Marc Marquez - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Nicht zu schlagen: Marc Marquez war im Qualifying eine Klasse für sich

Marc Marquez war im Qualifying auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nicht zu stoppen. Der HRC-Pilot benötigte für die erstmals befahrene 4,655 Kilometer lange Streckenvariante des Circuit de Barcelona-Catalunya 1:43.589 Minuten und war damit der einzige Fahrer, der den Kurs inklusive Schikane in unter 104 Sekunden absolvierte.

Neben ihm in der ersten Startreihe stehen Jorge Lorenzo (Yamaha/+0,467 Sekunden) und Dani Pedrosa (Honda/+0,718), mit bereits astronomischen Abständen.

„Ich bin gut gefahren, aber das habe ich nicht erwartet“, ist Marquez selbst überrascht. „Wir haben viel am Setup verändert und etwas gefunden, was wir vorher nicht hatten.“ Eigentlich hätte er bereits nach dem ersten Anlauf in der Q2-Session des Qualifyings Feierabend machen können, denn auch 1:43.905 Minuten hätten für die Bestzeit gereicht. Marquez war der Konkurrenz zu jedem Zeitpunkt des Qualifyings ungefähr eine halbe Sekunde voraus. Er widmet die Pole-Position seiner Großmutter und Luis Salom.


Jorge Lorenzo fuhr auf die zweite Position, ist aber alles andere als glücklich. „Gestern hatte ich einen wirklich guten Tag und dann ändern sie das Streckenlayout“, grantelt der Weltmeister. „Und genau in diesem Sektor haben wir Probleme, da verlieren wir jede Menge Zeit. Ich muss mit dieser Zeit zufrieden sein, aber wir haben wesentlich mehr Probleme als gestern.“ Die aggressive Honda beschleunigt aus der engen Schikane wesentlich spritziger heraus, während das flüssige Layout der Yamaha entgegenkam.

Enges Feld von Platz drei bis acht

Dass Honda die Streckenänderung schmeckt, zeigte Dani Pedrosa mit der dritten Startposition. „Der letzte Sektor ist neu und es braucht Skill, um ihn zu erlernen; es ist eine schwierige Sektion“, zollt auch er der engen Schikane Respekt. „Ich habe mein Bestes gegeben, aber nicht meine beste Zeit erreicht. Zum Glück reicht es noch immer für die erste Reihe, ich bin sehr glücklich. Das ist auf jeden Fall wesentlich besser als in den vergangenen Rennen.“ Ab Pedrosa wurde es im Qualifying unglaublich eng.

Einen sensationellen Job machte Hector Barbera (+0,733), der die Avintia-Ducati auf den vierten Startplatz stellte. Er sorgte damit für vier Spanier auf den ersten vier Plätzen. Zuvor hatte er sich noch durchs Q1 kämpfen müssen, durchkreuzte aber dort bereits einigen Favoriten die Pläne (s.u.) und machte im Q2 gleich weiter. Die erste Reihe verpasste er um die Winzigkeit von 15 Tausendstelsekunden.

Valentino Rossi (Yamaha/+0,735) war nur zwei Tausendstel langsamer und wird mit dem fünften Rang wird leben können. Wie schon in den Trainings zuvor kam die Leistungssteigerung erst in der letzten Runde; zuvor drohte er bereits, in die vierte Reihe abzurutschen. Mit seinem letzten Umlauf sicherte er sich aber eine gute Ausgangsposition fürs Rennen. Maverick Vinales (Suzuki/+0,740) konnte nicht an die Vorstellung vom Vormittag anknüpfen und komplettiert die zweite Reihe als Sechster. Er war wiederum nur fünf Tausendstel langsamer als Rossi, womit die komplette zweite Reihe innerhalb einer Hundertstelsekunde lag!

Hinter Cal Crutchlow (LCR-Honda/+0,777), der wiederum nur 0,037 Sekunden langsamer war, sortierte sich Andrea Iannone auf der Werks-Ducati als Achter ein und betrieb damit Schadensbegrenzung. Die Italiener kommen mit der neuen Streckenführung überhaupt nicht zurecht, woran auch der höchste Topspeed im Feld nichts ändern kann. Auch Iannone hatte nur 92 Tausendstelsekunden Rückstand auf Crutchlow. Das bedeutet, dass lediglich eineinhalb Zehntelsekunden die Plätze drei bis acht voneinander trennen.

Iannone führt einen Ducati-Vierer an. Dieser besteht aus ihm, Danilo Petrucci (Pramac Racing/+1,322), seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso (+1,440), der ebenfalls durch Q1 musste, und Scott Redding (Pramac Racing/+1,441) besteht. Letzter in Q2 wurde Pol Espargaro auf der Tech-3-amaha mit einem Rückstand von 1,629 Sekunden.

