© Motorsport-Total.com - Melissa Paris vor ihrem Wildcard-Start in der Supersport WM 2009 in Utah

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Es war ein aufregender November für Josh Hayes und seine Frau Melissa Paris. Beide bekamen in Valencia die Möglichkeit, die Yamaha M1 des Tech-3-Teams zu fahren. Hayes schrieb sich mit der Bestzeit im Aufwärmtraining in die Geschichtsbücher ein und beendete seinen voraussichtlich einzigen Grand Prix als Siebter. Bei den anschließenden Testfahrten durfte Paris einige Runden auf der M1 drehen. „Das Tech-3-Team war unglaublich. Jeder war freundlich zu uns.“

„Ich dachte, ich werde vielleicht fünf Runden fahren dürfen, aber sie haben mir den Tank voll gefüllt und gesagt, dass ich Spaß haben soll“, wird Paris von ‚Crash.net‘ zitiert. Die US-Amerikaner ist eine Spätstarterin im Motorsport, denn sie fing erst im Alter von 21 Jahren an. Sieben Jahre später durfte sei eine MotoGP-Yamaha ausprobieren. „Die M1 ist ganz anders als meine gewohnte R6. Es gibt die Technologie, weshalb der Grand-Prix-Sport für die Entwicklung der Serienmotorräder wichtig ist. Trotzdem sind es zwei verschiedene Biester.“

„Ich bin 125er und 250er gefahren und sie ist diesen Motorrädern ähnlich. Wenn ich ein Grand-Prix-Motorrad fahre, dann kann ich nur grinsen. Sie fühlen sich einfach richtig an.“ Paris ist hauptsächlich in der US-amerikanischen Serie unterwegs. Sie hatte aber auch schon Wildcard-Einsätze in der Supersport-WM und in der Britischen Supersport-Meisterschaft. Es beginnen zwar immer mehr Frauen mit dem Motorsport, aber in hohen Kategorien sind sie nach wie vor kaum vertreten.

Frauen haben auch Vorteile

Im von Männern dominierten Motorsport haben es Frauen nicht leicht, aber es gibt auch Vorteile. „Man kann es nicht leugnen, dass sich als Frau Türen öffnen. Ich würde lügen, wenn es anders wäre“, sagt Paris. „Da ich sehr spät mit dem Sport begonnen habe und wenn ich die derzeitige wirtschaftliche Lage bedenke, dann weiß ich, dass es viel schwieriger sein würde, wenn ich nicht etwas Einzigartiges verkaufen könnte.“

„Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass ich von einigen Leuten nicht ernst genommen werde. Glücklicherweise habe ich gute Partnerschaften mit Firmen, die voll und ganz hinter mir stehen.“ Deshalb denkt Paris auch, dass es in Zukunft auch Frauen in die MotoGP schaffen werden. Mit Elena Rosell versuchte sich in der abgelaufenen Saison eine Lady in der Moto2. „Ich glaube, dass es sicher möglich ist. Für einen Spätstarter wie mich ist es nicht einfach, bis dorthin zu kommen, aber man kann es nicht ausschließen“, meint die 28-jährige Paris.

Außergewöhnliche Ehe im Sport

Die Ehe mit Hayes ist im Motorsport etwas Außergewöhnliches, denn es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Ehepaar gegeneinander in einem Rennen kämpft. Paris und Hayes sind schon gemeinsam in der Startaufstellung gegangen und waren Gegner. „Das Daytona 200 im Jahr 2009 war mein erstes Rennen und es ist bis heute das einzige Mal, dass ich mit Josh in der Startaufstellung gestanden bin.“

„Es wurde davor viel über mögliche Komplikationen gesprochen. Ich glaube, sein Team machte sich über mögliche Szenarien Sorgen“, schildert Paris. „Sie dachten darüber nach, was passieren würde, wenn er mich im Kiesbett liegen sehen würde. Es war dann aber er, der stürzte. Ich konnte Gottlob sehen, dass er in Ordnung war. Es ist keine ideale Situation mit dieser Hubraumgröße gegeneinander zu fahren. Es ist eine Sache, wenn man auf der Supermoto-Strecke Spaß hat, oder die Karrieren auf dem Spiel stehen.“

Wie ihr Programm für die kommende Saison im Detail aussieht, steht noch nicht fest. Paris wird aller Voraussicht nach die AMA Daytona-Sportbike-Serie bestreiten. Vereinzelte Wildcard-Einsätze in der Britischen Supersport-Meisterschaft sind ebenfalls möglich.

Text von Gerald Dirnbeck

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