Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Mit seinen persönlichen Fortschritten am Freitag ist Marc Marquez zufrieden

(Motorsport-Total.com) – Nach einer Pause von 110 Tagen meldete sich Marc Marquez am Trainingstag im MotorLand Aragon (Spanien) im Spitzenfeld zurück.

Im Vormittagstraining drehte er mit seiner Honda 18 Runden und klassierte sich als Elfter. Im zweiten Training wurde es mit 0,359 Sekunden Rückstand Platz acht.

In seinem Qualifying-Versuch zum Schluss hatte Marquez einen Rutscher in der Zielkurve. Er musste das Gas für einen Moment zudrehen, um einen Highsider zu verhindern. Das kostete ihn eventuell sogar einen Platz im absoluten Spitzenfeld.

„Ich habe attackiert und hatte in der Zielkurve einen Moment, als mir das Hinterrad weggerutscht ist“, schildert Marquez und gibt zu: „Dabei habe ich etwas in der Schulter gespürt. Das ist aber normal, weil die Muskeln noch nicht stark genug sind, um solche Bewegungen aufzunehmen.“

Insgesamt war er nach dem Freitagstraining zufrieden: „Ich bin sehr glücklich, weil ich Fortschritte gemacht habe. Am Vormittag hatte ich mich richtig schlecht gefühlt. Ich hatte große Mühe, eine gute Position auf dem Motorrad zu finden. Ich fühlte mich nicht komfortabel.“

„Am Nachmittag war die Pace etwas besser und ich fühlte mich auf dem Motorrad deutlich besser. Meine Sitzposition war viel besser und hat mir gefallen. Wir müssen noch am Motorrad arbeiten, weil wir klare Schwächen haben. Aber zunächst bin ich mit mir zufrieden.“

Das Motorrad passt aber seit den Wintertests nicht zu seinem Fahrstil. Auch in Aragon betont Marquez, dass er „unnatürlich“ fährt und die RC213V nicht zu seinem instinktiven Fahrstil passt. Das ist weiterhin ein Problem für ihn.

„Das Motorrad von 2021 passte besser zu meinem natürlichen Fahrstil, aber es war langsamer. Das 2022er-Motorrad ist nicht natürlich, aber insgesamt sind wir damit schneller. Wir müssen den richtigen Kompromiss finden.“

Keine technischen Experimente, nur Schwinge probiert
Den Tag begann Marquez mit einem technischen Paket und einer Abstimmung, die er vor seiner Pause verwendet hat: „Wir fingen mit der Austin-Abstimmung an. Mit dem gleichen Chassis, dem gleichen Set-up. Alles war komplett gleich.“

Takaaki Nakagami verwendet seit der Sommerpause eine Evolution des Chassis. Diese Version verwendet Marquez bewusst noch nicht: „Ich wollte mit mir bekannten Dingen beginnen. In den nächsten Rennen ist Zeit, um etwas anderes zu probieren.“

In FT2 rückte er dann doch mit der neuen Aluminium-Schwinge von Kalex aus. Sein Eindruck? „Es ist noch nicht klar. Meine beste Runde bin ich mit der neuen Schwinge gefahren. Wir müssen aber noch verstehen, welche für die Rennpace besser ist. Ich brauche noch mehr Kilometer damit.“

Von außen betrachtet wirkte das Comeback erfolgreich. Marquez fuhr von Beginn an konkurrenzfähige Rundenzeiten und war konstant in den Top 10 dabei. Schlussendlich war er auch im Tagesergebnis der beste Honda-Fahrer.

Am Donnerstag hatte Marquez seine Chancen auf einen Podestplatz mit „einem Prozent“ beziffert. Steigen nach dem positiven Freitag seine Erwartungen? „Ich weiß nicht, wie mein Körper morgen und am Sonntag reagieren wird. Wenn man in der MotoGP heute ruhig fährt, dann ist man Letzter.“

Übersteht Marquez am Sonntag die Renndistanz?
„Alle attackieren. Ich versuche mein Limit zu finden. Früher oder später werde ich stürzen, aber das ist normal und Teil unseres Jobs. Ich muss noch die Rehabilitation der Muskeln fortsetzen, aber der Knochen und alles andere ist perfekt.“

Nach dem Misano-Test hielt Marquez fest, dass er kaum zehn Runden am Stück fahren kann. Auch am Freitag waren seine längsten Versuche zweimal sieben Runden. Die Renndistanz beträgt am Sonntag 23 Runden. Ist das schaffbar?

„Ich weiß es nicht. Ich bin keinen Longrun gefahren und werde das auch morgen nicht machen. Aber ich hoffe im Rennen auf das Adrenalin. Natürlich werde ich leiden. Dadurch lässt die Pace etwas nach und es wird einfacher. Je mehr man attackiert, desto anstrengender wird es.“

„Wenn man sieht, dass man nicht gut genug ist, fällt man zurück. Das habe ich schon in Le Mans und Mugello gemacht und werde ich weiterhin tun. Wir werden sehen, ob die Fortschritte in den weiteren Rennen gut laufen und wir dann von Anfang bis zum Ende mit 100 Prozent fahren können.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova

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