Randy de Puniet © Motorsport-Total.com

© Motorsport-Total.com - Randy de Puniet nähert sich mit der ART Aprilia den konkurrenzfähigen Zeiten

Der zweite Tag der Testfahrten in Südspanien war von einigen Stürzen geprägt. In Jerez waren fünf Fahrer der neuen Claiming-Rule unterwegs sowie Ducati mit Testfahrer Franco Battaini und Karel Abraham. Paul-Bird-Motorsport griff am Dienstag in die Testfahrten ein, nachdem man am Montag lediglich an der Box an der ART-Maschine gearbeitet hat.

James Ellison feierte nach fünf Jahren ein Comeback in der MotoGP. Die schnellste Zeit des Tages ging erneut an Randy de Puniet mit der ART Aprilia des Aspar-Teams. Obwohl die Wetterbedingungen idealer als am Vortag zu sein schienen, denn es herrschten milde Temperaturen und blauer Himmel, bot die Strecke deutlich weniger Grip.

De Puniet konnte seine Zeit vom Vortag dennoch um sieben Zehntelsekunden verbessern und schraubte den Wert auf 1:40,9 Minuten. Da Ducati keine Rundenzeiten veröffentlichte, kann man keinen direkten Vergleich zu den Prototypen ziehen. Der einzige theoretische Vergleichswert ist die schnellste je von einem MotoGP-Prototypen aufgestellte Rundenzeit. Dani Pedrosa stellte im Jahr 2010 mit der 800er Honda den offiziellen Rundenrekord von 1:39,731 Minuten auf. Davon ist de Puniet mit der ART (Aprilia Racing Technology) nicht mehr so weit entfernt.

Der Franzose feilte an der Elektronik, insbesondere an der Traktionskontrolle und der Motorbremse. Alles in allem zeigte er sich zufrieden: „Ich bin sehr glücklich, weil wir unsere Bestzeit um sieben Zehntelsekunden verbessern konnten. Wir haben signifikante Fortschritte gemacht, hauptsächlich bei der Elektronik“, sagt de Puniet. „Wir arbeiteten an der Traktionskontrolle und am Motormanagement, um die Kraftabgabe und die Motorbremse zu optimieren. Es war ein sehr produktiver Tag.“

„Es war aber etwas merkwürdig, denn obwohl die Bedingungen gut waren, bot der Asphalt weniger Grip als am Vortag. Obwohl wir uns verbessert haben, dürfen wir nicht ruhen, sondern wollen uns am nächsten Tag weiter steigern. Ich möchte meine Zeit weiter drücken. Wir müssen auch am Chassis arbeiten. Mit dem Team bin ich sehr glücklich, weil wir uns immer besser verstehen, weshalb uns die Arbeit leichter fällt.“

Espargaro körperlich wieder fitter

Während bei de Puniet alles perfekt lief, ging der durchwachsene Test für seinen Teamkollegen Aleix Espargaro weiter. Am Vortag brach der MotoGP-Rückkehrer vorzeitig ab, weil er sich nicht wohl fühlte. Am Dienstag konnte er wieder fahren, war aber nicht ganz konzentriert und ging zweimal zu Boden. In schnellen Kurven hatte der Spanier Probleme und verlor in seiner besten Runde 1,7 Sekunden auf de Puniet.

„Am Vortag nahm ich etwas gegen das Fieber und schlief zwölf Stunden durch. Danach fühlte ich mich besser“, berichtet Espargaro. „Wir waren für die Arbeit bereit, aber ich fühlte mich nicht so komfortabel wie beim letzten Test in Valencia. Wir experimentierten mit der Geometrie, damit das Gefühl für den Vorderreifen besser wird. Ich kann nicht nach rechts lenken und bin in schnellen Kurven langsam. Wir probierten viel am Chassis, der Dämpfung und beim Motormanagement. Zweimal bin ich gestürzt, weil mir das Gefühl fehlte, aber ich arbeitete normal weiter.“

Besser lief es für Mattia Pasini, der mit einer ART Aprilia des Speed-Master-Teams unterwegs war. Er verbesserte seine Zeit von Montag um 1,3 Sekunden. Es war ein produktiver Tag, bei dem er seinen Fahrstil an das neue Motorrad und die Elektronik anpasste. Nachdem man Kinderkrankheiten gelöst hatte, konnte man vernünftig mit dem Motorrad arbeiten.

Premiere für Ellison und PBM

Ellison und das Team von Paul Bird verfolgten am Dienstag jenes Programm, das Pasini am Montag absolviert hatte. Es wurden Checks gemacht und anschließend mit der Anpassung der Speed-Master ART begonnen. Der Lernprozess stand klar im Vordergrund. Auch die Bridgestone-Reifen sind für den Briten neu. Alle Claiming-Rule-Fahrer berichteten von Chattering mit der neuen Reifengeneration. Bereits die Prototypen-Stars hatten dieses Phänomen beklagt. Ellison war noch mit Stahlbremsen unterwegs. PBM erhält erst in zwei Wochen für den Aragon-Test das Material aus Karbon.

Einen Rückschlag erlebte die Ioda-Mannschaft. Danilo Petrucci stürzte schwer und beschädigte den Ioda Stahlrohrgitterrahmen stark. Da es bei diesem neuen Projekt noch nicht viele Ersatzteile gibt, ist unsicher, ob das Team den Schaden reparieren kann. Petrucci stieg deshalb auf die Standardversion der ART, mit der er bereits am Montag gefahren war. Er drehte die viertschnellste Runde und war um 1,1 Sekunden schneller als Ellison.

Das Ducati-Testteam veröffentlichte keine Rundenzeiten. Battaini spulte ein reibungsloses Programm ab und feilte an der Elektronik. Außerdem war auffällig, dass der Italiener viele Starts am Ende der Boxengasse übte. Probleme hatte dagegen Abraham. Bei einem Sturz zerstörte er eine Kundenmaschine, die dabei in Flammen aufging. Bis dahin absolvierte der Tscheche einige produktive Versuchsfahrten. Am Mittwoch wird Hector Barbera statt Abraham die Kundenmaschine testen. Es ist aber unklar, ob Ducati den Schaden reparieren kann.

Text von Gerald Dirnbeck

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