Aleix Espargaro scheitert in Q1

Schon das Q1 artete in ein Drama aus: Mit Andrea Dovizioso, Aleix Espargaro und Bradley Smith gab es drei Fahrer, die von der Papierform her ins Q2 gehört hätten, doch es gab nur zwei freie Plätze. Doch Hector Barbera hatte schon hier seine ganz eigene Agenda und reduzierte kurzerhand die Zahl der verfügbaren Q2-Fahrscheine auf einen. Er setzte sich in 1:45.028 Minuten an die Spitze und hatte nach dem ersten Schlagabtausch drei Zehntel Vorsprung auf Espargaro.

Im zweiten Anlauf fielen die Zeiten weit in den 44er-Bereich. Espargaro legte auf der Suzuki eine 1:44.914 vor, wurde aber gleich wieder von Barbera verdrängt, der in 1:44.494 Minuten die Bestzeit der Sitzung fuhr. Schließlich wagte Dovizioso die Schlussattacke und legte drei Bestzeiten in den ersten drei Sektoren vor, bevor er wieder an Boden in der letzten Kurve verlor. Es reichte aber zur zweiten Position in 1:44.656 Minuten, womit er sich ins Q2 fuhr und Espargaro aus dem Q2 rausschmiss. Damit starten Aleix Espargaro und Bradley Smith nur von den Plätzen 13 und 14.

Eine starke Steigerung gegenüber dem Vormittag gelang Stefan Bradl, der im ewigen Aprilia-Duell gegen Alvaro Bautista den Spieß umdrehte: Nahm ihm der Spanier am Vormittag sechs Zehntel im dritten Freien Training ab, konterte er nun und brummte seinem Teamkollegen mehr als eine halbe Sekunde auf. 1:45.892 Minuten bedeuten Startplatz 18, Bautista wurde in 1:46.463 Minuten Letzter.

Ergebnisse Qualifikation MotoGP 2016 Barcelona (Spanien)

1 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA Q2 1’43.589 7 7 338.2
2 99 Jorge LORENZO SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA Q2 1’44.056 6 7 0.467 0.467 338.9
3 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA Q2 1’44.307 7 7 0.718 0.251 341.9
4 8 Hector BARBERA SPA Avintia Racing DUCATI Q2 1’44.322 4 5 0.733 0.015 338.4
5 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA Q2 1’44.324 7 7 0.735 0.002 337.8
6 25 Maverick VIÑALES SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI Q2 1’44.329 7 7 0.740 0.005 336.3
7 35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda HONDA Q2 1’44.366 6 6 0.777 0.037 334.5
8 29 Andrea IANNONE ITA Ducati Team DUCATI Q2 1’44.458 6 7 0.869 0.092 344.3
9 9 Danilo PETRUCCI ITA OCTO Pramac Yakhnich DUCATI Q2 1’44.911 5 6 1.322 0.453 338.3
10 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI Q2 1’45.029 6 6 1.440 0.118 342.4
11 45 Scott REDDING GBR OCTO Pramac Yakhnich DUCATI Q2 1’45.030 6 7 1.441 0.001 339.1
12 44 Pol ESPARGARO SPA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA Q2 1’45.218 6 7 1.629 0.188 335.7
13 41 Aleix ESPARGARO SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI Q1 1’44.914 6 7 (*) 0.420 332.9
14 38 Bradley SMITH GBR Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA Q1 1’45.197 6 7 (*) 0.703 0.283 335.5
15 51 Michele PIRRO ITA Avintia Racing DUCATI Q1 1’45.538 6 7 (*) 1.044 0.341 335.6
16 68 Yonny HERNANDEZ COL Aspar Team MotoGP DUCATI Q1 1’45.690 6 7 (*) 1.196 0.152 340.6
17 50 Eugene LAVERTY IRL Aspar Team MotoGP DUCATI Q1 1’45.885 6 7 (*) 1.391 0.195 336.8
18 6 Stefan BRADL GER Aprilia Racing Team Gresini APRILIA Q1 1’45.892 7 7 (*) 1.398 0.007 334.5
19 43 Jack MILLER AUS Estrella Galicia 0,0 Marc VDS HONDA Q1 1’45.942 7 8 (*) 1.448 0.050 335.9
20 53 Tito RABAT SPA Estrella Galicia 0,0 Marc VDS HONDA Q1 1’46.205 8 8 (*) 1.711 0.263 333.1
21 19 Alvaro BAUTISTA SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA Q1 1’46.463 7 7 (*) 1.969 0.258 333.6

Text von Heiko Stritzke

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