen angehen, über die Meisterschaft dürfen wir noch nicht nachdenken.“

Wie schon in Katar nahm Marquez im Rennen Anschauungsunterricht bei seinem Teamkollegen Pedrosa. „Ich konnte seinen Fahrstil beobachten und sehen, dass er vor allem in den engen Kurven schnell war.“ Allerdings geht seine Lernkurve steil nach oben: „In Katar habe ich mehr gelernt, hier war es schwierig, viele Informationen über den Fahrstil aufzunehmen.“ Dafür machte Marquez im Rennen erstmals von den Einstellungsmöglichkeiten beim Motoren-Mapping seiner RC213V Gebrauch: „In Katar habe ich das noch nicht gemacht. Hier jedoch schon, als ich hinter Dani fuhr und nachdem ich ihn überholt hatte.“

Text von Markus Lüttgens

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